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Im Mittelpunkt Yvonne

Im Mittelpunkt Yvonne

Titel: Im Mittelpunkt Yvonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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bremste hart. Ich stieg sofort aus.
    »Halt«, sagte er, »erst will ich mit Mrs. Wells ein paar Minuten unter vier Augen reden. Dann hole ich Sie als Zeugen dazu, Lam.«
    »In Ordnung«, gab ich zurück. »Gehen Sie zu ihr hinein, ich werde mich bei der Gelegenheit mal mit Mrs. Raleigh unterhalten.«
    .Als er die Stufen zur Haustür hinaufging, begab ich mich zum Nebenhaus. Mrs. Raleigh erwartete mich schon an. der Tür.
    »Na, da sind Sie ja endlich, Mr. Lam!« empfing sie mich. »Ich bin nämlich schon halb krank vor Aufregung. Es sind Leute hiergewesen, die mir viele Fragen gestellt haben.«
    »Erzählen Sie mir das bitte.«
    »Ach, da wäre eine Menge zu erzählen«, sagte sie.
    »Nur zu.«
    »Zwei Frauen kamen her, die sagten mir, Wells hätte Sie sozusagen verklagt.«
    »Und was sonst?«
    »Auch ein Rechtsanwalt kam, der eine Stenotypistin mitbrachte. Die beiden haben eine Aussage von mir aufgeschrieben, aber mir selbst keine Kopie davon hiergelassen. Das junge Mädchen hatte nämlich eine Reiseschreibmaschine und tippte gleich alles. Ich las es dann durch, nur flüchtig, wissen Sie, aber es schien mir alles korrekt. Als ich unterschrieben hatte, holte das Mädchen aus einer Aktentasche ein kleines Notariatssiegel und sagte zu mir: >Erheben Sie Ihre rechte Hand.<
    Ich tat das auch, und sie fragte mich: >Beschwören Sie feierlich, daß dies wahr ist?<«
    »Traf das denn zu?« fragte ich.
    »Selbstverständlich entsprach alles der Wahrheit. Gewiß habe ich manche Einzelheiten ein bißchen stärker betont, aber wahr ist alles gewesen. Jawohl, die reine Wahrheit.«
    »Und das sagten Sie auch zu ihr?«
    »Was hätte ich denn sonst tun sollen unter diesen Umständen?«
    »Und weiter?«
    »Dann sagte das Fräulein: »Sie beschwören es feierlich« und klammerte ein Siegel an das Papier. Sie Unterzeichnete es als amtlich zugelassener Notar und gab es dem Rechtsanwalt. Der wartete gar nicht ab, ob ich noch etwas sagte, sondern flitzte wie ein Pfeil aus der Haustür.«
    »Na, der hat ja auch bekommen, was er haben wollte«, sagte ich. »Wozu sollte er noch dableiben? Was haben Sie da nun eigentlich unter Eid ausgesagt?«
    »Nur die Wahrheit, weiter nichts.«
    »Daß wir uns nur richtig verstehen in dieser Sache, Mrs. Raleigh: Sie wissen doch noch, daß ich Sie, als ich zum erstenmal hier war, nach den Leuten im Nebenhaus fragte?«
    »Ja, ja, das weiß ich.«
    »Und Sie sagten mir, Sie hätten drüben wüsten Streit und das Geräusch eines Schlages gehört und dann gesehen, wie der Mann mit einem Packen auf der Schulter, der eine Leiche hätte sein können, herauskam, die Last ins Auto packte, nochmals zur Garage ging, sich Hacke und Schaufel holte und wegfuhr. Weiter, daß er nach zwei Stunden und fünfundvierzig Minuten wiederkam, kurze Zeit in der Küche war, dann dort das Licht ausmachte, ins Schlafzimmer ging, wo er nach einer Weile, wie man sie zum Ausziehen braucht, auch das Licht löschte und sich offenbar gleich schlafen legte. Sie erinnern sich auch, daß Sie mir sagten, Sie hätten den bestimmten Eindruck gehabt, daß er seine Frau getötet habe?«
    »Getötet?« rief Mrs. Raleigh.
    »Das haben Sie mir gesagt.«
    »Aber... das wäre mir ja nicht im Traum eingefallen, Ihnen so etwas zu sagen, Mr. Lam!« sagte sie. »Ich begreife überhaupt nicht, was Sie mir hier Vorreden. Sie fragten mich nach den Leuten von nebenan, und da sagte ich Ihnen, meines Wissens verständen die beiden sich recht gut, nur neulich abends hätten sie sich mal tüchtig gekabbelt, ich hätte an ihren Stimmen gemerkt, daß sie zornig waren, hätte aber die Worte nicht verstehen können. Und dann sagte ich, Mr. Wells sei für eine Weile herausgekommen, aber mit keiner Silbe habe ich behauptet, er hätte eine Leiche auf der Schulter getragen. Was haben Sie eigentlich mit mir vor..? Wollen Sie mir solche Behauptungen einfach in den Mund legen?«
    »Von einer Leiche sprachen Sie nicht«, sagte ich. »Sie erklärten mir, es sei ein in Decken oder einen Teppich gewickeltes Etwas gewesen, das so schwankte und wippte, als ob es eine Leiche wäre.«
    »Na, das ist doch die Höhe! Ist mir gar nicht eingefallen, Ihnen so etwas zu sagen! Wohl habe ich gesagt, daß er aus dem Hause kam, aber es war doch dunkel, und ich konnte wenig erkennen. Über der Schulter trug er etwas, ja. Das könnte eine Decke oder ein Teppich gewesen sein, oder.. Nun, alles mögliche hätte es sein können. Ihnen hatte ich allerdings gesagt, es sei eine Decke oder ein Teppich

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