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Im Namen der Toten - Rankin, I: Im Namen der Toten - The Naming of the Dead

Im Namen der Toten - Rankin, I: Im Namen der Toten - The Naming of the Dead

Titel: Im Namen der Toten - Rankin, I: Im Namen der Toten - The Naming of the Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Fortschritte.«
    »Solange Sie nicht vergessen, wer Sie auf die richtige Fährte gesetzt hat.« Cafferty lächelte schwach. Sie fuhren durch Marchmont in östliche Richtung. »Wie entwickelt sich Siobhan?«
    »Gut.«
    »Hat Sie also nicht hängen lassen?«
    Rebus starrte Cafferty von der Seite an. »Wie meinen Sie das?«
    »Ich hab gehört, dass sie stark beansprucht ist.«
    »Überwachen Sie uns?«
    Cafferty reagierte mit einem erneuten Lächeln. Rebus stellte fest, dass seine Fäuste immer noch geballt waren. Ein kleiner Zug am Lenkrad, und er könnte den Bentley vor eine Mauer setzen. Oder die Hände um Caffertys fetten Hals legen und zudrücken …
    »Sie hegen doch nicht etwa böse Gedanken, Rebus?«, meinte Cafferty. »Vergessen Sie nicht, ich bin Steuerzahler – noch dazu in der Spitzengruppe -, was mich zu Ihrem Arbeitgeber macht.«
    »Muss Ihnen ja ein erhebendes Gefühl verschaffen.«
    »Tut es. Dieser Abgeordnete, der von den Zinnen gesprungen ist … Kommen Sie da voran?«
    »Was geht Sie das an?«
    »Nichts.« Cafferty schwieg eine Weile. »Nur, ich kenne Richard Pennen.« Erfreut über die sichtbare Wirkung seiner Aussage, wandte er sich Rebus zu. »Hab ihn ein paarmal getroffen«, fuhr er fort.
    »Jetzt erzählen Sie mir nur noch, er hätte versucht, Ihnen irgendwelche Waffen zu verkloppen.«
    Cafferty lachte. »Er ist an dem Verlag beteiligt, der mein Buch herausgebracht hat. Das heißt, er war auf der Buchpremiere. Tut mir übrigens leid, dass Sie nicht kommen konnten.«
    »Die Einladung konnte ich gut gebrauchen, als mir das Klopapier ausging.«
    »Hab ihn noch mal zum Mittagessen getroffen, als das Buch die Fünfzigtausend erreichte. Separee im Ivy...« Wieder warf er Rebus einen Blick zu. »Das ist in London. Ich hab ja mal dran gedacht hinzuziehen, wissen Sie. Hatte eine Menge Freunde da unten im Süden. Geschäftsbeziehungen.«
    Wohl dieselben, die Steelforth eingesperrt hat?, dachte Rebus. »Warum haben Sie mir nicht erzählt, dass Sie Pennen auch kennen?«, fragte er dann.
    »Ein paar Geheimnisse muss es doch zwischen uns noch geben«, erwiderte Cafferty lächelnd. »Ich habe übrigens Nachforschungen über Ihren Kumpel Jacko angestellt – ohne Ergebnis. Sind Sie sicher, dass er Polizist ist?«
    Rebus antwortete seinerseits mit einer Frage. »Was ist mit Steelforths Rechnung im Balmoral?«
    »Von der Lothian and Borders Police beglichen.«
    »Wie großzügig von uns.«
    »Sie lassen aber auch nie locker, Rebus.« Er bedachte ihn mit einem fast mitleidigen Blick
    »Warum sollte ich?«
    »Weil Sie manchmal die Dinge einfach loslassen müssen. Die Vergangenheit ist ein anderes Land – das hat Mairie mir gesagt, als wir am Buch gearbeitet haben.«
    »Wir waren gerade zusammen was trinken.«
    »Aber keinen Fruchtsaft, der Fahne nach zu urteilen.«
    »Sie ist ein gutes Kind. Nur schade, dass Sie sie in Ihre Fänge bekommen haben.«
    Das Auto fuhr die Dalkeith Road entlang, dann bog Cafferty nach links in Richtung Craigmillar und Niddrie ab. Vielleicht waren sie aber auch auf dem Weg zur A1 South aus der Stadt hinaus …
    »Wo fahren wir hin?«, erkundigte Rebus sich noch einmal.
    »Es ist nicht mehr weit. Und Mairie ist durchaus in der Lage, selbst für sich zu sorgen.«
    »Gibt sie alles weiter?«
    »Vermutlich nicht, aber das hält mich nicht davon ab zu fragen. Sehen Sie, was Mairie wirklich braucht, ist ein neuer Bestseller. Diesmal würde sie eher eine Beteiligung als ein festes Honorar verlangen. Ich versuche immer wieder, sie mit Geschichten zu locken, die nicht im Buch stehen … Das Mädchen muss mich bei Laune halten.«
    »Dass sie so dumm sein kann!«
    »Es ist komisch«, fuhr Cafferty fort, »aber wenn ich so von Richard Pennen rede, fallen mir auch ein paar Geschichten über ihn ein. Die Sie natürlich nicht werden hören wollen.« Wieder fing er an zu kichern, das Gesicht durch die Armaturenbrettbeleuchtung von unten angestrahlt. Er schien nur aus Schatten und Flecken zu bestehen, ein erster Entwurf für irgendeinen grinsenden Wasserspeier.
    Ich bin in der Hölle, dachte Rebus. Genau das passiert, wenn man stirbt und zur Hölle fährt. Man bekommt seinen persönlichen Teufel …
    »Die Erlösung naht!«, rief Cafferty plötzlich, während er das Lenkrad herumriss, sodass der Bentley zwischen zwei Torpfosten hindurchschoss und der Kies seitlich hochspritzte. Es war eine Halle, in der Lichter brannten. Eine Halle, die zu einer Kirche gehörte.
    »Zeit, König Alkohol abzuschwören«,

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