Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Namen des Todes: Roman (German Edition)

Im Namen des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Im Namen des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
Vom Netzwerk:
Riesenkrach, dann hat es gebrannt. Es wurden auch noch andere verletzt, alle sind panisch hin und her gerannt, und es wurden noch mehr verletzt. Plötzlich waren Lino, Chávez und Penny da, haben sich wie Helden aufgespielt, Leute rausgeschleppt und allen erzählt, das wären die Skulls gewesen, die gottverdammten Skulls.«
    Er fuhr sich mit dem Handrücken über den Mund. » Aber vorher waren sie nicht da. Als die Bombe hochging, waren sie nicht da.«
    » Lino, Steve und Penny«, vergewisserte sich Eve.
    » Ja. Ich meine, nein, als die Bombe hochging, waren sie nicht da. Ich hatte Lino nämlich schon gesucht. Ich hatte zwei Typen aufgetan, die in die Gang wollten, deshalb habe ich ihn gesucht. Aber niemand hatte ihn gesehen. Nur wenige Minuten, bevor die Bombe hochging, hatte niemand ihn, Penny oder Steve in der Aula gesehen. Dabei hat er keine Disko je verpasst. Ich dachte, er käme vielleicht einfach etwas später. Später dachte ich, er hätte einfach Glück gehabt. Erst am Schluss fiel mir auf, dass er selber überall herumerzählt hat, dass der Anschlag ihm gegolten hat.«
    » Wurden Sie bei diesem Attentat verletzt?«
    » Ich hatte ein paar Verbrennungen und Schnitte von dem Zeug, das durch die Gegend geflogen ist. Aber nichts wirklich Schlimmes. Wenn ich an Ronnis Platz gestanden hätte… daran habe ich oft gedacht. Daran, und dass Ronni einfach in der Luft zerrissen worden ist. Das hat mich ziemlich aufgewühlt, und ich habe gedacht, ja, die Skulls haben eine Lektion verdient. Ich habe sogar darüber nachgedacht, ob ich mir jetzt mein X verdienen soll, aber dann habe ich gehört, wie sich Lino mit Penny unterhalten hat.«
    » Wo haben Sie dieses Gespräch gehört?«
    » Wir hatten da so etwas wie ein Hauptquartier. Den Keller eines Gebäudes in der Second Avenue, direkt an der Ecke der 101. Straße. Einen riesengroßen Keller, wie ein Labyrinth. Das voller Ratten war«, räumte er mit einem säuerlichen Lächeln ein. » Vor ungefähr zehn Jahren haben sie das Haus saniert, jetzt sind lauter schöne Wohnungen drin.«
    » Nur so aus Interesse– wissen Sie, wem das Gebäude damals gehörte?«
    » Sicher.« Er blickte sie verwundert an. » Der alte José Ortega war in unserer Gegend eine ziemlich große Nummer, und José war einer von uns. Ich meine, der Enkel von dem Alten war einer von uns. Aber Lino hat immer gesagt, dass es unser Keller ist.«
    Kreise, dachte Eve. » Okay. Sie haben also gehört, wie sich Lino und Penny unterhalten haben, als sie in den Keller kamen.«
    » Ja, wie gesagt, das Ding war riesengroß mit jeder Menge Räume und jeder Menge Gänge. Ich war auf dem Weg in die Zentrale. Ich war total aufgewühlt und wollte mich an dem Rachefeldzug gegen die Skulls beteiligen. Verdammt, ich wollte ihn sogar anführen. Aber dann kam ich an einem der anderen Räume vorbei und hörte, wie sie sich darüber unterhalten haben, dass die Sache wirklich toll gelaufen ist. Dass sie durch die Explosion der Bombe auf dem Fest die Gemeinde– so hat es Lino formuliert– die Gemeinde einbezogen hätten und jetzt alle klatschen würden, wenn den Skulls eins auf die Mützen gegeben wird. Dass die Soldados die Helden wären, weil alle dächten, die Skulls hätten sie attackiert und Blut auf einem Territorium vergossen, das bisher neutral gewesen war. Penny hat sogar gemeint, sie hätten eine größere Bombe nehmen sollen.«
    Wider blickte er auf seine Hände, sah dann aber Eve aus tränenfeuchten Augen an. » Das hat sie gesagt. Sie hat gesagt, Lino hätte eine größere Bombe bauen sollen, damit es noch mehr Tote gegeben hätte als nur diese blöde, kleine Ronni. Denn ein Haufen Leichen hätte die Leute richtig aufgeheizt. Daraufhin hat er gelacht. Gelacht und gesagt: › Wart noch ein paar Tage ab.‹«
    Er griff nach der Hand von seiner Frau. » Könnte ich wohl einen Schluck Wasser haben? Ich habe einen furchtbar trockenen Hals.«
    Peabody stand auf, füllte einen Pappbecher mit Wasser und kam damit an den Tisch zurück. » Lassen Sie sich Zeit, Mr Inez«, riet auch sie.
    » Ich konnte es nicht glauben, konnte einfach nicht glauben, dass sie so etwas getan hatten. Schließlich wurden unsere eigenen Leute bei der Explosion verletzt. Chaz Polaro lag lebensgefährlich verletzt im Krankenhaus, und die beiden saßen da drinnen und lachten sich kaputt. Sie hatten diese Bombe gelegt und jetzt lachten sie sich kaputt.
    Ich hätte selber an dem Abend sterben können. Es hätte jeden von uns erwischen können, und das

Weitere Kostenlose Bücher