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Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition)

Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Strom nicht wieder da ist, bis ich aufgegessen habe, spiele ich ene, mene, mu und erschieße eines der Kinder. Und du machst mir jetzt das Sandwich, Phoebe. Und geiz nicht mit dem Kartoffelsalat.«
    Es war ein einfaches Häuschen und noch dazu sehr klein. Phoebe achtete darauf, in Sichtweite zu bleiben, als sie Schinken und Kartoffelsalat aus dem Kühlschrank holte.
    Sie konnte hören, wie er mit Dave redete, und zwang sich, nicht zu zittern, während sie einen Teller und eine Untertasse herausholte. Eine Million Dollar? Jetzt wollte er eine Million Dollar und einen Cadillac, und außerdem freies Geleit bis über die Grenze. Da begriff Phoebe, dass er nicht nur bösartig, sondern auch noch dumm war. Sie benutzte die große blaue Schüssel mit dem Kartoffelsalat als Sichtschutz und legte mehrere Tabletten auf die Untertasse. Sie benutzte den Stößel ihrer Mutter und zerstampfte sie so gut sie konnte. Dann gab sie einen großzügigen Klacks Kartoffelsalat auf die Tabletten und vermischte beides.
    Sie bestrich zwei Scheiben Brot mit Senf und belegte sie mit Schinken und Käse. Wenn sie ein Messer aus der Küchenschublade nahm, konnte sie vielleicht …
    »Was machst du da so lange?«
    Phoebe riss den Kopf hoch. Er hatte aufgelegt und drückte jetzt seine Waffe unter Carters Kinn. Er stand schon halb in der Küchentür.
    »Es tut mir leid. Ich muss nur noch eine Gabel für den Kartoffelsalat aus der Schublade holen.« Sie verbarg das Fläschchen mit den Tabletten in ihrer Hand, drehte sich um und riss die Besteckschublade auf. Sie ließ das Fläschchen hineinfallen, während sie nach einer Gabel griff. »Möchten Sie auch etwas Limonade, Mr. Reuben? Mama hat sie gemacht, sie ist ganz frisch und …«
    »Jetzt bring mir das Essen, du Luder, und zwar sofort.«
    Sie griff nach dem Teller. Als sie die Waffe unter Carters Kinn sah, zitterte sie so heftig, dass der Teller auf und ab hüpfte. Sein Grinsen verriet, dass er ihre Angst regelrecht genoss. Den Gefallen tat sie ihm gern.
    »Stell den Teller neben das Telefon hier, und beweg deinen dürren Arsch aufs Sofa.«
    Sie tat wie geheißen, aber noch bevor sich Phoebe hinsetzen konnte, gab Reuben ihrem Bruder einen kräftigen Fußtritt, der den Jungen nach vorn fallen ließ. Essie sprang auf und hielt erst inne, als ihr Phoebe den Weg versperrte und sie entschlossen ansah. Stattdessen ging sie selbst zu Carter und half ihm auf. »Los, Carter! Mr. Reuben will kein Geheul hören, solange er isst.«
    »Wenigstens eine, die weiß, was sich gehört.« Reuben nickte ihr zu und setzte sich, wobei er die Waffe in den Schoß legte. Mit einer Hand griff er nach der Gabel, mit der anderen nach dem Telefon. »Keine Ahnung, woher du das hast, bei dieser Schlampe von einer Mutter. Wo bleibt der Strom, Dave?«, sagte er in den Hörer und nahm einen Happen Kartoffelsalat.
    Während Carter in den Armen ihrer Mutter schluchzte, sah Phoebe zu, wie Reuben aß. Hatte sie ihm genug Tabletten in den Salat getan? So viele, dass er bewusstlos wurde? Der Alkohol, mit dem er das Essen herunterspülte, würde doch das Seine dazutun?
    Vielleicht würde ihn das umbringen. Sie hatte davon gelesen, von der gefährlichen Mischung aus Tabletten und Alkohol. Vielleicht würde dieser Mistkerl einfach sterben.
    Sie beugte sich vor und flüsterte Carter etwas ins Ohr. Ihr Bruder schüttelte den Kopf, weshalb sie ihn fest kniff. »Du tust, was ich dir sage, oder ich hau dir eine runter, du Dummkopf.«
    »Halt’s Maul, da drüben! Hab ich dir erlaubt, zu reden?«
    »Es tut mir leid, Mr. Reuben, ich hab ihm nur gesagt, dass er aufhören soll zu weinen. Er muss auch dringend aufs Klo. Darf er kurz auf die Toilette, Mr. Reuben? Es tut mir leid, Mr. Reuben, aber wenn er sich in die Hose macht, gibt das eine Riesensauerei. Er ist in einer Minute wieder da.«
    »Ach verdammt, dann lauf schon los!«
    Phoebe umschloss Carters Hand und drückte sie fest. »Mach schon, Carter. Tu, was man dir sagt.«
    Carter wischte sich die Tränen aus den Augen, stand vom Sofa auf und schlurfte auf die Toilette.
    »Mr. Reuben?«
    Mama zischte ihr zu, sie solle still sein, aber Phoebe hörte nicht auf sie. Carter würde fliehen. Wenn Reuben ihn für ein paar Minuten vergessen würde, könnte er fliehen.
    »Soll ich den Mann vielleicht bitten, den Strom wieder anzustellen? Es ist so heiß. Wenn ich ihm sage, wie sehr wir hier leiden, vielleicht stellt er ihn ja dann wieder an?«
    »Hast du das gehört, Dave?« Reuben lehnte sich in seinem

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