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Im Namen der Toten - Rankin, I: Im Namen der Toten - The Naming of the Dead

Im Namen der Toten - Rankin, I: Im Namen der Toten - The Naming of the Dead

Titel: Im Namen der Toten - Rankin, I: Im Namen der Toten - The Naming of the Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Taschentuch zurückzugeben.
    »Sie können es behalten«, sagte der. »Haben Sie einen Freund, mit dem Sie reden können?«
    »Übers Internet«, antwortete Bain.
    »Hauptsache, es funktioniert.« Rebus klopfte ihm auf die Schulter. »Geht es Ihnen einigermaßen? Ich muss los.«
    »Ich komm schon zurecht.«
    »Guter Junge.« Rebus holte tief Luft. »Ich werde mich nicht für das entschuldigen, was ich getan habe, Eric … aber es tut mir leid, dass ich Ihnen wehtun musste.«
    Bain nickte wieder. »Eigentlich sollte ich …«
    Doch Rebus brachte ihn mit einem Kopfschütteln zum Schweigen. »Schnee von gestern. Sie müssen sich nur noch aufrappeln und nach Hause gehen.«
    »Und ihr keine Träne nachweinen?«, meinte Bain mit dem Versuch eines Lächelns.
    »Diesen Spruch habe ich die letzten zehn Minuten verzweifelt zu vermeiden versucht«, gestand Rebus. »Stecken Sie den Kopf unter die Dusche und spülen Sie das Ganze weg.«
    »Könnte schwierig werden«, sagte Bain leise.
    Rebus nickte. »Trotzdem … es ist ein Anfang.«
     
    Siobhan hatte gut vierzig Minuten in der Badewanne verbracht. Normalerweise blieb morgens nur Zeit für eine Dusche, aber heute wollte sie sich einfach einmal verwöhnen – mit ungefähr einer Drittelflasche ihres guten Badeschaums und einem großen Glas frischem Orangensaft. Dazu BBC-6-Musik im Digitalradio und ausgeschaltetes Handy. Die Eintrittskarte für T in the Park lag auf dem Sofa im Wohnzimmer, neben einer vorläufigen Liste der Dinge, die sie mitnehmen musste; Wasserflaschen und etwas zu essen, ihre Windjacke, Sonnencreme (man konnte ja nie wissen). Gestern Abend war sie kurz davor gewesen, Bobby Greig anzurufen und ihm ihr Ticket anzubieten. Aber warum sollte sie? Wenn sie nicht hinging, landete sie auf dem Sofa vor der Glotze. Ellen Wylie hatte sie morgens früh angerufen und ihr von ihrem Gespräch mit Rebus erzählt.
    »Er bedauert es«, hatte Ellen berichtet.
    »Was bedauert er?«
    »Alles.«
    »Nett, dass er das Ihnen erzählt und nicht mir.«
    »Meine Schuld«, hatte Ellen eingeräumt. »Ich habe ihm gesagt, er solle Sie ein, zwei Tage in Ruhe lassen.«
    »Danke. Wie geht es Denise?«
    »Noch im Bett. Was haben Sie heute vor? Beim Schwofen in Kinross ins Schwitzen geraten? Oder sollen wir zusammen irgendwohin fahren und unsere Sorgen ertränken?«
    »Ich denke drüber nach. Aber ich glaube, Sie haben recht – Kinross ist im Moment vielleicht genau das Richtige für mich.«
    Obwohl ihre Eintrittskarte für beide Tage galt, würde sie nicht über Nacht bleiben, denn einstweilen hatte sie genug vom Leben unter freiem Himmel. Sie fragte sich, ob der Dealer von Stirling wohl auch dort wäre. Vielleicht würde sie sich diesmal sogar etwas gönnen, ein weiterer Verstoß gegen die Regeln. Sie kannte eine Menge Polizeibeamte, die hin und wieder einen Joint rauchten; Gerüchten zufolge schnupften manche sogar am Wochenende Kokain. Alle möglichen Arten abzuschalten. Sie überdachte die verschiedenen Optionen und beschloss, lieber ein Päckchen Kondome mitzunehmen, falls sie doch in irgendjemandes Zelt landen sollte. Sie kannte zwei Polizistinnen, die auf das Festival gingen. Sie wollten sich dort per SMS mit ihr verabreden. Die beiden waren ganz schön verrückt und schwärmten für die Frontmänner von The Killers and Keane. Sie befanden sich schon in Kinross, um sich Plätze unmittelbar vor der Bühne zu sichern.
    »Am besten schickst du uns gleich, wenn du ankommst, eine SMS«, hatten sie zu Siobhan gesagt. »Sonst sind wir vielleicht schon in einem bedauernswerten Zustand.«
    Bedauern …
    Alles.
    Aber was hatte er eigentlich zu bedauern? Hatte er in dem Bentley GT gesessen und sich Caffertys Plan angehört? War er diese Treppen mit Keith Carberry hinaufgestiegen und hatte dort neben ihm gestanden, während Cafferty Gericht hielt? Sie schloss die Augen und tauchte mit dem Kopf ins Badewasser.
    Ich bin selbst schuld, dachte sie. Die Worte wirbelten in ihrem Kopf herum. Gareth Tench... so voller Leben, mit seiner dröhnenden Stimme … Mit dem Charisma aller guten Redner – der »zufällig vorbeikam«, um Keith Carberry und seine Kumpane wegzujagen und der Welt damit zu zeigen, dass er dafür der richtige Mann war. Ein Bravourstück, mit dem er sich Subventionen für seinen Wahlkreis erschlich. Ein veritabler Supermann und offenbar unermüdlich … und jetzt lag er kalt und nackt in einer der Schubladen in der städtischen Leichenhalle.
    Jemand hatte es ihr einmal erzählt: Eine

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