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Im Licht des Mondes: Roman (German Edition)

Im Licht des Mondes: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht des Mondes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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täglich vorkommt. In unseren Flitterwochen …«
    »Das wollen wir lieber nicht vertiefen.« Röte breitete sich auf Macs Hals aus.
    »Als wir eine Dusche als Ausrede für heißen, dampfenden Sex benutzten …«
    »Kürz es ab.« Lachend gab Mac Ripley einen liebevollen Klaps auf die Wange. »Und der Handtuchhalter war nicht richtig installiert.«
    »Er hat ihn mit einem Schwung aus der Wand gerissen.« Sie klimperte mit ihren Wimpern. »Mein Held.«
    »Wie auch immer«, sagte Mac und gluckste. »Da du im Hotelgeschäft bist, Sam, solltest du darauf achten, dass deine Handtuchhalter sicher installiert sind.«
    »Ich werde darauf achten, besonders wenn ihr beiden beschließen solltet, ein Wochenende im Magick Inn zu verbringen.«
    Ripley schnaubte. »Aber wenn Nell und Zack ein Zimmer reservieren, überprüfst du besser die Stabilität der Waschbecken im Badezimmer. Sie haben unseres oben aus der Verankerung gerissen, als …«
    »Ripley!«, rief Nell entsetzt.
    »Musst du ihr eigentlich alles erzählen?«, fragte Zack.
    »Das ist ein für alle Mal vorbei.« Nell überging Ripleys Lachanfall und stand auf. »Ich hole den Nachtisch.«
    »Ich wusste gar nicht, dass Badezimmer derartig erogene Zonen sind«, kommentierte Mia, als sie sich erhob, um ihren Teller hinauszutragen.
    »Ich würde mich glücklich schätzen, wenn ich dir meins zeigen dürfte«, sagte Sam, wofür er sich einen hitzigen Blick einhandelte, bevor sie in der Küche verschwand.
    »Sie hat nichts gegessen. Sie hat nur so getan.« Sam sprach mit gesenkter Stimme.
    »Sie ist angespannt«, murmelte Mac.
    »Es ist nicht richtig, dass ich hier bin, wenn sie sich dann abkapselt.«
    »Die Welt ist nicht aus den Angeln geraten um dich herum.« Ripley grabschte sich ihr Glas und trank einen Schluck.
    »Rip.« Zacks Stimme enthielt eine ruhige Warnung. »Lass uns einfach sehen, wie es sich entwickelt.«
    Mit einem zustimmenden Nicken ergriff Sam seinen eigenen Teller. »Sie vertraut dir«, sagte er zu Mac.
    »Ja, das tut sie.«
    »Vielleicht hilft das, die Dinge in der Balance zu halten.«
     
    Sam war selber angespannt, als sie alle ins Wohnzimmer wechselten. Weder hatte er das, was er war, bisher in irgendeiner Weise hervorgehoben  – es war einfach da  –, noch war seine Kunst je Gegenstand einer Diskussion gewesen. Er nahm an keinen Zirkeln teil. Und obgleich nur vier von den anwesenden sechs Personen von Hexen abstammten, hatte das hier doch den deutlichen Charakter eines Hexenzirkels.
    »Wir alle kennen die Legende«, begann Mac.
    Der Historiker, dachte Sam. Der Wissenschaftler. Der gewissenhafte Mann mit dem scharfen Verstand.
    »Während der Hexenprozesse in Salem schufen die Drei, die man als Feuer, Erde und Luft kannte, die Drei Schwestern als einen Hafen, in dem man sicher vor Verfolgungen sein konnte.«
    »Während Unschuldige gejagt und ermordet wurden«, ergänzte Ripley.
    Die Soldatin. Sam streichelte abwesend den Kater, der sich herabgelassen hatte, ihm aufs Sofa zu folgen. Eine Frau mit Biss. Die Erde.
    »Sie konnten es nicht stoppen, oder andere waren bei ihrem Versuch getötet worden«, sagte Zack.
    Und hier war Vernunft und Autorität, urteilte Sam.
    »Eine einzige Wendung des Schicksals ändert alles.« Mac nickte und fuhr fort. »Die, die Luft genannt wurde, verliebte sich, heiratete einen Händler, der sie mit zurück aufs Festland nahm. Sie gebar Kinder, versorgte das Haus. Aber
er konnte nie akzeptieren, was sie war. Er misshandelte sie, schließlich tötete er sie.«
    »Sie gab sich selbst die Schuld daran, denke ich, dass sie nicht so war, wie er es sich wünschte. Dass sie sich selbst verleugnete und die falsche Wahl getroffen hatte.«
    Nell, die Nährende, dachte Sam jetzt. Der Kater streckte sich unter seiner Hand, als stimmte er ihm zu. Sie war die Luft. »Sie rettete ihre Kinder, sandte sie zurück auf die Insel zu ihren Schwestern. Aber der Kreis war verletzt. Wurde schwächer. Und Angst und Wut«, fuhr Mac fort, »schwärten in der, die als Erde bekannt war, bis sie nur noch Zorn und Raserei kannte und den Wunsch nach Rache.«
    »Sie hatte unrecht«, sagte Ripley. »Ich verstehe, was sie fühlte, warum sie das fühlte, aber sie hatte unrecht. Und sie hat dafür bezahlt, dreifach. Indem sie ihre Macht dazu benutzte, den zu töten, der ihre Schwester ermordet hatte, hat sie sich selbst zerstört. Sie hat ihren Ehemann verloren, den sie liebte, hat ihre Kinder nie wiedergesehen und hat das, was noch vom Kreis übrig war,

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