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Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition)

Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Wahnsinn. Sie wollte zu ihm. Sie wollte unbedingt fortsetzen, was ein paar Abende zuvor auf seiner Veranda begonnen hatte.
    Aber die vernünftige Phoebe beschloss, mit der leidenschaftlichen Phoebe zu hadern. Sie sollten sich lieber erst besser kennenlernen. Er war zweifellos ein attraktiver, interessanter Mann. Aber wozu die Eile? Wäre es nicht vernünftiger – und sicherer -, sich erst noch ein paarmal zum Essen zu treffen, bevor sie zu ihm nach Hause gingen, wo klar war, zu was das führen würde? Aber sie mochte ihn, genoss seine Gesellschaft, fühlte sich körperlich unheimlich zu ihm hingezogen. Sie war dreiunddreißig.
    Was wusste sie schon von ihm, was wusste sie wirklich von ihm? Vielleicht benutzte er sein umgängliches Wesen ja auch dazu, jede Woche eine andere Frau flachzulegen. Vielleicht war er ja das männliche Pendant zu Celenes Mutter und hatte mehrere Freundinnen auf einmal. Wollte sie wirklich eine unter vielen sein? Ach was, konnte sie denn nicht einfach mit einem Mann ausgehen und mit ihm schlafen, ohne gleich daraus ein Exklusivrecht abzuleiten? Hatte sie es nicht verdient, sich in netter Gesellschaft zu amüsieren und verdammt noch mal Sex zu haben?
    Also Schluss damit!
    Er mischte sich in ihr Leben ein. Zumindest jemand mit ihrem Zynismus und ihrem Misstrauen konnte das so sehen. Erst der Laden für die Häkelarbeiten ihrer Mutter, dann ein Gartenprojekt für Ava. Was kam wohl als Nächstes? Würde er Carly anbieten, ein Schuhgeschäft zu kaufen?
    Das war natürlich lächerlich. Sie übertrieb es mal wieder. Sie stellte sich an. Weder ihre Mutter noch Ava empfanden diese Chancen als Einmischung in ihr Leben. Und es war schließlich nicht so, dass sie keine Ahnung von dem Handwerk hatten, für das er ihnen ein Betätigungsfeld geboten hatte.
    Außerdem war sie jetzt schon viel zu nahe am Ziel – es war albern, jetzt noch umkehren zu wollen.
     
    Als sie in Duncans Auffahrt einbog, fiel ihr auf, dass sie vollkommen traumatisiert gewesen war, als sie sein Haus zum ersten Mal gesehen hatte. Beim zweiten Mal war es schon dunkel gewesen. Als sie es jetzt bei vollem Tageslicht vor sich liegen sah, im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte, war es eine vollkommen neue Erfahrung.
    Es sah fantastisch aus, mit diesen hohen Fenstern und den weißen Zierleisten, die sich von dem meerblauen Holz abhoben.
    Der Charme dieses umlaufenden Balkons. Sie konnte sich gut vorstellen, dort zu stehen und auf die Sumpflandschaft, den Garten, den Fluss hinauszusehen. Vor allem auf den Garten. Auf die Büsche und Wiesen, die Blütenähren und Wege. Der Mann verstand etwas von Gärten, das musste man ihm lassen. Oder aber er beschäftigte jede Menge Leute, die etwas davon verstanden. Was im Grunde ein und dasselbe war. Das Ergebnis jedenfalls stimmte: Sonne und Schatten, Blüten und Duft, das Grün und die vielen anderen Farben, die das Haus umgaben, es vornehm und gleichzeitig anheimelnd wirken ließen.
    Sie schlenderte den Weg zum Haus entlang, genoss die verträumte, romantische Stimmung und hoffte, dass sie draußen auf der Veranda Wein trinken, Pizza essen und sich unterhalten würden, in der warmen Luft, deren Duft ihr schon jetzt zu Kopf stieg.
    Duncan öffnete die Tür, bevor sie das Haus erreicht hatte, wartete in dem weißen Türrahmen und sah zu, wie sie auf ihn zulief.
    »Du bist wunderschön. Dein Kleid sieht toll aus.«
    »Danke.« Es war ein Kleid, das sie öfter zu Elternabenden hervorholte, aber im Moment fühlte sich der schlichte Baumwollstoff genau richtig an. »Du warst heute sehr beschäftigt.«
    »Das ist alles relativ.« Er streckte die Hand aus, um sie ins Haus zu ziehen.
    Damit hatte sie nicht gerechnet. So viel zu ihrem Instinkt, sei es nun als Polizistin oder als Frau. Aber jetzt, wo sie mit dem Rücken zur Tür stand und er seinen Mund begierig auf den ihren presste, kam sie nicht groß zum Nachdenken.
    Sie hätte ihre Hände auf seinen Schultern ruhen lassen können, wie um ihm zu sagen, he, Moment mal, nicht so stürmisch, mein Lieber, aber sie wanderten automatisch nach oben und schlangen sich um seinen Hals.
    Sie hatten lange genug gewartet.
    Seine Hände fassten in ihr Haar und glitten derart geschickt und erfahren über Schultern und Körper, dass sie das He, Moment mal sofort wieder verwarf und einfach nur abhob.
    Die vernünftige Phoebe hatte keine Chance.
    Er roch so gut und fühlte sich noch besser an – fest, muskulös und männlich. Während er sich über ihren Mund hermachte und

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