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Im Netz der Angst

Im Netz der Angst

Titel: Im Netz der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Carr
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Flasche von einem Internetversandhandel, und die Dawkins besaßen fast eine ganze Kiste davon. Vielleicht lohnt es sich, der Firma mal einen Besuch abzustatten. Denn abgesehen von Taylors Fingerabdrücken finden sich auch die von fünf anderen Personen darauf, die noch nicht identifiziert wurden.«
    Josh kniff sich in die Nasenwurzel. Lois Bradley erschien ihm da eindeutig die heißere Spur zu sein. »Lass uns abwarten, ob sie eine der anderen Personen identifizieren. Hast du inzwischen Sam Parker erreichen können?« Parker arbeitete im Büro des Sheriffs. Er hatte letztes Jahr das zweifelhafte Vergnügen gehabt, einen bizarren Ritualmord untersuchen zu müssen. Elise war der Meinung, sie sollten ihm die Symbole zeigen, die Taylor an die Wände gemalt hatte, um zu sehen, ob er damit etwas anfangen konnte. Vielleicht wiesen sie auf irgendeinen Kult hin.
    »Ja. Ich hab ihm Bilder vom Tatort geschickt. Er wollte sie sich ansehen und sich dann umgehend bei uns melden.«
    Josh hatte im Internet recherchiert, aber nichts gefunden, was Taylors Zeichnungen irgendwie mit Teufelsanbetung in Verbindung gebracht hätte. Ganz ehrlich, diese ganzen Websites waren ihm unheimlich. Was stimmte bloß nicht mit diesen Leuten? Hatten die überhaupt eine Ahnung, wie viel Böses da draußen direkt vor ihrer Haustür lauerte? Das musste man gar nicht erfinden; es war einfach überall. Eigentlich sollten sie ja Barrikaden gegen das Böse errichten und ihm nicht auch noch Tür und Tor öffnen.
    Elise zuckte mit den Schultern. »Also, dann knöpfen wir uns mal die Schwester vor. Die Weinflasche und die blutverschmierten Wände werden auch noch da sein, wenn wir zurückkommen.«
    Josh stand auf. »Und Lois Bradley ist vielleicht schon auf halbem Weg nach Mexiko.« Er schnappte sich sein Jackett von der Stuhllehne. Es war sehr, sehr viel einfacher, jemanden von Angesicht zu Angesicht als am Telefon zu befragen. Denn es erleichterte das Lügen ungemein, wenn man seinem Gegenüber nicht in die Augen sehen musste. Wenn man den anderen nicht beobachtete, entging einem vielleicht das entscheidende Detail, das sein Lügengespinst aufdecken konnte.
    Sie waren bereits auf halbem Weg durch das Kabinengewirr, als Ed von der Finanzabteilung sie abfing. Ed war ein großer, schlaksiger Kerl mit Adlernase, Glatze und wässrigen braunen Augen, die unter schweren Lidern hervorschauten. Er erinnerte Josh immer ein wenig an einen Geier, aber was für einen! Es gab keinen besseren, wenn es darum ging, sich die finanziellen Überreste eines Opfers vorzunehmen und aus ihnen die entscheidenden Leckerbissen herauszupicken, die eine Ermittlung voranbrachten. »Hey, Leute, das wollt ihr euch vielleicht ansehen«, sagte er.
    »Hast du schon was herausgefunden?« Joshs Pulsschlag beschleunigte sich. Er liebte es, wenn die Sache ins Rollen kam.
    »Ich hab was. Ist vielleicht nicht das, wonach ihr sucht, aber ich dachte, ihr solltet davon erfahren.« Ed fuhr sich mit der Hand über seine polierte Glatze. »Orrin und Stacey Dawkin waren pleite.«
    Elise verlagerte das Gewicht auf ein Bein und stemmte ihren Arm in die Hüfte. »Bei der Hütte? Die waren pleite? Wie zum Teufel konnte das denn passieren?«
    Josh wunderte sich ebenfalls. Das Haus war ein Vermögen wert. Und es war keiner dieser geschmacklosen Pressspanpaläste, wie sie in den Vororten von Sacramento standen.
    »Sie hatten bereits eine zweite und dritte Hypothek darauf aufgenommen, fällige Kreditraten für die Autos und das Boot. Kreditkartenschulden hatten sie auch. Vier Karten, die bis zum Limit ausgereizt waren, und zwei weitere, bei denen es auch darauf hinauslief. Sie waren bis über beide Ohren verschuldet. Ich glaub also nicht, dass es für eure Identitätsdiebin da viel zu holen gab.«
    »Das hätte sie allerdings nicht wissen können«, sagte Elise mit einem Blick auf Josh. »Sie würde – wie wir auch – davon ausgehen, dass es bei den Dawkins jede Menge zu holen gab.«
    »Wo ist das Geld geblieben?«, fragte Josh. Spielsucht? Drogen? Beide Alternativen waren sehr beliebt bei Menschen, die bis zum Hals in finanziellen Schwierigkeiten steckten. Außerdem konnte beides schnell in einem Tötungsverbrechen münden. In keiner dieser beiden Welten fanden sich besonders viele gesetzestreue Bürger.
    »Da bin ich noch nicht ganz sicher«, antwortete Ed. »Ich muss noch tiefer graben. Ich dachte nur, ihr wollt vorab schon mal über ihre Finanzlage Bescheid wissen.«
    Sie dankten ihm und er machte sich

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