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Im Namen der Toten - Rankin, I: Im Namen der Toten - The Naming of the Dead

Im Namen der Toten - Rankin, I: Im Namen der Toten - The Naming of the Dead

Titel: Im Namen der Toten - Rankin, I: Im Namen der Toten - The Naming of the Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Finito.«
    »Sie haben wohl bei dem Dinner ein paar Wörter aufgeschnappt, wie?«, erwiderte Rebus augenzwinkernd.
    Corbyn traten fast die Augen aus dem Kopf. Fehlte nur noch, dass er mit einem Aneurysma zusammenbrach. Dann stolzierte er aus dem Raum und hätte im Vorbeigehen fast Siobhan mitsamt einem Bücherregal umgerissen. Rebus atmete laut hörbar aus, fuhr sich mit einer Hand durchs Haar und kratzte sich an der Nase.
    »Und was wollen Sie jetzt machen?«, fragte er.
    Siobhan schaute ihn nur an. »Vielleicht mein Zeug packen?«, schlug sie vor.
    »Packen gehört sicher dazu«, antwortete Rebus. »Wir packen alle Fallakten zusammen, bringen sie in meine Wohnung und schlagen dort unser Lager auf.«
    »John...«
    »Sie haben recht«, sagte er, wobei er ihren Ton absichtlich fehlinterpretierte. »Es wird auffallen, wenn sie fehlen. Also müssen wir sie fotokopieren.«
    Diesmal schenkte sie ihm ein Lächeln.
    »Wenn Sie möchten, kann ich das machen«, fügte er hinzu. »Ich weiß, dass Sie eine heiße Verabredung haben.«
    »Im strömenden Regen.«
    »Genau das, was Travis brauchen, um ihr grässliches Stück zu singen.« Er verließ Starrs Büro. »Haben Sie irgendwas von all dem mitbekommen, Ellen?«
    Sie legte den Telefonhörer hin. »Ich konnte Sie nicht warnen«, begann sie.
    »Entschuldigen Sie sich nicht. Ich nehme an, Corbyn weiß jetzt, wer Sie sind?« Er setzte sich auf die Ecke ihres Schreibtischs.
    »Sonderlich interessiert schien er nicht. Er hat meinen Namen und meinen Dienstgrad erfahren, sich aber nicht danach erkundigt, ob das hier meine Dienststelle ist.«
    »Hervorragend«, meinte Rebus. »Das bedeutet, Sie können hier als unsere Ohren und Augen fungieren.«
    »Moment mal«, unterbrach Siobhan. »Die Entscheidung habe ich zu treffen.«
    »Jawohl, Ma’am.«
    Siobhan ignorierte ihn und konzentrierte sich auf Ellen Wylie. »Das hier ist meine Show, Ellen. Verstanden?«
    »Keine Sorge, Siobhan, ich weiß, wann ich unerwünscht bin.«
    »Ich sage nicht, dass Sie unerwünscht sind, aber ich muss sicher sein, dass Sie auf unserer Seite stehen.«
    Wylie hatte sichtlich zu kämpfen. »Statt auf welcher?«
    »Aber meine Damen«, sagte Rebus und trat wie ein altmodischer Ringrichter zwischen sie. Er schaute Siobhan an. »Ein zusätzliches Paar Hände wäre nicht verkehrt, Chef, das müssen Sie zugeben.«
    Sie lächelte schließlich – der »Chef« hatte seinen Zweck erfüllt. Ihr Blick war jedoch noch immer auf Wylie geheftet. »Trotzdem«, sagte sie, »können wir Sie nicht bitten, für uns zu spionieren. Dass John und ich in der Klemme stecken, ist eine Sache, aber es ist eine andere, Sie auch noch in Schwierigkeiten zu bringen.«
    »Das macht mir nichts aus«, erwiderte Wylie. »Übrigens, hübsche Latzhose.«
    Siobhan lächelte wieder. »Vielleicht sollte ich mich vor dem Konzert noch umziehen.«
    Rebus stieß geräuschvoll die Luft aus: Explosion vermieden. »Und was war hier so los?«, fragte er Wylie.
    »Hab versucht, alle auf Bestien-im-Visier aufgelisteten Sexualstraftäter zu warnen, das heißt, ich habe die verschiedenen Polizeidienststellen gebeten, ihnen zu sagen, dass sie aufpassen sollen.«
    »Und, haben sie begeistert geklungen?«
    »Nicht direkt. Zwischendrin hatte ich noch eine Menge Reporter an der Strippe, die wegen der Titelseite anriefen.« Sie hatte die Zeitung neben sich liegen und tippte auf Mairies Schlagzeile. »Erstaunlich, dass sie die Zeit dazu hat«, bemerkte sie.
    »Wieso denn das?«, wunderte sich Rebus.
    Wylie schlug die Zeitung bei einer Doppelseite auf. Verfasserin: Mairie Henderson. Ein Interview mit Stadtrat Gareth Tench. Großformatiges Foto von ihm mitten in der Zeltstadt von Niddrie.
    »Ich war da, als sie es aufgenommen haben«, warf Siobhan ein.
    »Ich kenne ihn«, entfuhr es Wylie. Rebus richtete den Blick auf sie.
    »Wie das?«
    Durch sein plötzliches Interesse misstrauisch geworden, zuckte sie die Achseln. »Ich kenne ihn eben.«
    »Ellen«, warnte er, indem er ihren Namen gedehnt aussprach.
    Sie seufzte. »Er war mit Denise befreundet.«
    »Ihrer Schwester Denise?«, fragte Siobhan.
    Wylie nickte. »Ich habe sie selbst miteinander verkuppelt … mehr oder weniger.«
    »Läuft da was zwischen ihnen?« Rebus hatte die Arme wie eine Zwangsjacke um sich geschlungen.
    »Sie gingen ein paarmal miteinander aus. Er war …«, sie suchte nach den richtigen Worten, »… er hat ihr gutgetan, hat ihr geholfen, aus sich herauszugehen.«
    »Mithilfe eines Gläschens

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