Im Namen Ihrer Majestät
glaubt.«
»Und der Arbeitstag?«
»Da ging es mir besser. Ich kann zwar nicht sagen, daß ich intellektuell heute ganz auf der Höhe gewesen bin, aber es war gut, etwas zu haben, womit ich mich beschäftigen konnte.«
»Und im übrigen fühlst du dich in Form?«
»Ja, jetzt geht es endlich los. Jetzt fühle ich mich viel besser.«
Sie wurden unterbrochen, weil die Briten unten auf der Straße etwas beobachtet hatten. Es war erst halb sieben, und sie waren davon ausgegangen, daß die Angaben von Major Tatjana Simonescu zutreffend waren und die Umzugsleute erst um sieben Uhr kommen würden. Doch das stimmte nicht.
Die Männer hatten einen gedeckten Lastwagen geparkt, dessen Firmennamen auf den Seiten aufgemalt war. Jetzt waren sie gerade dabei, vor der Haustür einige schwere Kisten auszuladen.
»Interessant«, murmelte Carl. »Der Feind bietet also vier Mann auf und nicht zwei, wie wir geglaubt haben. Dann werden wir uns einen Einsatz mit Waffen überlegen müssen.«
»Aber was zum Henker laden die da aus?« fragte Sir Geoffrey. »Es hieß doch, sie sollten Sachen abholen und nicht hinbringen.«
Sechs oder sieben Augenpaare richteten sich jetzt auf die Männer unten auf der Straße. Diese hoben eine weitere sehr schwere Kiste aus dem Laster, legten Tragriemen um die erste und begannen, sie ins Haus zu schleppen. Was konnte so schwer sein, wenn es sich definitiv nicht um Möbel handelte? Metallteile? Waffen?
»So«, sagte Carl und sah auf die Uhr. »Ich habe den Eindruck, daß dieses Ausladen etwa gegen sieben Uhr beendet sein wird, wenn unser Mann vor Ort sein soll. Irgendwelche Ideen, meine Herren, worum es sich handeln könnte?« Alle schüttelten verwirrt murmelnd den Kopf.
»Nun, aber vorerst können wir wenigstens die Frage der Bewaffnung klären, denn ich fürchte, wir brauchen Waffen, da wir vier Gegner mit unbekannter Ausrüstung vor uns haben«, sagte Carl und wandte den Blick vom Ziel ab. »Was haben Sie zu bieten?«
Es wurde eine Menge geboten, doch Carl entschied, sie sollten nicht übertreiben. Da er selbst Rückendeckung geben wollte, wählte er für sich die schwerere und sperrigere Alternative, eine Maschinenpistole mit Schalldämpfer, die er zusammengeklappt unter dem Regenmantel tragen konnte. Luigi erhielt ein Kommando-Messer, das er an einem Handgelenk befestigen konnte, sowie eine Pistole mit Schalldämpfer. Carl prüfte wählerisch die verschiedenen Munitionstypen, die zur Verfügung standen, und führte eine kurze Diskussion mit dem für das Material verantwortlichen SAS-Offizier. Die Kugeln sollten in den Objekten bleiben, ohne sie zu durchschlagen und alles vollzuspritzen. Er hob erstaunt die Augenbrauen, als er eine Ladung israelischer Hohlspitzenmunition erhielt.
»O ja, das Zeug ist sehr wirkungsvoll. Das kann ich aus eigener Erfahrung bezeugen«, sagte er sarkastisch und hielt vor Luigi vielsagend eine Handvoll Patronen hoch. Es war die gleiche Munition, mit der auf ihn geschossen worden war.
Die Kommunikation sollte wie geplant erfolgen. Luigi erhielt ein Handy und Carl einen Kopfhörer mit Kehlkopfmikrophon, das an den Sender gekoppelt war. Dieser verschlüsselte die Signale, so daß er sich ausführlicher würde äußern können, falls es nötig war.
Sie konnten die Männer jetzt in der Wohnung sehen, wie diese mit Trageriemen die erste große Kiste keuchend durch die Zimmer wuchteten. Der Grundriß der Wohnung, den sie vergrößert an eine Wand geheftet hatten, ließ erkennen, daß die schwere Kiste jetzt auf dem Weg ins Badezimmer war. Doch dorthin konnten sie nicht blicken.
Nach einiger Zeit kamen zwei der Männer mit der Kiste wieder, die sie jetzt ohne Anstrengung trugen.
»Diese Figuren scheinen ihre Ladung jetzt im Badezimmer deponiert zu haben«, stellte Sir Geoffrey verwirrt fest.
»Es kann Wasser gewesen sein, Sir«, meldete sich Leutnant Sykes-Johnson.
»Hieße das nicht in höchstem Maße Eulen nach Athen tragen?« murmelte Sir Geoffrey übellaunig.
Die beiden Männer, die mit der leeren Kiste losgegangen waren, tauchten jetzt unten auf der Straße auf, schoben die Kiste in den Lastwagen und gingen dann sofort wieder hinauf. Es war zwanzig Minuten vor sieben.
Nach einer Weile sahen Carl und Sir Geoffrey, wie sich die Prozedur wiederholte. Vier Männer schleppten eine sehr schwere Kiste in das Badezimmer und kurze Zeit darauf trugen zwei Männer ohne Anstrengung die wahrscheinlich leere Kiste zum Umzugswagen hinunter.
»Wir gehen jetzt los!« befahl
Weitere Kostenlose Bücher