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Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition)

Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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wir lieber, dass wir von nun an vorsichtiger sein werden.«
    »Einverstanden.«
    Sie hob die Handtasche auf, die sie hatte fallen lassen. »Ich bin gleich wieder da …«
    Im Badezimmerspiegel musterte sie sich gründlich. Ihre Wangen waren gerötet, ihre Augen sahen aus wie die einer Katze, die gerade ein Sahnetöpfchen ausgeschleckt hat, ihr Haar war zerzaust.
    Das war ja alles schön und gut, dachte sie, und es war weiß Gott gut gewesen. Aber sie durfte nicht so leichtsinnig sein, durfte das nie wieder zulassen. Bei der nächsten Verabredung würde sie Kondome dabeihaben, schwor sie sich.
    Als sie wieder aus dem Bad kam, war er weder im Foyer noch im Wohnzimmer. Sie rief nach ihm und folgte seiner Stimme in die Küche, die allerdings mehr Ähnlichkeit mit einem Partyraum besaß. Sie verfügte über eine edle alte Bar, jede Menge gepolsterte Sitzbänke und gerahmte Poster, die Reproduktionen alter Werbeanzeigen waren. Alles sehr stylish.
    Es gab einen Spieltisch, der genauso antik zu sein schien wie die Bar, und Schränke mit allem Möglichen. Unter anderem mit PEZ-Spendern, wie sie amüsiert feststellte.
    »Das Herrenzimmer«, sagte sie.
    »Sozusagen.« Er kam mit zwei Gläsern Wein hinter der Bar hervor. »Hast du Hunger?«
    »Ich glaube, den hast du schon gestillt.«
    Er strahlte sie zufrieden an. »Das ist gut, denn ich habe zwar den Pizzaservice bestellt, dem Boten aber gesagt, dass er erst in einer Stunde kommen soll. Ich dachte, du willst vielleicht draußen etwas trinken, vielleicht im Garten. Und dir den Sonnenuntergang ansehen.«
    »Genau danach ist mir jetzt.«
    Sie ging mit ihm durch die Terrassentür auf die hintere Veranda. Dort sah sie sich um und nahm einen Schluck Wein. »Gut, der Wein«, erklärte sie. »Ansonsten sieht es hier fast aus wie im Feenreich, oder?«
    »Hier gibt es jede Menge lauschige Plätzchen. Als ich einmal damit angefangen hatte, konnte ich einfach nicht mehr aufhören.«
    »Und warum engagierst du dann nicht die Person, die das entworfen hat, um den Garten für deinen Laden zu planen?«, sagte sie, während sie über die Terrasse ging.
    »Du hast mit Ava gesprochen.«
    »Sie ist schon ganz aufgeregt.«
    »Die Sache ist so: Das hier habe ich größtenteils selbst entworfen. Nicht wirklich entworfen; ich habe mich eben ein bisschen ausgetobt. Ich hatte professionelle Hilfe, und der ursprüngliche Entwurf wurde immer weiterentwickelt und verändert.«
    »Egal, wie der Originalentwurf ausgesehen hat: Das hier passt zu dir.« Phoebe drehte langsam eine Runde. »Der Garten wirkt irgendwie verspielt. Er ist eigenwillig, und genau das macht seinen Charme aus.«
    Er sah sie an, und zwar nur sie. »Wenn du darin spazieren gehst, besitzt er erst recht Charme.«
    Sie deutete einen Knicks an. »Meine Güte, bist du aber galant!«
    »Wenn ich galant wäre, hätte ich irgendwas mit Blumen und Blüten zitiert.«
    »Du hast dich tapfer geschlagen. Aber um auf Ava zurückzukommen …«
    »Ja, Ava und das Haus. Ich glaube nicht, dass ich die Zeit haben werde, mich ausgiebig mit diesem Projekt zu beschäftigen. Und ein professionelles Gartenbauteam fand ich irgendwie unpassend. Ich wollte eine Frau, eine Frau, die ein Gespür für so ein Haus hat und weiß, worauf es ankommt.«
    Er drückte ein schmiedeeisernes Tor auf. Phoebe begriff sofort, was er mit lauschigen Plätzchen gemeint hatte. Das hier war eine kleine Insel auf der Insel, eine Oase der Stille, mit dem kleinen Seerosenteich und der Statue einer geflügelten Fee.
    Sie ging zu einer kleinen runden Bank aus weißem Marmor und setzte sich. »Das ist also nicht nur eine gute Tat?«
    »Ich habe nichts gegen gute Taten, und auch nichts gegen misstrauische Menschen, wie du einer bist. Aber ich habe auch nichts dagegen, davon zu profitieren, indem ich genau hinsehe und nur Leute für meine Projekte auswähle, die wirklich dafür geeignet sind.«
    »Hast du schon einmal die falsche Person erwischt?«
    »Ein paarmal. Aber ich glaube nicht, dass Ava dazugehört.«
    »Nein, bestimmt nicht. Als sie noch verheiratet war, hatte sie bei sich zu Hause auch einen unglaublichen Garten geschaffen. Es gab sogar einen Bericht in Southern Homes … Du kanntest den Artikel, stimmt’s?«
    Sein Grübchen machte sich erneut bemerkbar. »Kann sein, dass ich zufällig darüber gestolpert bin.«
    »Du bist raffinierter, als du aussiehst, und das ist nur als Kompliment gemeint.«
    »Du auch.« Er beugte sich vor und küsste sie flüchtig. »Möchtest du einen

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