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Im Namen der Toten - Rankin, I: Im Namen der Toten - The Naming of the Dead

Im Namen der Toten - Rankin, I: Im Namen der Toten - The Naming of the Dead

Titel: Im Namen der Toten - Rankin, I: Im Namen der Toten - The Naming of the Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Badewannenrand.
    »Wir sind alle übermüdet, John, das ist das Problem.«
    »Meine Probleme gehen wohl doch etwas tiefer, Ellen.«
    »Machen Sie sich nur selbst fertig – wäre ja nicht das erste Mal.«
    Er stieß die Luft aus seinen geblähten Wangen. »Was ist Ihr Fazit in Bezug auf Siobhan?«
    »Geben Sie ihr vielleicht einen Tag, um sich zu beruhigen. Ich hab ihr gesagt, sie soll rauf zu T in the Park fahren, etwas Dampf ablassen.«
    »Keine schlechte Idee.« Außer dass seine eigenen Wochenendpläne die Borders betrafen … wie es aussah, würde er ohne Begleitung Richtung Süden fahren. Auf keinen Fall konnte er Ellen mitnehmen – Siobhan würde es erfahren, und das wollte er nicht.
    »Wenigstens können wir Tench jetzt als Verdächtigen ausschließen«, meinte Wylie.
    »Vielleicht.«
    »Siobhan sagte, ihr würdet einen Jugendlichen aus Niddrie festnehmen? «
    »Vermutlich bereits in Untersuchungshaft.«
    »Das hat also nichts mit dem Clootie Well oder Bestien-im-Visier zu tun .«
    »Zufall, das ist alles.«
    »Und was passiert jetzt?«
    »Ihre Idee mit der Wochenendpause klingt gut. Am Montag sind alle wieder bei der Arbeit … dann können wir die Mordermittlungen richtig aufnehmen.«
    »Mich werden Sie dann nicht brauchen, oder?«
    »Wenn Sie wollen, gibt es einen Platz für Sie, Ellen. Sie haben achtundvierzig Stunden Zeit, um darüber nachzudenken.«
    »Danke, John.«
    »Aber tun Sie mir einen Gefallen … Rufen Sie morgen Siobhan an. Sagen Sie ihr, dass ich besorgt bin.«
    »Besorgt und reumütig?«
    »Die genaue Formulierung überlasse ich Ihnen. Nacht, Ellen.«
    Nachdem er das Gespräch beendet hatte, betrachtete er sein Gesicht im Badezimmerspiegel. Er war erstaunt, dass es ziemlich genauso aussah wie immer: bleich und unrasiert, ungekämmtes Haar und Tränensäcke unter den Augen. Er gab sich selbst ein paar Klapse auf die Wangen; dann ging er nach hinten in die Küche, machte sich eine Tasse Pulverkaffee und setzte sich an den Wohnzimmertisch. Dieselben Gesichter starrten ihn von der Wand aus an:
    Cyril Colliar.
    Trevor Guest.
    Edward Isley.
    Er wusste, dass das Hauptthema in den Fernsehnachrichten immer noch die Bomben in London sein würden. Experten würden darüber diskutieren, was man hätte anders machen können und was als Nächstes geschehen sollte. Alle anderen Nachrichten würden zweitrangig sein. Trotzdem hatte er immer noch diese drei ungelösten Morde … eigentlich ja Siobhans, jetzt, wo er darüber nachdachte. Der Chief Constable hatte ihr die Leitung der Ermittlungen übertragen. Dann war da noch Ben Webster, der mit jeder neuen Nachrichtensendung mehr in Vergessenheit geriet.
    Niemand würde es Ihnen übelnehmen, wenn Sie es langsam angehen ließen …
    Niemand außer den Toten.
    Er legte den Kopf auf die verschränkten Arme. Sah vor seinem geistigen Auge, wie der wohlgenährte Cafferty, in eine süßliche Duftwolke gehüllt, diese Protztreppe herunterstieg. Sah, wie Siobhan ihm auf den Leim ging. Sah, wie Cyril Colliar die schmutzige Arbeit für ihn erledigte, so wie Keith Carberry, Molly und Eric Bain es taten.
    Cafferty, der Gangster, kannte Steelforths Namen.
    Cafferty, der Autor, hatte Richard Pennen kennengelernt.
    Mit wem noch …?
    Mit wem haben Sie noch gesprochen?
    Cafferty mit seiner hervorlugenden Zunge. Vielleicht Siobhan selbst …
    Nein, Siobhan nicht. Rebus hatte ihre Reaktion am Tatort beobachtet – sie hatte von nichts gewusst.
    Was nicht hieß, dass sie es sich nicht gewünscht, es nicht herbeigesehnt hatte.
    Rebus hörte, wie sich von Westen her ein Flugzeug in den Himmel erhob. Es gab viele späte Flüge von Edinburgh aus. Er fragte sich, ob es vielleicht Tony Blair war oder nur sein Tross. Danke, Schottland, und gute Nacht. Die Gipfelteilnehmer hatten sicher das Beste genossen, was das Land zu bieten vermochte – Landschaft, Atmosphäre, Whisky, Essen. Das alles verwandelte sich jedoch zu Asche, als dieser rote Londoner Bus explodierte. Und in der Zwischenzeit waren drei Verbrecher gestorben … und ein guter Mann – Ben Webster … und einer, bei dem Rebus es jetzt noch nicht sagen konnte. Gareth Tench hatte vielleicht aus den allerbesten Motiven heraus gehandelt, aber diese den Umständen geopfert.
    Möglicherweise war er aber auch kurz davor gestanden, Cafferty seine Krone zu entreißen.
    Rebus bezweifelte, dass er das jemals herausbekommen würde. Er starrte sein Handy an, das vor ihm auf dem Esstisch lag. Sieben Ziffern, und er wäre mit Siobhans

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