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Im Netz der Meister (German Edition)

Im Netz der Meister (German Edition)

Titel: Im Netz der Meister (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carla Berling
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und wir gehen noch einmal in den Aufenthaltsraum. Alle schauen uns an.
    »Du bist wunderschön«, sagst du.
    Ich sehe in deine Augen, du schaust zärtlich, stolz. Meine Haltung wird gerader, ich hebe den Kopf. Im Spiegel sehe ich wieder die Frau, die ich selbst bin. Dieses Spiegelbild macht mich an. Ich sehe aus wie eine Nutte. Und das ist gut so, denn ich will jetzt, heute eine sein. Als du mich nach einer Weile in den Keller führst, bin ich erregt.
    »Zieh den Rock aus.«
    Ich sträube mich, ich hab doch nichts drunter.
    Ohrfeige. Ich ziehe den Rock aus, stehe in Pumps und Strümpfen vor dir. Du nimmst mich in den Arm, küsst mich, streichelst meinen Rücken, meine Haare. Ich werde ganz ruhig.
    Ich bin auch ganz ruhig, als du mich an das Andreaskreuz fesselst.
    Die Ledermanschetten sind ein wenig zu weit für meine schmalen Gelenke. Du machst sie sehr vorsichtig zu. Dann verbindest du mir die Augen. Ich höre dich atmen, spüre deine Hände, als du die lederne Augenbinde zurechtrückst.
    »Komm, du sollst schön aussehen, wenn sie dich beobachten.«
    Gänsehaut.
    Die ersten Peitschenschläge kommen unvermittelt, scharf, hart, schneidend. Sie nehmen mir die Luft zum Atmen. Rechts. Links.
    Auf die Schenkel, auf die Brüste, auf den Bauch, auf die Hüften, zwischen die Beine. Zehn Schläge oder mehr, ich weiß es nicht. Mein Körper zuckt hin und her, ich stöhne laut, schreie auf, versuche, mich zu entspannen. Du stehst dicht vor mir, deine Stimme an meinem Ohr.
    »Geht es dir gut?«
    Ja. Es geht mir gut. Danke, dass du fragst. Peitsche, Gerte, Hand. Ruhe.
    Du fasst mich mit Handschuhen an, greifst tief in mich hinein und ich stöhne laut vor Wollust. Ich liebe es, wenn du mich mit Lederhandschuhen anfasst. Der Schmerz auf meiner Haut verwandelt sich in Lust.
    Du flüsterst: »Du bist wunderschön, Hure. Alle können es sehen. Sie stehen hier und schauen dich an.«
    Die Peitsche. Die Gerte. Deine Hand. Schmerz, Schmerz. Geilheit.
    »Willst du sie peitschen? Hier, komm her, sie braucht das«, höre ich dich sagen.
    Ein Mann antwortet: »Nee, davon habe ich keine Ahnung.«
    »Du brauchst keine Ahnung, schlag sie einfach, sieh her, so.«
    Auf die Schenkel. Ich schreie. Ein Schlag mit der Hand ins Gesicht, mein Kopf fliegt gegen meine hoch gestreckten Arme.
    »Habe ich dir erlaubt, zu stöhnen?«
    Ich kann nichts sagen, keinen Ton bringe ich heraus. Die Peitsche. Schnell, langsam, heftig, taktmäßig, ich atme im Rhythmus der Hiebe, falle wie in Trance. Ich höre Menschen flüstern, Frauen- und Männerstimmen. Du fasst mich wieder an, schiebst mir einen Dildo hinein, ich explodiere fast, stöhne vor Lust, Verlangen, Leidenschaft.
    Es ist die absolute Geilheit.
    »Sollst du kommen, Schlampe? Habe ich gesagt, dass du kommen sollst?«
    Rechts. Links.
    »Nein, hast du nicht. Entschuldigung.«
    »Dann beherrsch dich. Du kommst, wenn ich es dir sage.«
    »Ja.«
    »Wie bitte, ich höre nichts!«
    »Ja!«
    Rechts. Links. Deine Lippen auf meinen. Du küsst mich zärtlich.
    »Geht es dir gut? Alles okay?«
    Ich kann nur nicken. Mein Kopf sinkt auf deine Brust.
    »Der ganze Club ist hier. Alle sehen dich an. Du gehörst mir. Leider traut sich niemand, dich zu peitschen.«
    Du lässt von mir ab. Gehst weg. Ich höre Menschen flüstern, spüre ihre Anwesenheit, obwohl ich sie nicht sehen kann.
    Ich weiß, was sie sehen. Sie sehen eine Frau, fast nackt, breitbeinig, die Arme gespreizt, den Kopf gesenkt, die in Ketten am Kreuz hängt. Ihr Körper glänzt vor Schweiß, ihre Haut ist rot von den Schlägen. Sie atmet schwer. Es macht mich verrückt zu wissen, dass sie mich anstarren. Ich hebe meinen Kopf, ganz hoch, strecke das Kinn nach vorne. Seht her. Ja, es geht mir gut. Was wisst ihr schon?
    Du kommst zurück, und es beginnt ein neues Feuerwerk auf meiner Haut. Die Peitsche zuckt über meinen Körper, erbarmungslos beinahe, den Tanz meiner Sinne steigernd, immer wieder, immer weiter. In dem Moment, in dem ich denke, ich kann nicht mehr, hörst du auf. Jedes Mal. Ich kann mich darauf verlassen.
    Du kannst meine Gedanken fühlen. Du weißt immer genau, wie es mir geht. Du weißt es besser als ich. Deine Hand auf meinem Haar. Streicheln, beruhigen, deine Stimme.
    »Du bist fantastisch.«
    Ich lächle. Sie sollen mein Lächeln sehen. Ich spüre ihr Entsetzen, höre es am Tonfall der Flüsterstimmen.
    Ja, ich bin Masochistin. Und eigentlich bin ich nicht devot. Niemals will ich das sein. Aber jetzt höre ich mich mit heiserer Stimme

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