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Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition)

Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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siehst jung und sexy darin aus.«
    »Genau das, was ich will. Duncan wird gleich hier sein. Ich geh runter und nehm die Blumen aus dem Kühlschrank. Brauchst du noch etwas, bevor ich gehe?«
    »Nein, danke. Und jetzt amüsier dich.«
    »Versprochen. Ich bin zurück, bevor Carly ins Bett muss, aber …«
    »Und wenn nicht, können Ava und ich sie genauso gut ins Bett bringen. Ich will nicht, dass du ständig auf die Uhr sehen musst.«
    Das würde sie auch nicht, schwor sich Phoebe. Sie würde sich amüsieren.
    Sie ging nach unten in die Verandaküche. Als Bess noch gelebt hatte, war sie regelmäßig benutzt worden. Für die großen Feste, die sie so gerne gab, zum Einmachen und für die Zubereitung einfacher Mahlzeiten an heißen Sommertagen. Jetzt benutzten sie sie nur noch sporadisch, aber der zweite Kühlschrank war praktisch, um kalte Getränke darin aufzubewahren. Phoebe holte die Margeriten heraus, die sie als Mitbringsel besorgt hatte.
    Es würde ein schöner Abend werden, beschloss sie. »O Gott!« Mit offenem Mund starrte sie auf die tote Ratte am Fuß der Treppe.
    Als sie hinging, um sie sich näher anzuschauen, musste sie ein Gefühl von Übelkeit unterdrücken. Ja. Sie war eindeutig tot, sah aber nicht so übel zugerichtet aus, als ob eine Katze sie erwischt und dann gelangweilt wie das Geschenk eines gehässigen Nachbarn liegen gelassen hätte. Diese Ratte war eher durch eine Mausefalle zu Tode gekommen, die ihr das Genick gebrochen hatte. Allein beim Gedanken daran bekam sie Gänsehaut und trat einen Schritt zurück. Ein Kinderstreich?
    Sie ging zurück ins Haus, kramte einen Schuhkarton hervor und holte einen Besen. Irgendwie schaffte sie es, das tote Tier hineinzufegen. Sie schämte sich nicht dafür, mit halb geschlossenen Augen wegzusehen, als sie den Deckel zumachte und die Schachtel mit ausgestreckten Armen zum Müll trug.
    Sie schüttelte sich und trat vom Mülleimer zurück, um gleich darauf ins Haus zu rennen. Sie schrubbte sich die Hände wie ein Chirurg vor einer Operation, wobei sie sich heftig ermahnte, sich nicht so anzustellen. Sie hatte das eklige Ding schließlich nicht berührt. Sie hatte sich beinahe wieder beruhigt, als es an der Tür klingelte. Das spontane bewundernde Grinsen auf Duncans Gesicht erledigte den Rest.
    »Hallo, meine Schöne.«
    »Ebenfalls hallo.«
    »Sind die für mich?«
    Sie legte die Blumen in ihren Arm, als sie die Tür hinter sich schloss. »Natürlich nicht. Die sind für die Gastgeberin. Oder den Gastgeber. Du hast mir noch gar nicht erzählt, um wen es sich eigentlich handelt.«
    »Um eine Gastgeberin. Wie geht es deiner Schulter?«
    »Immer besser, danke.« Sie schenkte ihm einen vielsagenden Blick. »Ich glaube, ich kann wieder in den Ring steigen.«
    »Als ich noch Barmann war, kannte ich einen Russen, der hatte Arme wie Zahnstocher. Trotzdem konnte ihn niemand besiegen. Ich glaube nicht, dass er je ein Getränk selbst bezahlt hat.« Er hielt ihr die Beifahrertür auf. »Du riechst übrigens fantastisch.«
    »Ich weiß.« Sie lachte und glitt hinein. Nachdem er eingestiegen war, rutschte sie zu ihm. »Und jetzt erzähl mir von dieser Freundin.«
    »Sie ist einfach unglaublich nett. Sie wird dir gefallen. Ehrlich gesagt, ist sie die Mutter meines besten Freundes, der zufällig auch mein Anwalt ist.«
    »Du bist mit deinem Anwalt befreundet? Das ist aber interessant.«
    »Ich habe Phin kennengelernt, als ich noch Taxi fuhr. Er hat mich herbeigewinkt. Er war auf dem Weg zum Gericht und sehr in Eile. Wie ich später herausfand, war er einer dieser schwer schuftenden jungen Kanzleipartner, den sie gerufen hatten, damit er irgendwelche Unterlagen brachte. Wie dem auch sei, ich habe ihn hingefahren. Und dann zückt er seinen Geldbeutel, und der ist leer.«
    »O je.«
    »Er ist entsetzt. Manchmal versuchen dich Fahrgäste zu linken und erzählen dir irgendeine rührselige Geschichte. Aber ich besitze eine ziemlich gute Menschenkenntnis, und diesem Kerl ist es wirklich hochnotpeinlich. Er entschuldigt sich noch und nöcher, notiert sich meinen Namen, die Nummer meines Taxis und schwört beim Leben seiner Mutter, dass er das Geld sowie ein dickes Trinkgeld zur Taxizentrale bringen wird. Bla, bla, bla.«
    »Wer’s glaubt …«, bemerkte Phoebe und genoss seine Erzählung.
    »Ich streiche ihn bereits von meiner Liste und denke, den werd ich nie wieder sehen. Nie im Leben fährt dieser Kerl wegen einem so lächerlichen Betrag wie acht Dollar extra zur

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