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Im Namen Ihrer Majestät

Im Namen Ihrer Majestät

Titel: Im Namen Ihrer Majestät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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Information sollte auch von Ihnen überbracht werden, wenn ich das hinzufügen darf.«
    Carl nickte zustimmend. »Ich kann das also mit dem guten alten Geoff klären?«
    »Das erscheint mir außerordentlich passend, Sir.«
    »Ausgezeichnet! Ist der Gegner in letzter Zeit irgendwie tätig geworden, hier in der Stadt?«
    »Ja, wir gehen jedenfalls davon aus. Es ist beinahe komisch, aber wir haben einen Journalisten der eher unbedarften Art mit etwas zu viel Wissen gefüttert. Nun ja, der Grundgedanke war, unseren Köder etwas verlockender zu machen. Aber ich nehme an, daß der Fisch sozusagen beim falschen Köder angebissen hat.«
    »Sie müssen entschuldigen, Hauptmann, aber ich bin nicht ganz sicher, ob ich Ihrer Darstellung folgen kann«, entgegnete Carl irritiert; der Mann ging ihm auf die Nerven, und er konnte sich gut vorstellen, daß Luigi der Umgang mit ihm nicht ganz leichtgefallen war.
    »Also, Sir«, begann der MI-6-Mann plötzlich lebhaft, als könnte er sich endlich entspannen, weil er etwas Aufmunterndes mitzuteilen hatte, »das komische war, daß der Gegner den Journalisten getötet hat, statt in die Falle zu tappen. Zudem auf recht aufsehenerregende Art. Wenn ich mich recht erinnere, trug das Opfer rosafarbene Lackstiefel und solche Dinge, als es aufgefunden wurde. Die Bullen glauben natürlich wie immer an Selbstmord.«
    »Ich bin nicht ganz sicher«, sagte Carl förmlich und erhob sich. Dann holte er Hut und Regenschirm des Mannes und überreichte sie, »daß ich das Komische am Tod dieses unschuldigen Menschen zu erkennen vermag. Ich danke Ihnen aber für Ihren Vortrag, Hauptmann, und damit wünsche ich Ihnen einen guten Tag!«
    »Da ist noch etwas, Sir«, sagte der MI-6-Mann und stand nervös auf. »Sir Geoffrey kommt um 17.00 Uhr und holt Sie ab. Dann fahren Sie zum Essen in sein Stammlokal, Sie wissen schon.«
    »Wenn Sie die Güte hätten, Hauptmann, Sir Geoffrey zu grüßen und ihm auszurichten, daß die Zeit in Ordnung ist. Was aber das Stammlokal betrifft, hat der ausländische Gast etwas anderes entschieden. Wir sind ohnehin an der Reihe einzuladen.«
    »Natürlich, Sir, das werde ich gern ausrichten. Guten Tag, Sir!«
    Carl nickte und hielt seine Abneigung zurück, als der britische Kollege sich verbeugte und ging. Dann holte er tief Luft, sah auf die Uhr, begann sich zu entkleiden und einige Möbel zur Seite zu schieben. Er hatte noch einige Stunden Zeit. Vor die Wahl gestellt, aus den beachtlichen Kellerbeständen des Connaught ein gutes Glas Wein zu bestellen oder sich eine Stunde mit Training und Gymnastik zu beschäftigen, wählte er entschlossen die zweite Möglichkeit. Am Abend würde er ohnehin Wein trinken müssen. Und in gut vierundzwanzig Stunden mußte er in perfekter Form sein. Das wurde von ihm erwartet. Er wußte, obwohl er es sich irgendwie nicht eingestehen wollte, wie das Ganze enden würde.
    Carl wärmte langsam Muskel für Muskel auf. Nach und nach steigerte er das Tempo. Als er eine halbe Stunde später richtig schwitzte, näherte er sich vorsichtig dem Niveau, das er vor den Schüssen hatte halten können. Dann brach er das Programm ab, da er sicher war, daß sein Körper endlich wiederhergestellt war.
    Er duschte und bestellte zwei große Gläser Apfelsinensaft. Auf die höfliche Gegenfrage, ob er spanische Apfelsinen vorziehe, südafrikanische oder Blutapfelsinen, entschied er sich amüsiert für Blutapfelsine.
    Kurze Zeit später hörte er das diskrete Geräusch des kleinen Messingklopfers und ließ den Etagenkellner ein, der das kleine Silbertablett mit den beiden Kristallgläsern abstellte. Carl gab dem Kellner ein paar Pfund Trinkgeld und bedankte sich.
    Auf dem Tablett waren die Herkunftsetiketten der Apfelsinen hübsch arrangiert. Während Carl gierig die ersten Schlucke trank, blickte er auf das Etikett; er nahm es in die Hand und las amüsiert die Herkunftsbezeichnung: Catania.
    Sobald er die Information verarbeitet hatte, mußte er heftig würgen und spie die blutrote Flüssigkeit über den hellblauen Teppichboden, auf dem sich ein Muster bildete, wie es ein angeschossener Mensch hinterlassen hätte.
    Hustend sank Carl auf die Knie und versuchte, sich wieder in die Gewalt zu bekommen. Dann nahm er die Reste des Safts, ging ins Badezimmer und goß alles in die Toilette. Die rote Farbe wurde herumgewirbelt, bis endlich ein gurgelndes Geräusch verkündete, daß alles verschwunden war. Aber an der weißen Oberkante des Steinguts befanden sich immer noch rote

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