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Im Mond des Styx - Lohmann, A: Im Mond des Styx

Im Mond des Styx - Lohmann, A: Im Mond des Styx

Titel: Im Mond des Styx - Lohmann, A: Im Mond des Styx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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Schicksal, was sie beides auf sich gestellt in der Wüste nicht gefunden hätten. Dafür gebietet nun Tarukan und nur Tarukan allein über alle Macht und alles Wissen, das Kar Ombos zu bieten hat.«
    »Du wolltest mir von dem Mädchen Halime erzählen, Hexe«, erinnerte Gontas sie ungeduldig. »Und warum Tarukan sie entführt hat.«
    »Wollte ich das?«, fragte die Zauberin. »Ich wollte dir alles enthüllen, was ich über Tarukan und seine Pläne weiß. Zu wissen, was er getan hat und wer auf seiner Seite steht, das mag nützlich für dich sein. Zu dem Übrigen komme ich jetzt.
    Denn die Geheimnisse von Kar Ombos waren für Tarukan nur ein Mittel zum Zweck, eine Stufe auf dem Weg zu einem höheren Ziel. Er ist auf der Suche nach der Zitadelle, einem magischen Ort voll von ungeheuren Schätzen, aber auch von einer Macht, die die Welt beherrschen – oder sie vernichten kann.«
    »Ich habe von diesem Ort gehört«, bemerkte Gontas. »Mein Waffenbruder Mart ist ganz begierig auf die Schätze.«
    Die Hexe lachte trocken. »Tarukan ist mehr an der Macht interessiert, die dort zu finden ist. Die Zitadelle soll seine nächste Stufe sein. Von dort aus will er die Städte unterwerfen, die Stämme, Modwinja und alle Lande, die er sonst noch erreichen kann.«
    Gontas gab einen abfälligen Laut von sich. »Eh. Mart hat mir erzählt, dass schon viele auf die Zitadelle und ihre Geheimnisse aus waren. Die meisten haben den Ort gar nicht gefunden, und wer weiterkam, ist nicht mehr zurückgekehrt.«
    »Ah!«, sagte die Hexe. »Aber wo die Zitadelle liegt, das wissen die Zauberer von Kar Ombos sehr genau. Dieses Geheimnis kennt Tarukan also inzwischen. Wie man wieder zurückkehrt … Nun, im Inneren der Zitadelle lauern viele Gefahren, so heißt es. Aber mehr wissen wir nicht darüber, nicht einmal, woher diese Gerüchte stammen, denn die Zitadelle ist von magischen Schutzwällen beschirmt, die niemand durchstoßen kann. Nicht einmal die Zauberer von Kar Ombos können dorthinein.«
    »Und darum saß Tarukan hier auf dieser ersten Stufe und kam nicht weiter«, stellte Gontas fest. »Bis er Halime entführt hat, wenn ich dich recht verstehe.«
    »Du bist aufmerksam für einen Wilden. In der Tat. Damit kommen wir an den Teil der Geschichte, den ich selbst nur vom Hörensagen kenne. Wie es heißt, wies Tarukan seine Zauberer an, einen Weg in die Zitadelle zu finden. Sie befragten die Sterne und die Geister, sie beschworen Dämonen, um dieses Geheimnis zu enträtseln. Und wahrhaftig, sie hatten Erfolg, so heißt es. In den Landen des Südens sollte ein Mädchen leben, das der Schlüssel zur Zitadelle sei. Diese Prophezeiung erhielt Tarukan von seinen Zauberern, und seither sind seine Männer auf der Suche nach dem Kind.«
    »Aber«, fragte Gontas, »wie kann Halime Tarukan in diese Zitadelle bringen?«
    Die Hexe zuckte die Achseln. »Ich weiß nicht einmal, ob Tarukan selbst eine Vorstellung davon hat. Ich weiß nur eines: Wenn er das Mädchen inzwischen hat, dürfte er unterwegs zur Zitadelle sein.«
    »Kannst du uns dorthin führen?«
    Die Hexe zögerte mit der Antwort, als würde der Gedanke ihr nicht sehr behagen. »Ja. Das könnte ich. Aber nur diese Berge haben mich bislang vor Tarukan und seinen Verrätern geschützt. Hier kenne ich mich aus, hier kann ich meine Fallen stellen. Wenn ich von hier weggehe, werde ich selbst gejagt.«
    »Eh«, schnaubte Gontas. »Tarukan wird dir kaum den Gefallen tun und dich hier besuchen. Wenn du Rache willst, wirst du dich bewegen müssen.«
    Gontas erhob sich, und auch die Hexe stand auf, allerdings deutlich langsamer.
    »Also, wohin?«, fragte Gontas. »Und wie kommen wir von diesem Sims herunter? Eine Hexe wie du ist gewiss nicht mühsam den Fels hinaufgeklettert!«
    »Nein.« Die Hexe wies auf die andere Seite des Felsvorsprungs. »Dort drüben ist die Wand in Stufen ausgewaschen. Man kann darauf gehen, fast wie auf einer Treppe. Wenn wir dann noch ein Stück das Tal entlanggehen, gelangen wir zu einem Durchstich, der nach Kar Ombos führt. Sozusagen die Hintertür in die Stadt …«
    Die Hexe bemerkte, wie Gontas sich an der Wand entlangtastete. »Was ist mit dir? Du bist geschwächt.«
    »Einer von deinen Steinriesen hat mich erwischt«, sagte Gontas. »Mit einer Hammerfaust auf den Kopf. Ich brauche wohl eine Weile, bis ich wieder klar sehen kann.«
    Die Hexe hielt vor der obersten Stufe inne. Sie wandte sich zu Gontas um. »Das ist nicht gut. Wenn du nicht sehen kannst, wie willst du dann

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