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Im Mondlicht (Phobos) (German Edition)

Im Mondlicht (Phobos) (German Edition)

Titel: Im Mondlicht (Phobos) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Schuck
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ruhig wieder nach Hause gehen."
    Während sie versuchte, die Situation ins Lächerliche zu ziehen und dadurch in den Griff zu kriegen, warf sie sich mit aller Kraft gegen die Türe. Aber Derm-Ileins Arm war plötzlich oben und fing die Türe lässig ab, so wie Kinder einen Federball fangen.
    Janett wich zurück, während Derm-Ilein ins Zimmer drang.
    "Oh, nein du Ekelpaket! Bleib draußen, da gibt es Schrecken und Entsetzen in Hülle und Fülle, das wird dir gefallen. Schau doch bei meiner Vermieterin rein! Das ist auch solch ein Ekelpaket. Die kann damit vielleicht etwas anfangen."
    Während Janett einfach alles herausblubberte, was ihr in den Sinn kam, glitt sie in Richtung ihres Schminktisches, in dessen oberem Schubfach sie einen relativ kleinen, aber dafür großkalibrigen Revolver für besondere Gelegenheiten aufbewahrte.
    "Später v ielleicht. Jetzt möchte ich mich ausschließlich dir widmen", zischte Derm-Ilein.
    " Ob es vielleicht doch Dermatt ist, der eine Art von genetischem Schub erlebt hat?", dachte Janett. Jedenfalls wäre es jetzt an der Zeit, die Ehefrau ins Spiel zu bringen. Das zog immer, das brachte die Typen auf den Teppich zurück, vorausgesetzt, sie waren verheiratet.
    "Warum spielst du deine blöden Spiele nicht mit deiner kleinen Frau?"
    "Es gibt keine kleine Frau mehr", zischte Derm-Ilein.
    "Und auch keine kleinen Kinder?", entfuhr es Janett.
    "Auch keine kleinen Kinder mehr. Ich werfe jeden Ballast ab. Der Tag ist gekommen, wie der Prophet ihn beschreibt: Der Tag Gottes kommt wie eine Verwüstung. Darum werden alle Hände schlaff, und aller Menschen Herz wird feige sein. Schrecken, Angst und Schmerzen werden sie ankommen, es wird ihnen bange sein, wie einer Gebärenden. Einer wird sich vor dem anderen entsetzen, feuerrot werden ihre Gesichter sein."
    Und wieder hörte es sich an, als heule der Wind in der Wüste.
    Hinter ihrem Rücken versuchte Janett die Schublade aufzuziehen und an ihren Revolver zu kommen. Derm-Ilein näherte sich ihr langsam, hypnotisierend, ohne jede Hast.
    Und zu ihrem Entsetzen spürte Janett , wie ihre eigenen Bewegungen langsamer wurden.
    Derm-Ilein gab unverständliche Laute von sich.
    Endlich hatten ihre Finger den Revolver ertastet und schlossen sich um seinen Griff.
    Aber Derm-Ilein stand jetzt direkt vor ihr. Während ihr ein unnennbares Gemisch aus Aramis und wochenlanger intensiver Unsauberkeit in die Nase stieg, beschimpfte sie sich selbst, weil sie immer langsamer wurde.
    Derm-Ilein legte ihr seine Hände auf die Schultern. Janett wurde übel. Aber was noch viel schlimmer war: Sie fühlte mit einem Schlag alle Kraft, die ihr noch geblieben war, aus den Armen weichen.
    Derm-Ileins Hände glitten an ihren Armen herab, erfassten den Revolver und lösten ihn aus ihren kraftlosen Fingern.
    In Janett tobte ein verzweifelter Kampf. Es brachte sie zur Raserei, dass ihre Kraft, ihr Wille, den ihr Gehirn entwickelte, hilflos in ihr herumtobte, statt ihr in die Glieder zu fahren, damit sie sich gegen dieses perverse Monster zur Wehr setzen konnte.
    Derm-Ilein verbog den Revolver vor ihren Augen , als sei er aus Schokolade. Plötzlich begann Janett hinter seinem aufgeblasenen Verhalten den pubertierenden Macho zu erkennen, ohne Frage immer noch gefährlich, sehr gefährlich, aber auf eine lächerliche Weise. Vielleicht hatte sich etwas von dieser Erkenntnis in ihren Gesichtszügen ausgedrückt, da traf sie der erste schwere Schlag ins Gesicht. Der Schmerz und die Wucht rissen sie zu Boden, und Janett musste erkennen, dass auch lächerliche Gewalt furchtbar wehtun kann.
    Derm-Ilein stand wie ein Turm über ihr. Er schien mit der Rechten hinter seinem Kopf in die Luft zu greifen. Als die Hand nach oben fuhr, erkannte Janett das gleißende Schwert.
    "Ah!", entfuhr es ihr. "Kann das impotente Monster nur eine verstümmelte Frau ertragen? Klein, schwach, wimmernd? Kann er es nicht auf die normale Art, menschlich, freundlich? Muss er die Frau erst an den Boden trampeln?"
    Derm-Ilein Schwert fuhr nach rechts und nach links in den Raum und begann die Einrichtung zu zerlegen.
    "Ich garantiere dir, das ist kein Ersatz für richtiges Vögeln mit einer richtigen Frau!", schrie Janett wütend, und ihre Stimme wurde hoch und schrill.
    Das schien Derm-Ilein erst richtig in Fahrt zu bringen. Er schwang das Schwert waagerecht durch den Raum. Janett versuchte verzweifelt nach hinten auszuweichen. Aber da war diese verdammte Kommode hinter ihr. Und das letzte, was sie fühlte, war etwas

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