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Im Mond des Styx - Lohmann, A: Im Mond des Styx

Im Mond des Styx - Lohmann, A: Im Mond des Styx

Titel: Im Mond des Styx - Lohmann, A: Im Mond des Styx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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mit kurzem Bogen aus ihrem Versteck. Insgesamt waren es mindestens ein Dutzend Gegner.
    »Da kommen noch mehr von hinten!« Tori trat dichter zu ihren beiden Begleitern. In dem kurzen Hohlweg zwischen den beiden Hügelkuppen saßen die drei in der Falle. Vor ihnen und in ihrem Rücken schloss sich der Schildwall.
    »Gebt auf«, rief ein Offizier. »Wir haben drei Pfeile für jeden von euch. Lasst die Waffen fallen.«
    »Ihr seid gut, Jungs!« Tori hob ihre Sichel über den Kopf, die fest an den Armstumpf gegurtet war. »Wie soll ich das anstellen, hm?«
    Der Leutnant blinzelte verwirrt. Einer der Söldner lachte.
    Gontas brüllte und sprang. Die Schützen ließen ihre Pfeile fliegen. Gontas duckte sich und drehte sich weg. Mit den Äxten schlug er zwei Pfeilschäfte zur Seite, bevor sie ihn trafen. Ein dritter fuhr ihm durch den Unterarm, und die Spitze kam auf der anderen Seite blutig wieder heraus. Gontas sah es, aber er spürte nichts.
    Noch mehr Geschosse zischten an ihm vorüber. Tori schrie hinter ihm auf, Mart fluchte. All das vermischte sich mit den Rufen seiner Feinde, und es ging unter im Rauschen seines Blutes in den Ohren. Noch ein Satz, und er stand vor dem ersten Söldner.
    Eine Speerspitze fuhr über den Schildrand auf ihn zu. Gontas ging in die Knie und führte beide Äxte im Bogen aufeinander zu. Die Axtblätter sausten unter dem Schild hindurch und in die Beine des Mannes dahinter. Gontas brüllte seinen Triumph hinaus. Er fühlte die Spritzer warmen Blutes auf den Händen.
    Der Schildträger fiel, und Gontas sprang in die Lücke. Er trat auf den Verletzten und hieb mit den Beilen nach links und nach rechts. Die rechte Axt traf einen Kopf und zertrümmerte den Knochen. Das Blatt fuhr tief in den Schädel und verhakte sich. Das Gewicht des Toten zog Gontas zur Seite, und sein Schlag mit der Linken ging fehl. Er riss die verkantete Waffe wieder heraus, parierte unbeholfen einen Schwerthieb und bekam eine Schramme ab.
    Die Schützen warfen den Bogen fort, der im Nahkampf nutzlos war. Sie zogen ebenfalls ihr Schwert. Hinter sich hörte Gontas den zweiten Trupp durch den Hohlweg heranstürmen.
    »Nehmt ihn zwischen die Schilde«, rief Tarukans Leutnant. »Der Hauptmann will ihn lebend.«
    Gontas knurrte wütend. Er schwang die Äxte, zertrümmerte Schlüsselbeine und trieb dem nächsten Feind im Ausholen den Dorn auf der anderen Seite des Axtblatts in die Stirn. Es krachte und klirrte, mit einem feuchten Krachen drang Stahl durch Knochen. Es roch nach Blut.
    Gontas holte tief Luft. Seine Nasenflügel bebten. Er hörte seine Feinde wimmern, hörte die eigenen schnaufenden Atemzüge und fühlte sich stark und frei.
    Aber der Schildwall schloss sich wieder und rückte von allen Seiten auf ihn zu.
    »Mart!«, rief Gontas. »Tori – haltet mir den Rücken frei!«
    Niemand antwortete ihm. Er war umringt von Feinden.
    »Apis’ faulige Warzen«, fluchte Gontas. »Feige Städter.«
    Er schlug um sich und traf metallverstärkte Schildkanten. Er hatte kaum noch Raum zum Ausholen. Dann steckte eine Axt im Holz fest, er musste sie aufgeben. Die Schilde schoben sich fester gegen ihn und pressten ihm die Arme an den Leib. Alle Angreifer drängten sich in einer großen Traube um ihn und drückten ihn zusammen.
    »So kriegt ihr mich nicht, ihr Hunde!«
    Gontas bekam einen Schild am unteren Rand zu fassen. Er spannte die Muskeln, schob den Schild hoch und stieß den Mann dahinter zu Boden. Das verschaffte ihm Platz. Er trat dem Gestrauchelten mit der Ferse zwischen die Beine und rieb das Fleisch, das er unter dem Fuß fühlte, über die Erde. Die Haut seines Feindes riss unter Gontas’ Sohlen, Fleisch platzte auf. Sein Gegner brüllte so laut wie ein Stier, der bei lebendigem Leib geschlachtet wurde. Gontas lachte.
    Einem anderen Gegner stieß er die Finger in die Seite, zwischen Leder und hölzerne Panzerplatte, und brach eine Rippe mit dem Schlag. Zur anderen Seite teilte er mit der Axt aus. Er trat vor und wollte ausbrechen aus dem Kreis, der ihn umschloss.
    Von hinten schoben die Feinde ihm die Schilde in den Rücken, und Gontas stolperte über den Mann, den er niedergestreckt hatte. Er landete auf dem Bauch, drückte sich mit den Händen hoch.
    Spürte wieder die metallbeschlagenen Schilde in seinem Rücken. Die Söldner warfen sich auf ihn, pressten ihn mit ihrem ganzen Gewicht zu Boden. Schläge prasselten auf seinen Kopf. Gontas spürte Speerschäfte und die flache Seite von Schwertklingen. Seine Arme waren

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