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Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition)

Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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gelocktes Haar und Augen, die noch eine Nuance heller waren. Er trug ein dunkelblaues Hemd mit offenem Kragen, und er roch ein kleines bisschen verschwitzt.
    Er streckte die Hand aus, aber als Phoebe einschlug, schüttelte er ihre Hand nicht, sondern hielt sie einfach nur fest, wie auch sein Blick sie festhielt. »Ich freue mich wirklich sehr, dich kennenzulernen, Phoebe. Ehrlich.«
    »Ich auch.«
    Dann tat sie etwas, das sie in all den Stunden in dem heißen kleinen Haus nicht gekonnt hatte, und auch nicht in den Stunden, die sie am Bett ihres Bruders gewacht hatte.
    Sie weinte.
    Dave saß einfach nur da und hielt ihre Hand. Er sagte kein Wort. Irgendwann stand er auf, holte eine Schachtel mit Kleenex und stellte sie ihr auf den Schoß. Als ihre Tränen langsam versiegten, holte er die Burger und die Pommes aus der Tüte.
    »Meine Mama …«, hob Phoebe an.
    »Es geht ihr gut. Ich hab nach ihr gesehen und gefragt, ob ich kurz mit dir sprechen darf, bevor man dich und deinen Bruder zu ihr bringt oder eure Mutter hierherbringt. Ich glaube, sie kann etwas Schlaf gut gebrauchen.«
    »Das glaube ich gern.«
    »Ich weiß, dass du Angst hattest, aber du hast dich auch sehr klug verhalten. Du warst unglaublich tapfer.«
    »Ich war nicht tapfer. Ich war wütend.« Sie nahm ihren Burger und biss hinein. Ihr Magen verkrampfte sich, dann entspannte er sich wieder. »Carter war tapfer, als er aus dem Fenster geklettert ist.«
    »Er meinte, du hättest ihm das befohlen und ihm ansonsten mit einer saftigen Ohrfeige gedroht.«
    Sie wurde ein wenig rot, weil es verboten war, den Bruder zu schlagen. Obwohl es ihrer Meinung nach schon genügend Gelegenheiten gegeben hatte, die eine Ausnahme von dieser Regel gerechtfertigt hätten.
    »Kann schon sein.«
    »Warum?«
    »Reuben hätte ihm sonst wehgetan. Und zwar richtig, noch bevor er mir oder Mama was getan hätte. Er ist das Nesthäkchen, und Reuben weiß, dass ihn Mama mehr liebt als alles auf der Welt.«
    »Du hattest ihm die Tabletten schon ins Essen getan, bevor du Carter befohlen hast, aus dem Fenster zu klettern.«
    »Ich hätte mehr reintun sollen. Ich wusste nicht genau, wie viele es sein müssen. Warum haben Sie eigentlich den Strom nicht wieder angestellt? Er hat sich dermaßen darüber aufgeregt.«
    »Weißt du noch, wie du versucht hast, ihn dazu zu bekommen, dass er dich aufs Klo lässt, bevor du ihm sein Essen machst? So ähnlich war auch meine Strategie. Man strebt einen Tauschhandel an. Ehrlich gesagt, wollte ich ihn gerade wieder anstellen, als Carter aus dem Fenster kletterte. Ich wollte Reuben – oder dich – weiter in ein Gespräch verwickeln, während wir Carter in Sicherheit bringen und uns über die veränderte Situation klar werden. Hast du die Flasche mit Absicht umgestoßen, um ihn abzulenken und dafür zu sorgen, dass er auf dich wütend ist statt auf Carter?«
    »Ich hab damit gerechnet, dass er mich schlägt, aber ich ahnte nicht, dass er so ausflippt. Ich glaube, er hätte mich erschossen, wenn Mama nicht auf ihn draufgesprungen wäre.«
    »Sie hat eine einstweilige Verfügung gegen ihn erwirkt.«
    Phoebe nickte. »Sie hat ihm gesagt, dass sie sich nicht mehr mit ihm treffen will und dass er abhauen soll. Aber er ist immer wieder gekommen oder hat sie an ihrer Arbeitsstelle abgepasst. Er hat sie mit dem Auto verfolgt und wahrscheinlich noch ganz andere Sachen getan, aber mehr hat sie mir nicht gesagt. Eines Abends ist er sogar zu uns nach Hause gekommen, betrunken, und da hat sie die Polizei gerufen. Sie haben dafür gesorgt, dass er ging, aber mehr auch nicht.«
    »Es tut mir leid, dass wir nicht mehr unternommen haben. Deine Mutter hat getan, was sie konnte, um sich und ihre Familie zu schützen.«
    Phoebe starrte auf die zusammengeknüllte Papierserviette, die sie in der geballten Faust hielt. »Warum ist er nicht einfach gegangen, als sie ihm gesagt hat, dass sie ihn nicht mehr sehen will?«
    »Das weiß ich auch nicht.«
    Sie hatte eine andere Antwort erwartet. Die hier machte alles nur noch schlimmer, fand Phoebe, weil sie schon fast an eine Lüge grenzte. Sie hasste es, wenn die Erwachsenen sie anlogen, weil sie dachten, sie könne das nicht verstehen.
    Phoebe aß ihre Pommes und schüttelte den Kopf. »Vielleicht wissen Sie es nicht genau, aber so ungefähr schon. Sie glauben nur, dass ich das noch nicht verstehen kann, weil ich erst zwölf bin. Aber ich verstehe so einiges.«
    Er musterte sie erneut, so, als könne er in ihrem Gesicht lesen wie

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