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Im Mond des Raben

Im Mond des Raben

Titel: Im Mond des Raben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe
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seinen Laird und Sabrine bei seiner Frau anzutreffen. Niall und Guaire folgten ihm auf den Fersen.
    Der Blick, den Niall Sabrine zuwarf, ließ keinen Zweifel daran, dass Barr ihm von ihren Plänen erzählt hatte, ihn zu verlassen. Guaire schaute sie mit einer Mischung aus Mitgefühl und Vorwurf an, die Sabrine auf den Gedanken brachte, dass er einen guten spirituellen Führer abgegeben hätte.
    Earc dagegen wirkte wie so oft belustigt. »Muss ich mir Sorgen machen? Dies ist nun schon das zweite Mal, dass ich meine Frau und meinen Freund in meinem Schlafzimmer antreffe.«
    Verica stieß ihn gegen den Arm und errötete.
    Barr lachte nicht, doch etwas von der Anspannung in seinem Körper löste sich. Was er seinem Freund dann im Scherz zu tun vorschlug, war anatomisch undurchführbar und verstärkte noch die Hitze in Vericas Wangen.
    Diesmal war es Sabrine, die ihrem Gefährten einen Stoß versetzte, und zwar direkt gegen die Brust. »Benimm dich, sonst fangen die Wangen deiner Heilerin noch Feuer und beginnen zu rauchen!«
    »Du dagegen errötest überhaupt nicht, fällt mir auf«, bemerkte Niall mit einem fragenden Unterton in der Stimme.
    Sie hatte schon weitaus Schlimmeres als Barrs obszöne Bemerkung von ihren Krieger-Kameraden gehört und nicht immer nur von den männlichen. »Ich bin eine Kriegerin«, erwiderte sie schulterzuckend.
    »Die in unserer Hochzeitsnacht so unschuldig war wie ein verwöhntes Töchterchen.« Barrs Zufriedenheit darüber war eindeutig zu selbstgefällig.
    Und Sabrine wusste nicht, an welchem Teil dieser Bemerkung sie mehr Anstoß nahm. »Wir sind nicht verheiratet.«
    »Wir sind ein Paar. Du hast in jener Nacht die Gelübde gesprochen, genau wie ich.«
    Nialls Gesicht verfinsterte sich wieder, und auch wenn Sabrine ihn nicht ansah, konnte sie spüren, wie wütend Barrs Bruder auf sie war.
    Er vergisst, dass ich keinen Verteidiger brauche , sagte Barr ihr auf telepathischem Wege.
    Er hasst mich.
    Da du mich verlassen willst, dürfte das wohl keine Rolle spielen. Auch in Barrs Stimme, die Sabrine in ihrem Kopf hörte, schwang keinerlei Zorn mit.
    »Ich werde wiederkommen«, sagte sie laut, damit auch die anderen ihr Versprechen hören konnten.
    Sie würde ihre Chrechte-Gelübde nicht brechen, egal, wie groß das persönliche Risiko für sie war, sie einzuhalten. Ihr war nur noch nicht ganz klar, wie sie das mit dem Schwur, den sie ihren eigenen Leuten geleistet hatte, in Einklang bringen sollte. Sabrine wusste nur, dass Heiratsgelübde alle anderen aufhoben, ganz gleich, was ihre Krieger-Regeln vorschrieben.
    Sie hatte lange genug gebraucht, um damit klarzukommen, und würde sich nicht erlauben, es noch einmal zu vergessen.
    Das konnte sie auch gar nicht; ihre Liebe verlangte, dass sie es in ständiger Erinnerung bewahrte.
    Barr sah sie prüfend an und schien dann zu erkennen, dass ihre letzten Worte ein Versprechen waren. Eins, das sie nicht brechen würde.
    »Ich werde dich begleiten.« Seine Worte waren ein ebenso feierliches Gelübde.
    Aus dem Augenwinkel beobachtete Sabrine, wie Niall die Arme verschränkte und zustimmend nickte. Auch Earc gab einen beifälligen Laut von sich, doch weder Guaire noch Verica äußerten sich dazu. Aber Sabrine hegte keinen Zweifel daran, dass Barrs Entscheidung auch bei ihnen Zustimmung fand.
    Doch keiner von ihnen verstand …
    »Du kannst mich nicht begleiten, Barr«, sagte sie sehr deutlich und bestimmt.
    »Bist du sicher?«, entgegnete er mit spöttisch erhobener Augenbraue.
    Es hätte sie ärgern müssen, aber das Einzige, was sie spürte, war eine wahre Flutwelle von Liebe, die sie überschwemmte. So irritierend Barrs hartnäckige Weigerung auch war, ihre Unterschiede zu verstehen, Sabrine konnte gar nicht anders, als ihn einfach unwiderstehlich zu finden.
    Trotzdem würde sie nicht zulassen, dass er sich der Illusion hingab, mit ihr gehen zu können. »Barr …«
    »Du gehörst mir.«
    »Ja.«
    »Und ich werde dich begleiten.«
    »Meine Leute würden dich umbringen.«
    »Du wirst mich schon beschützen.«
    Er glaubte, sie zu necken, aber er hatte ja keine Ahnung, als wie wahr seine Worte sich erweisen würden.
    Von allen Éan war sie die Einzige, die ihn beschützen konnte . Und trotzdem war es noch ein Risiko.
    »Ich werde mitkommen«, sagte er in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete.
    Sabrine konnte nicht zustimmen, doch sie wollte sich ihm auch nicht vor allen widersetzen. »Ich habe dir viel zu erzählen.«
    »Na endlich!«
    »Missbrauch

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