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Im Namen des Todes: Roman (German Edition)

Im Namen des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Im Namen des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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durchzuziehen, nur dass eben Penny Soto seine Athletenferse war.«
    » Achilles«, korrigierte Roarke, brach ab und wollte von ihr wissen: » Machst du das eigentlich mit Absicht? Dass du die Dinge falsch benennst?«
    » Vielleicht. Manchmal. Aber wie dem auch sei, weiß sie ganz genau, was mit Flores geschehen ist.«
    Roarke lächelte sie an. » Was wirst du ihr für diese Information anbieten?«
    » Gar nichts. Weil ich das einfach nicht kann. Sie wird mir trotzdem erzählen, was aus ihm geworden ist.« Sie löffelte weiter ihre Suppe. Das Gemüse war gar nicht so schlimm, wenn es inmitten von Nudeln in einer dicken, aromatischen Brühe schwamm. » Ja, er hat ihr bestimmt alles erzählt. Hat mit ihr im Bett geflüstert, vor ihr angegeben und den tollen Kerl herausgekehrt. Sie hat sich bestimmt gefragt, wofür sie ihn noch braucht, wenn sie auch alles für sich alleine haben kann. Weil sie schließlich fast genauso lange wie er gewartet hat. Weshalb also sollte sie alles mit diesem Loser teilen?«
    » Der sie immerhin schon einmal verlassen hat«, bemerkte Roarke. » Was also sollte ihn daran hindern, sie noch einmal abzuservieren, wenn er erst jede Menge Kohle hatte. Deshalb serviert sie ihn einfach vorher ab. Und zwar ein für alle Mal.«
    » Könnte hinhauen. Aber vorher bringt sie ihn dazu, sie an der Sache zu beteiligen.– Wenn du mich lieben würdest, würdest du mich respektieren. Wenn du mich lieben würdest, wäre ich deine Partnerin. Wenn du mich lieben würdest, würdest du dafür sorgen, dass es mir in Zukunft nie an etwas fehlt. Vertraust du mir nicht, Lino, liebst du mich nicht?– und das alles wahrscheinlich, während sie ihm einen geblasen hat.« Eve fuchtelte mit ihrem Löffel vor Roarkes Gesicht herum. » Warum denken Männer nur so oft mit ihrem Schwanz?«
    » Ich kann meinen Schwanz durchaus benutzen, ohne dass ich mit ihm denke.«
    Eve schob sich den nächsten Löffel Suppe in den Mund und sah ihn grinsend an. » Wenn ich jetzt vor dir auf die Knie gehen würde, würdest du mir alles geben, was ich haben will.«
    » Probier es doch mal aus.«
    Jetzt fing sie an zu lachen. » Du hoffst doch nur auf einen Blowjob, obwohl ich bei der Arbeit bin.«
    Wortlos zog er sein Notebook aus der Tasche, tippte etwas darin ein und verzog den Mund zu einem Lächeln, als er ihre fragende Miene sah. » Ich habe mir nur eine Notiz gemacht, dass du mir zum Beweis für deine Theorie einen Blowjob schuldig bist.«
    Amüsiert aß sie die Suppe auf. » In Ordnung, wenn du bleiben willst, besteht der nächste Arbeitsschritt darin, die Familien und engen Freunde der Toten und Verletzten der beiden Bombenattentate von 43 unter die Lupe zu nehmen. Meiner Meinung nach hat Lino hinter beiden Anschlägen gesteckt. Und wegen der › Auge um Auge, Zahn um Zahn‹-Theorie fange ich mit dem zweiten Anschlag an.«
    » Weil wahrscheinlich niemand einen Grund gehabt hätte zu denken, dass Martinez hinter der ersten Bombe steckt, die schließlich in seinem eigenen Territorium hochgegangen ist.«
    » Wohingegen die Leute bei der zweiten wussten oder zumindest vermuteten, er hätte was damit zu tun. Schließlich hatte er selbst dieses Gerücht gestreut. Außerdem hatte das einzige Todesopfer bei der ersten Explosion keine engen Freunde oder Verwandten, die noch hier im Viertel leben, weil seine Familie drei Jahre nach dem Attentat nach Barcelona umgezogen ist.«
    » Dann siehst du dir also zuerst die Verwandten der Toten von dem zweiten Anschlag an, weil der Tod mehr Gewicht als eine Verletzung hat.«
    » Stell dir vor, dein Kind, Bruder, Vater, bester Freund oder was auch immer wurde vor siebzehn Jahren verletzt und plötzlich hast du eine Chance, dich dafür zu rächen, indem du den Täter ebenfalls verletzt. Dann würdest du ihn vielleicht bloßstellen oder so. Aber der Tod ist etwas Endgültiges, weshalb die Bezahlung dafür ebenfalls endgültig sein muss.«
    » Genau. Wobei die Wirkung der Gesetze häufig nur vorübergehend ist.«
    Ihr war klar, er dachte wieder an Marlena und daran, wie er gegen die Täter vorgegangen war, denn er sah sie völlig reglos an.
    » Wenn ich einfach fortgesehen hätte, wenn ich die Kerle, die ein unschuldiges Mädchen gefoltert, vergewaltigt und ermordet hatten, nicht hätte bezahlen lassen, wäre Jenny noch am Leben. Solche Taten ziehen Kreise, aber man weiß nie, wie groß die Kreise werden oder in welche Richtung sie sich ausdehnen.«
    » Manchmal helfen die Gesetze nur vorübergehend, und

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