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Im Namen Ihrer Majestät

Im Namen Ihrer Majestät

Titel: Im Namen Ihrer Majestät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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Verdammung war dieser besagte geile Bock Verteidigungsminister und wurde bei dem fraglichen Beschluß vom Premierminister unterstützt.«
    »Dann hängen ihre Ministerhintern also in peinlicher Gemeinschaft an der frischen Luft. Und wenn das hier herauskommt, müssen beide gleichzeitig daran glauben?«
    »Das ist sicher eine Möglichkeit. Sie selbst scheinen leicht echauffiert ähnliche Schlüsse gezogen zu haben. Daher unsere sehr entschiedenen Anweisungen.«
    »Lady Carmen soll verschwinden, so daß man nie wieder etwas von ihr hört. Sie hat sich nach der Scheidung unglücklich und vernichtet getrollt, da ihre schändliche Untreue ans Licht gekommen ist. Mit wem ist sie übrigens untreu gewesen, ich meine der Scheidungsklage zufolge?«
    »Mit einem jungen italo-amerikanischen Wissenschaftler namens Tony Gianelli. Schließlich haben wir eine umfassende Dokumentation aus einer erstklassigen Quelle.«
    »Der junge Gianelli soll also auch verschwinden. Sind sie gemeinsam abgehauen?« fragte Carl grimmig.
    »Wie recht du hast, wie recht! Die beiden jungen Leute müssen gemeinsam durchgebrannt sein«, bemerkte Sir Geoffrey entzückt, bremste sich aber, als er Carls wütenden Blick sah.
    »Nein, ich meine natürlich nicht buchstäblich. Dein junger Hauptmann reist selbstverständlich unter der eigenen Identität nach Hause und zwar unter deiner Oberaufsicht. Lady Carmen fährt nicht so weit weg, die räumen wir nur beiseite.«
    »Wie schön, das zu hören«, bemerkte Carl sarkastisch. »Deine Worte bedeuten natürlich, daß auch die Gehilfen der Spinnenfrau beiseite geräumt werden sollen?«
    »Natürlich. Sonst würde es ein schreckliches Durcheinander geben.«
    Carl grübelte über die Konsequenzen dieser Informationen nach. Das Ganze war natürlich praktisch, das ließ sich nicht leugnen. Keine Öffentlichkeit, kein Skandal, keine Schreibereien. Bei Zentral in Moskau würde man nur erfahren, daß die gesamte Operation plötzlich geplatzt war, daß alle Operateure verschwunden und mit hoher Wahrscheinlichkeit von den Engländern ermordet worden waren. Doch man würde dort nie die Hintergründe verstehen. Es würde sich nicht die kleinste Spur finden, die auf Jurij Tschiwartschew hinwies.
    »Da ist noch eine Kleinigkeit, um die ich dich im Zusammenhang mit der rein operativen Phase bitten möchte«, sagte Sir Geoffrey vorsichtig, als er glaubte, das Gespräch wiederaufnehmen zu können.
    »Natürlich«, sagte Carl. »Dein Premierminister hat meinen Ministerpräsidenten dazu gebracht, mir mitzuteilen, daß ich für dich sein soll, was für Aladdin der Geist in der Flasche war. Vergiß nur nicht, daß die Zahl der Wünsche begrenzt ist.«
    »Ja, es geht um ein kleines, aber aus bürokratisch-politischer Sicht recht wichtiges Detail«, murmelte Sir Geoffrey. »Wir wären nämlich verdammt dankbar, wenn du dich mit deinem jungen Kollegen um die nasse Seite der Angelegenheit kümmern könntest.«
    »Habe ich’s doch gewußt!« entgegnete Carl sarkastisch.
    »Sobald du sagtest, ›kleines Detail‹, wußte ich, daß es um so etwas geht. Wir Schweden sollen also das Morden besorgen.
    Dafür mußt du meine Neugier in einem bestimmten Punkt befriedigen. Habt ihr keine eigenen Beamten für solche Dinge zur Verfügung, Leute Ihrer Majestät?«
    »O ja«, sagte Sir Geoffrey mit einem Lächeln. »Gewiß haben wir den einen oder anderen Operateur. Aber wie du verstehst, ist es ein erheblicher Unterschied, wenn ausländische Operateure, in diesem Fall du und dein Hauptmann, andere ausländische Spione auf unserem Territorium liquidieren. Die Regierung Ihrer Majestät kann eine solche Maßnahme ohne weiteres sanktionieren. Das geht übrigens auf irgendein königliches Vorrecht aus dem siebzehnten Jahrhundert zurück. Diese Frage ist eigentlich nie Gegenstand von Kontroversen gewesen. Wie du siehst, würde es die Sache in legaler Hinsicht erheblich erleichtern, wenn ihr beiden so nett wärt…«
    »Die Henkeraxt zu bedienen!«
    »Wir müssen an einige Teppichböden denken. Ich würde eine weniger blutige Methode empfehlen, doch das ist eure Sache. Benötigt ihr Hilfe, etwa technische Ausrüstung oder Arbeitsgeräte, braucht ihr es nur zu sagen.«
    »Sehr liebenswürdig, vielen Dank«, entgegnete Carl. »Im Augenblick aber dürfte das das geringste Problem sein, glaube ich.«
    »Wenn wir das rein operative Problem bis zur Rückfahrt aufheben könnten, wir sind gleich da«, bemerkte Sir Geoffrey und blickte aus einem unerfindlichen Grund

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