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Im Namen des Sehers -: Soul Seeker 3 - Roman (German Edition)

Im Namen des Sehers -: Soul Seeker 3 - Roman (German Edition)

Titel: Im Namen des Sehers -: Soul Seeker 3 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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aufpasst und sie sicher nach Haus bringst.« Er küsst mich zärtlich auf den Mund, während Lita genervt mit ihrem Schlüsselbund klappert. Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit toleriert sie nur, wenn sie selbst daran beteiligt ist.
    »Wohin also?«, fragt sie und führt mich von Auden weg. »Wohin fahren wir? Wird das eine Art Mädelsabend?«
    »So was Ähnliches.« Gemeinsam verlassen wir den Club. »Es ist ja noch früh, also dachte ich, wir könnten vielleicht einen Abstecher zu Paloma machen. Wenn du die Wahrheit über diese Stadt wissen willst, solltest du sie von der Person hören, die sie am besten erklären kann.«

Acht

    Daire
    S owie die Tür zwischen mir und Axel verschlossen ist, laufe ich los.
    Das Problem ist, dass ich eigentlich nicht weiß, in welche Richtung.
    Mein Plan war zwar fehlerlos ausgeklügelt und ist wie geschmiert gelaufen, doch jetzt wird mir klar, dass ich nie weiter gedacht habe als bis zu dem Moment, in dem es mir gelungen ist, meinem Gefängnis zu entkommen.
    Ich weiß nur noch, wie ich durch den Lichtschleier gestürzt und in meinem Krankenbett aufgewacht bin, ansonsten habe ich keinerlei Erinnerung an irgendetwas außerhalb des Zimmers. Keinerlei Erinnerung daran, wie wir hierhergelangt sind, geschweige denn irgendeine Ahnung, wie ich von hier wegkomme.
    Violettfarbene Steinchen, wie winzige Amethystsplitter, knirschen unter meinen Füßen, als ich auf eine schimmernde rote Brücke zulaufe, die zu einem Wäldchen aus Jacarandabäumen mit übergroßen Blüten führt. Dort lehne ich mich an einen Stamm, um mich einen Moment auszuruhen. Obwohl ich mich möglichst schnell möglichst weit von Axel entfernen will, ist mir klar, dass ich mit meinen Kräften haushalten muss. Wenn ich wie eine Verrückte durch die Gegend renne, vergeude ich nur meine Energie.
    Während sich mein Atem langsam wieder beruhigt, schaue ich mich um. Überrascht stelle ich fest, wie sehr die Landschaft der Oberwelt den Beschreibungen Palomas entspricht – eine zauberhafte, atemberaubende Welt, die in wunderschönes, sanft goldenes Licht getaucht ist.
    Wie die Unterwelt auf Speed.
    Paloma hat mir auch erzählt, dass sie weitaus schwieriger zu erreichen ist als die Unterwelt, selbst für die geübtesten Soul Seeker.
    Dank Axel war der Zugang ein Kinderspiel. Bleibt nur die Frage, wie man die Oberwelt wieder verlässt.
    Ich schließe die Augen und zwinge mich zur Ruhe, um die Antwort in meinem Inneren zu suchen. Wenn die Oberwelt tatsächlich ein Ort voller Liebe, Güte und Magie ist, wie Paloma behauptet, dann müssten einige meiner Kräfte noch funktionieren.
    Als mein Kleid anfängt zu flattern und mich sanft nach vorn zu schieben scheint, fasse ich es als Zeichen auf, dass der Wind auf meiner Seite ist. Dennoch werfe ich einen verstohlenen Blick über die Schulter, um mich zu vergewissern, dass er es ist, der mich leitet, und nicht Axels Kraftfeld, das mir auf den Fersen ist.
    Wenn er tatsächlich ein überirdisches Wesen ist, wird er nicht lange am Boden bleiben. Was einerseits positiv ist, weil es bedeuten würde, dass ich ihn nicht getötet habe – andererseits ist es schlecht, denn sobald er wieder zu sich kommt, wird er mich verfolgen.
    Während das Kleid beharrlich meine Beine umflattert, spähe ich in die Richtung, aus der ich gekommen bin. Doch ich sehe nichts anderes als die wunderschöne Wiese mit der leuchtend roten Brücke, den Amethystpfad … und sonst nichts.
    Keine Spur eines kleinen Häuschens mit großen, verriegelten Türen und bruchsicheren Fenstern.
    Keine Spur von dem Ort, an dem ich tagelang gefangen gehalten wurde.
    Der Ort, den ich so beängstigend fand, ist verschwunden, als hätte es ihn nie gegeben.
    Hat Axel ihn irgendwie verzaubert oder verhüllt, damit nur er ihn wiederfinden kann?
    Der Gedanke reicht aus, um mich aus dem Wäldchen zu vertreiben, auf eine weitere wunderschöne Brücke, diesmal mit kobaltblauem Anstrich, wo ich auf die ersten Menschen treffe, die mir seit meiner Flucht begegnet sind.
    Ich überlege, ob ich sie um Hilfe bitten soll, verwerfe den Gedanken jedoch sofort wieder. Obwohl es heißt, die Oberwelt sei ein freundlicher Ort, bin ich eine Fremde in einem fremden Land. Ich kenne die Regeln nicht und darf kein Risiko eingehen. Also senke ich den Kopf und gehe zügig weiter. Nur um eine von ihnen sagen zu hören: »Nicht so schnell, Anfängerin – kein Grund zur Eile!« Die andere Person fängt an zu lachen.
    Anfängerin?
    Ich verscheuche den Gedanken. Kann

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