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Im Netz der Meister (German Edition)

Im Netz der Meister (German Edition)

Titel: Im Netz der Meister (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carla Berling
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geschenkt.
    Sie verabredete sich mit ihm. Und sie hatte keine Angst.
    Sie trafen sich in der Nähe von Hannover. Er hatte etwas ganz Besonderes mit ihr vor.
    Ich will da nicht reingehen. Ich habe keine Lust. Und so, wie du mich gestylt hast, will ich nicht mal meinen Mantel ausziehen. Du greifst mir rigoros in den Nacken und schiebst mich zur Tür.
    »Halt deine Klappe. Wir gehen hinein, weil ich es will.«
    Sekunden, nachdem du geklingelt hast, öffnet jemand die Tür. Der Mann trägt Jeans und ein weißes Unterhemd und ist an Armen und Schultern tätowiert. Er ist freundlich, zeigt uns den Umkleidebereich, erklärt, wo die Handtücher liegen und kassiert dreißig Euro.
    »Ihr wisst, wie’s läuft? Wart ihr schon mal im Swingerclub?«, fragt er.
    »Ja«, sagst du. Ich senke meinen Kopf, lasse die Haare vor die Augen fallen. Wenn ich niemanden sehe, sieht mich vielleicht auch keiner. Ich war noch nie in einem Swingerclub. Ich will nicht.
    »Zieh den Blazer aus.« Ich ziehe ihn aus.
    »Die Bluse auch.«
    Ich sehe dich entsetzt an. Ich soll hier oben ohne rumlaufen?
    »Nein, Karel, das kann ich nicht.«
    Deine Ohrfeige haut mich fast um. Die Bluse ziehe ich aus. Du befestigst die Kette an meinem Halsband und lässt sie lose hängen.
    »Komm.«
    »Nein.«
    Ohrfeige. Du nimmst die Kette in die Hand und ziehst mich hinter dir her. Ich folge dir mit tief gesenktem Kopf und möchte weglaufen, im Boden versinken, mich verstecken. Ich möchte irgendwo sein, nur hier, hier will ich nicht sein.
    Spiegel überall, viele Räume, riesige Betten, Liegewiesen. Wir schauen uns alles an. Du hältst mich an der Kette.
    Stöhnen hinter einem schwarzen Tuch. Es hat Öffnungen, durch die man ein Bett sehen kann. Du schiebst mich hin und sagst: »Schau sie dir an. Los, schau dir an, wie er sie nimmt.«
    Ich will nicht.
    Eine Frau liegt breitbeinig da. Ein Mann sitzt im Schneidersitz vor ihr und bearbeitet sie mit seinen Händen. Sie stöhnt laut. Es hört sich gekünstelt an. Es macht mich nicht an, die beiden zu beobachten. Kein bisschen.
    Ein Ampelzimmer. Ein Bett hinter einem Eisengitter. Draußen auf dem Schild die Gebrauchsanweisung: »Wenn ihr Zuschauer wollt, schaltet die Ampel auf gelb. Wenn andere mitmachen sollen, schaltet grün ein. Wenn ihr alleine sein wollt, stell die Ampel auf rot.«
    Der SM-Bereich ist im Keller. Es ist kalt hier und ich friere.
    »Wir gehen erst mal wieder rauf und trinken etwas«, sagst du und ziehst mich wieder zurück in den Aufenthaltsraum.
    Ein Pärchen sitzt an der Theke, er hat seine Hand zwischen ihren Beinen. Beide tragen nur Unterwäsche und haben Handtücher über die Hocker gelegt, auf denen sie sitzen. Auf einem Sofa liegt eine dicke junge Frau im Baumwollslip und trinkt Kaffee. Der Tätowierte bringt uns Getränke. Der Sekt ist kalt, und ich trinke das Glas in einem Zug leer. Ich starre auf meine Beine, sehe das Geschehen um mich herum nur aus dem Augenwinkel. Es klingelt. Mein Gott, es kommen noch mehr Leute. Mein Kopf sinkt tiefer.
    »Wenn es uns hier nicht gefällt, werden wir gehen, okay?«, sagst du.
    »Ja.«
    Ich kann dir vertrauen. Du tust nichts, was nicht gut für mich ist.
    »Komm.«
    Du nimmst die Kette, und ich gehe hinter dir her. Alle gaffen uns an.
    Im Spiegel sehe ich einen großen, stattlichen Mann in Lederhosen. Er zieht eine schlanke Frau hinter sich her. Sie hält ihre Hände hinter dem Rücken. Die Frau trägt hochhackige rote Schuhe und halterlose Strümpfe. Ihr geschnürter, hautenger Lackrock ist so kurz, dass man den Spitzenrand der Strümpfe sieht. Ihre Haare sind schulterlang und verdecken das halbe Gesicht. Das schwarze Lederhalsband um ihren Hals und die lange Kette, an der der Mann sie durch den Gang führt, sind ein attraktiver Schmuck. Die Frau sieht sehr schön aus.
    Die Frau im Spiegel bin ich.
    Du drückst mich in einen Stuhl, wie ich ihn vom Frauenarzt kenne. Ein  Gynäkologenstuhl. Ich schließe wieder die Augen, damit mich niemand sieht. Ein Bein rechts, ein Bein links, du stehst dazwischen. Direkt neben uns, hinter dem schwarzen Tuch, stöhnt noch immer die Frau. Es klingt immer noch künstlich, und ich will hier raus.
    Du schlägst mich leicht mit der Peitsche zwischen meine geöffneten Schenkel. Ich trage keinen Slip. Wenn jemand vorbei kommt ...
    Ich schwitze vor Scham und Wut. Deine Hand in mir, aber es macht mich nicht wirklich an. Ich finde, dass es hier stinkt. Dieses Spielchen scheint auch dir nicht zu gefallen, du ziehst mich aus dem Stuhl,

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