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Im Namen des Todes: Roman (German Edition)

Im Namen des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Im Namen des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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ist.«
    Eve klatschte ihre Hände auf den Tisch und beugte sich drohend vor, doch obwohl die andere Frau erschreckt zusammenfuhr, blitzten in ihren Augen trotzige Tränen auf.
    » Sie hat Ihnen geholfen, Ihre Rache ganz genau zu planen. Sie hat Ihnen jeden Schritt souffliert, nicht wahr?«
    » Wo waren Sie?«, fragte Juanita zurück. » Wo waren Sie, als er mein Baby ermordet hat? Als sich mein Mann vor lauter Trauer das Leben genommen hat? Als er sich selbst das Leben genommen hat, weshalb er niemals zu Gott, niemals zu Gott und unserem Kind gelangen kann? Das hat dieses Schwein uns angetan. Und wo waren Sie?«
    » Sie mussten ihn dafür bezahlen lassen.« Eve trommelte mit einer ihrer Fäuste auf den Tisch. » Sie mussten ihn für Quinto zahlen lassen. Die Polizei hat nichts getan, deshalb haben Sie selbst dafür gesorgt, dass er für seine Tat bezahlt.«
    » Er war mein, er war unser einziges Kind. Ich habe ihm gesagt, ich habe ihn gelehrt, dass er nie auf die Hautfarbe eines Menschen achten soll, weil sie keine Rolle spielt. Weil wir alle Gottes Kinder sind. Er war ein guter Junge. Ich habe ihm gesagt, dass er sich eine Arbeit suchen und allmählich einen Beitrag zur Haushaltskasse leisten soll. Deshalb hat er sich den Job in diesem Restaurant gesucht, in dem er getötet worden ist. Weil ich ihm gesagt habe, dass er das soll.«
    Tränen des Elends strömten über ihr Gesicht. » Glauben Sie, es interessiert mich auch nur ansatzweise, was Sie sagen oder tun? Ich habe meinen Jungen an den Ort geschickt, an dem sie ihn getötet haben. Glauben Sie, es spielt noch eine Rolle, ob Sie mir mein Leben nehmen oder ob ich bis ans Ende meines Lebens hinter Gitter muss? Genau wie mein Mann werde ich Gott niemals sehen. Weil es keine Rettung ohne echte Reue gibt. Ich kann nicht darum bitten, dass mir Gott vergibt. Ich habe den Mann getötet, der meinen Sohn ermordet hat. Und bereue es ganz sicher nicht. Ich hoffe, dass er in der Hölle schmort.«
    » Mrs Turner. Mrs Turner.« Noch immer hatte Peabodys Stimme einen sanften, beruhigenden Klang. » Sie waren Quintos Mutter. Er war erst sechzehn Jahre alt. Der Verlust Ihres Sohnes muss Sie am Boden zerstört haben. Und genauso müssen Sie am Boden zerstört gewesen sein, als Penny Ihnen erzählte, dass der Mann, den Sie für Pater Flores hielten, in Wahrheit der Mörder Ihres Sohnes war.«
    » Ich habe ihr nicht sofort geglaubt. Anfangs habe ich ihr nicht geglaubt.« Als Juanita ihren Kopf zwischen die Hände sinken ließ, nickte Eve Peabody anerkennend zu. » Warum hätte sie mir das erzählen sollen? Schließlich war sie früher einmal seine Hure. Warum also hätte ich ihr glauben sollen? Ich habe mit ihm zusammengearbeitet, habe von ihm die Kommunion empfangen, habe bei ihm die Beichte abgelegt. Aber…«
    » Letztendlich hat sie Sie überzeugt«, beendete Peabody den Satz.
    » Es waren lauter Kleinigkeiten. Die Art, wie er sich bewegte, wie er durch die Gegend stapfte, als könnte er vor lauter Kraft kaum laufen. Wie stolz er darauf war, dass er besser Basketball spielen konnte als die meisten Kids, die bei uns im Zentrum sind. Seine Augen. Wenn man ganz genau geguckt hat, hat man ihn darin gesehen. Hat man in den Augen des Priesters Lino Martinez gesehen.«
    » Trotzdem hätte es sein können, dass Penny Sie belügt«, fiel ihr Eve ins Wort. » Aber Sie haben einfach auf ihre Behauptung hin– auf die Behauptung von Linos Hure hin– einen Menschen umgebracht?«
    » Nein, nein. Sie hatte eine Aufnahme. Sie hatte eine Aufnahme davon, wie er sich mit ihr unterhalten hat. Wie er ihr erzählt hat, dass er alle Welt zum Narren hält. Dass er den Priester spielt, während er gleichzeitig ein Sünder ist. Sie hat ihn gebeten zu sagen, wer er wirklich ist, und da hat er gelacht und den Namen Lino Martinez genannt. Und behauptet, nicht mal seine Mutter wüsste was von seinem falschen Spiel. Aber es würde nicht mehr lange dauern und dann würden ihn alle wiedererkennen, respektieren und beneiden.«
    » Sie hat diese Aufnahme für Sie gemacht.«
    » Sie meinte, sie hätte sie gemacht, weil ich einen Beweis bräuchte. Sie würde sich der Dinge schämen, zu denen er sie gezwungen hatte und zu denen er sie noch immer zwang. Sie hätte ihn als junges Mädchen geliebt und wäre wieder auf ihn reingefallen, als er plötzlich vor ihr stand. Aber dann hätte er ihr erzählt, was er getan hatte. Hätte ihr die Sache von dem Bombenattentat erzählt und damit könnte sie nicht leben.«
    Sie fuhr

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