Im Mittelpunkt Yvonne
gelten.«
»Dann schreiben Sie es dazu.«
»Das brauche ich nicht, denn darüber sind wir uns ja einig.«
Ich deutete auf seinen Füllfederhalter. »Schreiben Sie’s dazu.«
Schweigend, aber bebend vor Wut, ergänzte er das Geschriebene: »Sobald Sie Mrs. Wells gefunden und mich über ihren Aufenthaltsort zuverlässig informiert haben, ist Ihr Auftrag erfüllt.«
»Bitte noch Tag und Stunde einsetzen«, sagte ich.
Er tat das.
»Und unterschreiben.«
Er unterschrieb.
Ich nahm das Blatt entgegen, schrieb darauf: >Der Auftrag in diesem Sinne ist angenommen<, und signierte >Für Cool & Lam: Donald Lam<. Dann gab ich Bertha das Schriftstück und sagte: »Verwahre das, bitte!«
Corning reichte Bertha den Scheck hinüber, erhob sich, schritt zum Ausgang, drehte sich noch einmal um, als wollte er zu mir noch etwas sagen, besann sich aber anders und verließ wuchtigen Ganges das Büro. Die Hacken seiner Cowboystiefel bumsten hart auf dem Linoleum.
»Nun brat’ mir aber wirklich einer ’n Storch!« sagte Bertha. »Menschenskind, Donald, wie du diese Geschichte gedeichselt hast, das kapiere ich einfach nicht! Und was hast du im Ernst jetzt vor?«
Ich nahm den Hörer von ihrem Apparat, bat um die Amtsleitung, wählte die Nummer des Morddezernats, wo ich Frank Sellers erreichte. »Sie sagten mir doch, ich hätte Sie in etwas ’reingeritten und müßte Sie auch wieder ’rausreiten, nicht wahr?« fragte ich ihn ohne weitere Einleitung.
»Sehr richtig. Und was haben Sie jetzt auf der Pfanne, Kleiner?«
»Erinnern Sie sich an den hübschen, kessen Käfer, die Rothaarige, die in Pullover und Shorts im Hause Frostmore Road 1638 Geschirr spülte?«
»Und ob! Und ob..!«
»Die ist hier bei uns im Büro«, erklärte ich ihm. »Ich glaube, sie hat Ihnen etwas zu berichten, was Sie gern hören werden.«
»Bringen Sie sie her.«
»Nix da«, erwiderte ich. »Die Zeitungsreporter.«
»Ich habe die Nase voll, für Sie vergeblich durch die Gegend zu jagen, Lam.«
»Aber ich will doch jetzt einen Fall aufdecken! Wenn Sie den Lorbeer ernten wollen, dann seien Sie lieber dabei, wenn die Kiste hochgeht. Versäumen Sie das, dann wissen Sie ja, wie die Pressereporter arbeiten. Die lassen sich von einem anderen Beamten so bluffen und gängeln, daß der in den Zeitungen gelobt wird für das, was in Wirklichkeit Sie geleistet haben.«
Eine Minute überlegte sich Sellers das noch, dann sagte er: »Ich komme.«
»Schön«, sagte ich, »versorgen Sie Ihren Wagen reichlich mit Öl und Benzin.«
15
Sellers war mißtrauisch, verärgert und vorsichtig. Auch beunruhigte ihn der Gedanke, es könnte doch schon ein anderer Beamter zur Stelle sein, wenn nun tatsächlich eine Leiche entdeckt und ein Mord aufgeklärt wurde.
»Nehmen Sie Platz, Frank«, sagte ich. »Machen Sie’s sich recht bequem...«
Aber er stellte sich breitbeinig hin, rollte die zerknautschte Zigarre zwischen den Lippen hin und her und sagte: »Lassen Sie den blöden Quatsch weg. Ich will mir’s gar nicht bequem machen. Reden Sie, Mann!«
Bertha sagte: »Na aber, Frank, seien Sie doch nicht...«
Er brachte sie mit einem Wink zum Schweigen. »Lassen Sie den Knirps hier reden«, sagte er, »ich will hören, was unser Superdetektiv zu dieser Herumjagerei zu erklären hat.«
»Drury Wells und seine Frau hatten in Banning gewohnt«, sagte ich, »bevor sie hier in die Frostmore Road zuzogen.«
»Na und?« fragte er barsch.
»Ich bin in Banning gewesen und habe mit den Nachbarn gesprochen«, fuhr ich fort. »Der im Nebenhaus, an der Seite, von der man das Schlafzimmer im Hause von Wells sehen kann, hatte mir einiges mitzuteilen.«
»Was denn?«
»Lärm von einem Streit hat er gehört, das Geräusch eines Schlages, wonach Schweigen eintrat. Sah Wells etwas über der Schulter tragen, das er in sein Auto packte, sah ihn abfahren, nach drei Stunden zurückkommen und zu Bett gehen. Am nächsten Tage war seine Frau nicht mehr zu erblicken. Auf eine Besuchsreise gegangen.«
»Stimmt das, Mensch?« fragte Sellers.
Ich nickte und schwieg vorerst. Er stand da und grübelte.
»Sapperlot!« sagte er nach einer Weile. »Was soll das eigentlich bedeuten - dieser Klatsch, den ich schon mal gehört habe? Warum spielen Sie mir immer wieder dieselbe Platte vor?«
»Na, warum wohl?«
»Keine Ahnung.«
»Möchten Sie sich noch einmal mit dem Rotköpfchen unterhalten, das Sie da draußen in der Frostmore Road kennengelernt haben?« fragte ich.
Er nickte.
Ich ging in den
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