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Im Netz der Angst

Im Netz der Angst

Titel: Im Netz der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Carr
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wieder auf den Weg in sein Büro im Untergeschoss.
    »Willst du immer noch die Schwester aufscheuchen?«, fragte ihn Elise, während sie das Gebäude verließen.
    »Schätze, das wird sich lohnen«, sagte Josh.
    »Hat sich irgendwas Lohnenswertes in der Irrenanstalt ergeben, in der sie das Mädchen untergebracht haben? Ist Gannons Plan aufgegangen?«
    Josh zuckte mit den Achseln und tat unbeteiligt. »Schwer zu sagen. Taylor ist vollkommen ausgeflippt, als sie die Zeichnung gesehen hat, aber ich weiß immer noch nicht, was die Symbole bedeuten sollen.«
    »Hatte Gannon irgendeinen Einfall?«
    Davon abgesehen, dass sie sich mit ihm auf eine wilde Knutscherei eingelassen hatte? »Nichts Konkretes. Sie meint, die Morde stünden mit etwas in Verbindung, was Taylor als Kind erlebt haben könnte. Abgesehen von den Zeichnungen sehe ich da aber keinerlei Verbindung, und das allein scheint mir ziemlich dürftig.«
    Elise zog sich mit einem Schulterzucken die Jacke über. »Kann jedenfalls nicht schaden, Kontakt zu dem neuen behandelnden Arzt zu halten. Um sicherzugehen, dass wir alles erfahren, was Taylor tut oder sagt, das uns helfen kann.«
    »Einverstanden.« Josh ging durch die Tür und hielt sie für Elise auf.
    »Sie war es nicht, Josh.« Elise setzte ihre Sonnenbrille auf.
    »Wenn sie es nicht war, dann hat sie zumindest irgendwas gesehen. Jede Wette.« Er setzte ebenfalls seine Sonnenbrille auf, obwohl ihn die Sonne kein bisschen störte.
    Aimee blickte sich um. Sie war allein. Ihr Herz hämmerte wild und ihr Mund war staubtrocken. Das Mädchen machte einen Schritt auf sie zu. Aimee atmete tief durch und widerstand dem Drang zurückzuweichen. Sie würde sich nicht einschüchtern lassen. Ihre Hand tastete nach dem Pfefferspray in ihrer Tasche.
    »Taylor ist nicht hier«, sagte Aimee mit ruhiger Stimme, die nichts von ihrem inneren Aufruhr verriet.
    »Wo ist sie dann? Was machen sie mit ihr?«, schrie das Mädchen und ballte die Hände zu Fäusten. »Sie verpassen ihr eine Gehirnwäsche, hab ich recht? Das werde ich nicht zulassen, verdammte Scheiße. Sie müssen mich zu Taylor lassen! Ich werde Sie anzeigen!«
    »Niemand versucht, Taylor einer Gehirnwäsche zu unterziehen. Sie versuchen nur, sie zu schützen.« Aimee ließ die Arme seitlich am Körper hinabhängen; sie versuchte, die Situation mithilfe ihrer Körpersprache zu entschärfen. Eine aggressive Reaktion würde das Mädchen nur weiter anstacheln. Sie schluckte ihre Angst hinunter und wich nicht von der Stelle, obwohl es ihr schwer fiel.
    Das Mädchen verdrehte die schwarz umrandeten Augen. »Schützen, wovor denn? Vor selbstständigem Denken? Vor ihren Freunden? Wer schützt sie vor Ihnen ?«
    »Wir versuchen Taylor vor sich selbst zu schützen«, erwiderte Aimee, ohne dabei die Stimme zu erheben.
    »Was meinen Sie damit, sie muss vor sich selbst geschützt werden? Was hat sie denn getan? Haben die sie eingesperrt? Wo?«, wollte das Mädchen wissen.
    »Warum setzen wir uns nicht und ich erkläre dir, was los ist.« Aimee ging an dem Mädchen vorbei zur Bürotür, schloss auf und wies auf die Couch und die Stühle. »Wie heißt du?«
    Das Mädchen setzte sich hin, sein Blick blieb allerdings misstrauisch. »Ich bin Caitlin. Sie sind ihre Therapeutin, hab ich recht?«
    »Ich bin Dr. Gannon«, sagte Aimee und nickte.
    »Sie hat von Ihnen erzählt.« Caitlin entspannte sich ein wenig, sobald sie auf der Couch saß.
    Also hatte Taylor anscheinend positiv von ihr gesprochen. Das würde das Ganze erleichtern. »Ich nehme an, du hast von Taylors Eltern gehört.«
    »Wer hat das nicht? Die ganze Schule redet darüber, aber keiner weiß, wo Taylor steckt. Niemand will mir irgendwas verraten. Ich hab bei ihr zu Hause angerufen, auf ihrem Handy, bei der Polizei …«
    »Dir muss viel an Taylor liegen, wenn du dir solche Mühe machst.« Aimee sprach mit leiser Stimme und behielt Caitlin fest im Blick.
    Deren Augen füllten sich mit Tränen. »Ja. Ich muss einfach wissen, ob es ihr gut geht! Ich muss wissen, was sie mit ihr anstellen. Ich möchte ihr helfen. Ich meine, meine Eltern sind echt vollkommen bescheuert, aber das heißt ja nicht, dass ich es gut fände, wenn sie irgendwen umbringen würde. In der Schule haben sie rumerzählt, dass Taylor sie gefunden hat. Sie muss vollkommen ausgeflippt sein.«
    »Ich bin froh, dass du verstehst, wie schwierig das für Taylor war. Sie macht wirklich eine schlimme Zeit durch. So schlimm, dass sie nur wenig Besuch haben darf. Sie

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