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Im Netz der Meister (German Edition)

Im Netz der Meister (German Edition)

Titel: Im Netz der Meister (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carla Berling
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Kommen wir zu dir. Wie war das und wann war das, als du gemerkt hast, dass du anders tickst?«
    Und dann erzählte Simone ihm von all ihren Erlebnissen. Von den ersten unbedarften Erfahrungen im Internet, von den Kontakten zu Lars und Ralf, vom schönen Boris, der wie seine eigene Karikatur auf sie gewirkt hatte, vom charmanten Karel, mit dem sie ungekannte Lust erlebt hatte, von der intriganten und verbitterten Karin und dem sadistischen Mark, vom unwichtigen Theo und von ihren vielen Fragen und den wenigen Antworten, die sie bisher gefunden hatte.
    Arno hörte ihr sehr aufmerksam zu, unterbrach sie nur selten, um etwas nachzufragen. Als Simone geendet hatte, lehnte sie sich erleichtert zurück. Das hatte sie gebraucht: Einmal alles am Stück erzählen zu können und nicht erklären zu müssen. Arno verstand sie. Er war selbst einer aus der Szene. Er war alt und erfahren.
    »Ich fühlte mich so pervers, weißt du? Und unsicher.«
    »Warum, Lady?«
    »Ach Arno, warum? Ich bin im Alltag selbstbewusst und hab ziemlich viel erreicht. Ich habe ein eigenes Geschäft, das ganz gut läuft, ich habe eine Familie, ein Haus, einen Hund, und ich hab schon viele schöne Reisen gemacht. Meine Freundinnen sagen, ich wäre taff. Wie aber kann eine selbstbewusste Frau es genießen, der schwache Part zu sein, der unterwürfige, der devote?«
    »Du bist nicht pervers, Lady, was ist schon pervers? Pervers ist eine Ehe, in der beide zusammen sind, weil keiner das Haus und das Auto aufgeben will, weil man sich gegen bürgerliche Konventionen nicht wehren will. Pervers ist, was in diesen Familien abgeht, Lady. Vergewaltigung in der Ehe gehört dazu, die Prostitution der braven Hausfrau, die sich für ein sorgenfreies Leben verkauft, auch. SM ist nicht pervers. Es ist ein Spiel, kein Ernst. Man spielt Ungehorsam und Strafe. Wer ungehorsam ist, wird nicht durch brutale Misshandlung gezüchtigt, wie es viele Kinder durch ihre Eltern erleben müssen. Der sexuell unterwürfige, devote Part bestimmt das Spiel. Er hat das Codewort, hält die Fäden in der Hand, sagt, wann Schluss ist. Und wenn du dich als Masochistin oder Devote siehst, dann bist du letztlich die, die das Spiel bestimmt.«
    »Das ist mir schon klar, Arno. Es ist mir egal, ob ich bestimme oder nicht bestimme. Fakt ist, dass ich Schmerz mag, sogar liebe, oft Sehnsucht danach habe – und dass das nicht zu meinem Weltbild passt. Deswegen quäle ich mich immer wieder mit Vorwürfen und Fragen.«
    »Kannst du dich nicht einfach so annehmen? Es genießen, wie es ist, ohne zu fragen? Es ist doch egal, woher eine Neigung oder ein Faible kommen, Hauptsache man tut etwas gerne und schadet keinem anderen.«
    »Nein, Arno, das reicht mir nicht. Ich will es mir erklären können.«
    »Lady! Genieße es einfach, was du erlebst. Du hast wichtige erotische Erfahrungen gemacht in einem Alter, in dem deine Vanilla-Kolleginnen sich bereits komplett aus der Sexualität ausgeklinkt haben. Du hast gestandenen Männern den Kopf verdreht und eine neue Seite an dir entdeckt – was willst du mehr? By the way, Lady, heute Abend wirst du noch ganz andere Seiten an dir entdecken. Ich sehe nämlich etwas in dir, dessen du dir noch nicht bewusst bist.«
    »Was siehst du? Heute Abend? Wie meinst du das?«
    »Wir gehen zu einer SM-Party. Du wirst einige Dinge zu sehen bekommen und erleben, die dir neu sein werden.«
    »Arno, ich weiß nicht, ob ich das will, ich war noch nie auf einer SM-Party!«
    »Eben. Dann wird es Zeit.«
    Sein Ton duldete keinen Widerspruch, aber Simone wollte eigentlich auch gar nicht widersprechen. Die Aussicht auf die Party reizte sie, und sie war neugierig. Sie fuhren ins Hotel zurück. Arno schloss Simones Zimmer auf und ging hinein. Damit hatte sie nicht gerechnet, er wollte doch wohl nicht mit ihr vögeln?
    »Zieh dich mal aus, Lady.« Sie zog sich aus.
    »Geh duschen, ich warte hier. Wenn du fertig bist, bleibst du im Bad und rufst mich.«
    Was sollte das denn jetzt werden? Simone war unsicher, aber auch gespannt. Sie ging duschen. Und sie ließ sich viel Zeit dabei. Sollte er mal schön lange warten. Es waren sicher zwanzig Minuten vergangen, als sie ihn rief. Er kam sofort. In der Hand hielt er einen Nylonstrumpf. Sie sah ihn fragend an, als er an die Duschwanne trat, ihr befahl, den Mund weit zu öffnen und ihr den Strumpf in ihren Mund steckte.
    »Atme durch die Nase, Lady. Geht es so?«
    Simone nickte.
    »Dreh dich um.«
    Simone wunderte sich, woher er die Peitsche hatte, mit

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