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Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition)

Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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nutzlosen Arsch zu mir rüber, und sag ihm, dass ich es ernst meine, und zwar sofort !« Phoebe sah zu, wie sich ihre Mutter aus dem Sessel erhob, in den sie sich auf seinen Befehl hin hatte setzen müssen. Ihr Gesicht sah eingefallen aus im Schein der Lampe, und ihre Augen waren so angstgeweitet wie die eines Kaninchens. Als sie nah genug bei ihm stand, um nach dem Telefon greifen zu können, legte er einen Arm um ihre Kehle und hielt ihr die Waffe an die Schläfe.
    Als Carter aufspringen wollte, nahm Phoebe seine Hand, hielt sie ganz fest und schüttelte den Kopf, damit er auf dem Sofa sitzen blieb. »Nicht!«, flüsterte sie kaum hörbar. »Er wird ihr wehtun, wenn du es versuchst.«
    »Sag ihm, dass ich es ernst meine!«
    Essie sah stur geradeaus. »Er meint es ernst.«
    »Sag ihm, was ich gerade tue.«
    Tränen liefen ihre Wangen hinunter und vermischten sich mit dem getrockneten Blut der Wunde, die er ihr vorher mit seiner Faust beigebracht hatte. »Er hält mir eine Waffe an den Kopf. Meine Kinder sitzen beide auf dem Sofa. Sie haben Angst. Bitte, tun Sie, was er verlangt.«
    »Du hättest tun sollen, was ich verlangt habe, Essie.« Er schloss seine Hand über ihrer Brust und drückte zu. »Du hättest weiterhin tun sollen, was ich verlangt habe, dann würde das jetzt alles nicht passieren. Ich hab dir doch gesagt, dass es dir leidtun wird – oder etwa nicht?«
    »Ja, Reuben, du hast es mir gesagt.«
    »Hörst du das, Dave? Es ist alles ihre Schuld. Alles, was hier passiert, ist ihre Schuld. Und wenn ich ihr jetzt eine Kugel durch ihr nutzloses Köpfchen jage, ist das auch ihre Schuld.«
    »Mr. Reuben?« Phoebe hörte ihre eigene Stimme, ruhig wie ein Frühlingsmorgen. Sie hörte sich an, als stamme sie von jemand anders, von jemandem, dessen Herz nicht bis zum Hals schlug. Aber Reubens eiskalter Blick hatte sie erfasst und ließ sie nicht mehr los.
    »Hab ich dich gebeten, dich einzumischen, du kleines Miststück?«
    »Nein, Sir. Ich dachte nur, Sie könnten vielleicht Hunger haben. Vielleicht möchten Sie, dass ich Ihnen ein Sandwich mache. Wir haben leckeren Schinken da.«
    Phoebe sah ihre Mutter nicht an, das schaffte sie einfach nicht. Sie spürte, wie die Angst ihre Mutter fast überwältigte, und wenn sie hinsah, würde sie sie auch überwältigen.
    »Du meinst, wenn du mir ein Sandwich machst, werde ich dieser Hure von deiner Mutter nicht in den Kopf schießen?«
    »Das weiß ich nicht. Aber wir haben leckeren Schinken da und noch etwas Kartoffelsalat.«
    Sie würde nicht weinen, wusste Phoebe jetzt. Sie war überrascht, dass auf ihr panisches Herzklopfen keine Tränen folgten. Dafür spürte sie Wut und eine ungeheure Nervosität. »Den Kartoffelsalat hab ich selbst gemacht. Er ist gut.«
    »Na dann lauf los, und nimm die Lampe mit. Und glaub bloß nicht, dass ich dich da drin nicht sehen kann. Wenn du auch nur die kleinste Dummheit machst, schieße ich deinem kleinen Bruder in die Eier.«
    »Ja, Sir.« Sie stand auf und hob die kleine Petroleumlampe hoch. »Mr. Reuben? Darf ich zuerst noch aufs Klo? Bitte, ich muss wirklich dringend.«
    »Verkneif es dir gefälligst.«
    »Ich hab es mir schon verkniffen, Mr. Reuben. Wenn ich kurz aufs Klo könnte, wirklich nur ganz kurz, mach ich Ihnen was Leckeres zu essen.« Sie schlug die Augen nieder. »Ich kann ja die Tür auflassen. Bitte.«
    »Sieh zu, dass du dich beeilst mit dem Pinkeln. Wenn es mir zu lange dauert, werde ich deiner Mutter einen Finger nach dem anderen brechen.«
    »Ich beeil mich.« Sie rannte vom Wohnzimmer direkt ins Klo.
    Sie stellte die Petroleumlampe auf den Spülkasten, riss ihre Unterhose herunter und betete innerlich, dass ihre Nervosität und Scham keinen Blasenkrampf verursachen würden. Sie warf einen kurzen Blick aus dem Fenster über der Badewanne. Es war zu klein, um sich hindurchzuwinden, das wusste sie. Aber Carter könnte es vielleicht schaffen. Wenn sie Reuben überreden könnte, Carter aufs Klo zu lassen, würde sie Carter befehlen, abzuhauen.
    Sie sprang auf, betätigte mit einer Hand die Spülung und riss mit der anderen das Arzneischränkchen auf. »Ja, Sir!«, rief sie, als Reuben schrie, sie solle sich verdammt noch mal beeilen.
    Sie griff nach dem Valiumfläschchen ihrer Mutter im obersten Fach und steckte es in ihre Tasche.
    Als Phoebe vom Klo kam, versetzte Reuben ihrer Mutter einen heftigen Stoß, sodass Essie der Länge nach aufs Sofa fiel. »Hörst du mich, Dave? Ich werd jetzt eine Kleinigkeit essen. Wenn der

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