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Im Namen der Toten - Rankin, I: Im Namen der Toten - The Naming of the Dead

Im Namen der Toten - Rankin, I: Im Namen der Toten - The Naming of the Dead

Titel: Im Namen der Toten - Rankin, I: Im Namen der Toten - The Naming of the Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Gestrandeten, Sexualstraftäter, Junkies, Ärsche aller Art. Websites wie Bestien-im-Visier bieten mir die Möglichkeit, mich zur Wehr zu setzen. Dort kann ich für meine Sache kämpfen, wenn irgendein neues Problem vor meiner Tür aufzutauchen droht.«
    »Und ist das schon mal passiert?«, wollte Siobhan wissen.
    »Vor drei Monaten wurde so ein Typ entlassen, ein Triebtäter … Ich habe dafür gesorgt, dass er uns weiträumig meidet.«
    »Und das Problem anderen zugeschoben«, stellte Siobhan fest.
    »So habe ich immer gearbeitet. Wenn einer wie Cafferty daherkommt, verfahre ich nicht anders.«
    »Cafferty ist schon lange hier«, merkte Rebus an.
    »Sie meinen, trotz Ihrer Leute oder gerade ihretwegen?« Als Rebus schwieg, verwandelte sich Tenchs Lächeln in ein höhnisches Grinsen. »Ohne irgendwelche Hilfe hätte er sich niemals so lange halten können.« Er lehnte sich zurück und ließ die Schultern kreisen. »Sind wir hier fertig?«
    »Wie gut kennen Sie die Jensens?«, fragte Siobhan.
    »Wen?«
    »Das Ehepaar, das die Website betreut.«
    »Hab ich nie kennengelernt«, erwiderte Tench.
    »Wirklich?« Siobhan klang erstaunt. »Sie wohnen doch hier in Edinburgh.«
    »So wie eine halbe Million anderer. Ich versuche ja schon herumzukommen, DS Clarke, aber ich bin nun mal nicht aus Gummi.«
    »Woraus denn, Councillor?«, fragte Rebus.
    »Wut«, erklärte Tench, »Entschlossenheit, einem Drang nach allem, was gerecht und gut ist.« Er holte tief Luft und ließ sie dann geräuschvoll entweichen. »Wir könnten uns den ganzen Tag hier aufhalten«, entschuldigte er sich mit einem erneuten Lächeln. Und während er aufstand, sagte er: »Bobby sah ziemlich unglücklich aus, als Sie ihn sitzenließen, DS Clarke. Sie müssen aufpassen: Bei manchen Männern ist die Leidenschaft ein knurrendes Tier.« Er verbeugte sich leicht und ging zur Tür.
    »Wir sprechen uns noch«, warnte Siobhan ihn. Rebus beobachtete durchs Fenster, wie einer der Bodyguards die hintere Wagentür öffnete und Tench seinen schweren Körper hineinzwängte.
    »Stadträte sehen oft wohlgenährt aus«, bemerkte er. »Ist Ihnen das schon aufgefallen?«
    Siobhan rieb sich mit einer Hand die Stirn. »Das hätten wir besser hinkriegen können.«
    »Haben Sie sich vom ›Final Push‹ verdrückt?«
    »Ich bin einfach nicht in Stimmung gekommen.«
    »Hat das irgendwas mit unserem verehrten Stadtrat zu tun?« Sie schüttelte den Kopf. »Zerstörer und Erhalter«, murmelte Rebus vor sich hin.
    »Was?«
    »Eine andere Gedichtzeile von Shelley.«
    »Und was ist Gareth Tench?«
    Das Auto fuhr los. »Womöglich beides«, erwiderte Rebus. Dann gähnte er herzhaft. »Ob wir heute irgendwann mal ein bisschen verschnaufen können?«
    Sie sah ihn an. »Sie könnten ja mittags eine Pause machen und meine Eltern kennenlernen.«
    »Dann ist der Pariastatus also aufgehoben?«, fragte er mit hochgezogener Augenbraue.
    »John …«, warnte sie ihn.
    »Wollen Sie sie nicht für sich allein haben?«
    Sie zuckte die Achseln. »Ich war vielleicht doch etwas gierig.«
     
    Rebus hatte ein paar Bilder von der Wand seines Wohnzimmers genommen. Stattdessen hingen dort jetzt Einzelheiten über die drei Opfer. Er saß am Esstisch, während Siobhan ausgestreckt auf dem Sofa lag. Beide waren in ihre Lektüre vertieft, stellten gelegentlich eine Frage oder äußerten einen Gedanken.
    »Sie sind sicher noch nicht dazugekommen, sich das Ellen-Wylie-Band anzuhören, oder?«, bemerkte Rebus einmal. »So wichtig ist es aber auch nicht …«
    »Es gibt noch jede Menge andere Abonnenten, mit denen wir reden könnten.«
    »Dazu müssen wir aber erst wissen, wer sie sind: Glauben Sie, Brains könnte das herausfinden, ohne dass Corbyn oder Steelforth davon Wind bekommen?«
    »Tench hat vom Motiv gesprochen. Übersehen wir vielleicht etwas?«
    »Eine Verbindung zwischen allen dreien?«
    »Apropos, warum hat er bei drei aufgehört?«
    »Die üblichen Erklärungen: Er hält sich jetzt woanders auf, wir haben ihn wegen eines anderen Delikts festgenommen, oder er weiß, dass wir ihm auf der Spur sind.«
    »Aber wir sind ihm nicht auf der Spur.«
    »In der Presse steht es anders.«
    »Warum überhaupt der Clootie Well? Weil wir zwangsläufig dort landen mussten?«
    »Wir können einen lokalen Bezug nicht ausschließen.«
    »Und was, wenn es gar nichts mit Bestien-im-Visier zu tun hat?«
    »Dann verschwenden wir wertvolle Zeit.«
    »Könnte er den Teilnehmern des G8-Gipfels eine Botschaft zukommen lassen

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