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Im Namen der Toten - Rankin, I: Im Namen der Toten - The Naming of the Dead

Im Namen der Toten - Rankin, I: Im Namen der Toten - The Naming of the Dead

Titel: Im Namen der Toten - Rankin, I: Im Namen der Toten - The Naming of the Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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die er nicht hätte wissen dürfen, Dinge, die von Insidern stammen … und wer weiß mehr als jemand wie Brains?«
    Sie schnaubte. »Sie nennen ihn Brains … Warum gestehen Sie ihm nicht endlich mal ein bisschen Hirn zu?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Sie glauben, ich bin die große böse Nutte, die den armen Trottel ausquetscht.« Sie rieb sich mit einem Finger die Oberlippe.
    »Ich würde sogar noch etwas weiter gehen – ich habe den Eindruck, dass Sie nur deshalb mit Eric zusammenleben, weil Cafferty es von Ihnen verlangt … Wahrscheinlich versorgt er Sie dafür mit Koks, damit es sich auch lohnt. Bei unserer ersten Begegnung dachte ich noch, es seien einfach die Nerven.«
    Sie versuchte nicht, es zu leugnen.
    »Sobald Eric nicht mehr von Nutzen ist«, fuhr Rebus fort, »lassen Sie ihn fallen wie eine heiße Kartoffel. Ich rate Ihnen, sofort Schluss zu machen.«
    »Ich wiederhole es noch einmal, Rebus, Eric ist kein Idiot. Er hat die ganze Zeit gewusst, was gespielt wird.«
    Rebus kniff die Augen zusammen. »Damals in der Wohnung haben Sie gesagt, Sie hielten ihn davon ab, Stellenangebote anzunehmen – wie wird er sich vorkommen, wenn er den wahren Grund herausfindet, nämlich dass er Ihrem Boss im privaten Sektor nicht viel nützt?«
    »Er erzählt mir Dinge, weil er es will«, fuhr sie fort, »und er weiß ganz genau, wo sie am Ende landen.«
    »Klassische Honigfalle«, murmelte Rebus.
    »Wenn man erst einmal auf den Geschmack gekommen ist …«, sagte sie spöttisch.
    »Sie werden sich trotzdem von ihm trennen«, erklärte er.
    »Sonst?« Ihr Blick fixierte ihn. »Werden Sie ihm sonst etwas erzählen, was er sowieso schon weiß?«
    »Früher oder später wird Cafferty über den Jordan gehen – wollen Sie dann wirklich dabei sein?«
    »Ich bin eine gute Schwimmerin.«
    »Es ist aber kein Wasser, worin Sie landen werden, Molly.
    Die Zeit im Knast wird Ihr Aussehen ruinieren, das garantiere ich Ihnen. Wissen Sie, einem Kriminellen vertrauliche Informationen zukommen zu lassen, ist kein Kavaliersdelikt.«
    »Wenn Sie mich ans Messer liefern, Rebus, dann ist Eric auch dran. So viel zu dem Versuch, ihn zu schützen.«
    »Alles hat seinen Preis.« Rebus schnippte seinen Zigarettenstummel weg. »Morgen früh werde ich gleich als Erstes mit ihm sprechen. Dann sollten Ihre Sachen besser gepackt sein.«
    »Und wenn Cafferty nicht einverstanden ist?«
    »Wird er aber. Wenn Sie erst einmal enttarnt sind, kann Ihnen das CID jeden Dreck als Kaviar unterjubeln. Sobald Cafferty auch nur einen Bissen davon nimmt, haben wir ihn am Wickel.«
    Sie fixierte ihn immer noch. »Warum tun Sie es dann nicht einfach«?
    »Verdeckte Ermittlung bedeutet, dass man die Oberen einweihen muss … und das wäre wirklich das Ende von Erics Karriere. Sie verschwinden jetzt, und ich bekomme Eric zurück. Ihr Boss hat zu viele Leute in die Scheiße geritten, Molly. Ein paar davon möchte ich gerne reinwaschen.« Er holte seine Zigaretten aus der Tasche, öffnete die Schachtel und bot ihr eine an. »Wie finden Sie das?«
    »Die Zeit ist um«, rief einer der Türsteher, während er einen Finger auf seinen Ohrstöpsel presste. »Da drinnen ist es gerammelt voll mit Kunden …«
    Sie schaute Rebus an. »Die Zeit ist um«, echote sie und wandte sich dem hinteren Eingang zu. Rebus sah ihr nach, zündete sich eine Zigarette an und beschloss, dass der Heimweg durch die Meadows ihm guttun würde.
     
    Sein Telefon klingelte, als er die Tür aufschloss. Er nahm es vom Stuhl.
    »Rebus«, meldete er sich.
    »Ich bin’s«, sagte Ellen Wylie. »Was ist denn um Himmels willen passiert?«
    »Was meinen Sie denn?«
    »Ich hatte Siobhan am Telefon. Ich weiß ja nicht, was Sie ihr gesagt haben, aber sie scheint in einem jämmerlichen Zustand zu sein.«
    »Sie glaubt, dass sie bis zu einem gewissen Grad für Gareth Tenchs Tod verantwortlich ist.«
    »Ich habe versucht, ihr klarzumachen, dass sie verrückt ist.«
    »Das wird sie aber aufgebaut haben.« Rebus begann, alle Lichter anzuknipsen – nicht nur im Wohnzimmer, sondern auch im Flur, in der Küche, im Bad und im Schlafzimmer.
    »Von Ihnen schien sie die Schnauze ziemlich voll zu haben.«
    »Kein Grund für Sie, so zufrieden zu klingen.«
    »Ich habe zwanzig Minuten damit verbracht, sie wieder zu beruhigen!«, brüllte Wylie. »Fangen Sie bloß nicht an, mir zu unterstellen, ich würde mich darüber freuen!«
    »Tut mir leid, Ellen.« Das meinte Rebus auch so. Mit hängenden Schultern saß er auf dem

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