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Im Netz Der Schwarzen Witwe

Im Netz Der Schwarzen Witwe

Titel: Im Netz Der Schwarzen Witwe Kostenlos Bücher Online Lesen
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„Das ist in Ordnung. Verstehe ich. Trotzdem … vertrau mir, ja?“
    Mariah verschränkte die Arme. „Du wirst noch zu spät kommen“, sagte sie. „Mach dich lieber auf den Weg.“
    John zögerte. „Ich werde dir wirklich bald alles erklären, einverstanden?“
    Sie bemühte sich zu lächeln. „Klar, auch wenn ich nicht weiß, was hier vorgeht. Wann immer du so weit bist, es mir zu erklären, nur zu. Das wäre wirklich nett.“
    „Ich werde es dir erklären.“ Er wirkte ehrlich bestürzt. „Und zwar bald.“ Prüfend schaute er zum strahlend blauen Himmel. „Mist, ich habe überhaupt keine Sonnencreme. Ohne werde ich gegrillt. Hast du welche, die ich benutzen könnte?“ Aus irgendeinem Grund bemerkte sie schon wieder eine Spur Unaufrichtigkeit in seinem Blick.
    Mariah begriff, dass er diese Fotos von Serena an sich nehmen würde, sobald sie den Raum verließ. Er würde sie einfach stehlen, obwohl sie ihm klipp und klar gesagt hatte, dass sie sie ihm nicht geben wollte. Vertrau mir, hatte er gesagt. Vertrau mir.
    Sie räusperte sich. „Ja, ich habe welche im Schlafzimmer, in meiner Strandtasche. Warte, ich hole sie.“ Sie wandte sich ab. Was konnte sie schon tun? Abgesehen davon, ihm Diebstahl vorzuwerfen oder ihm die Sonnencreme zu verweigern? Bitte mach, dass ich mich irre, dachte sie.
    John schaute Mariah hinterher, wie sie den Flur entlangging und in ihrem Schlafzimmer verschwand.
    Rasch nahm er zwei der Fotos von Serena – die Profilansicht und die beste der Aufnahmen von ihrem Gesicht –, und schob sie in die Gesäßtasche seiner Jeans. Er hasste es, sie ohne Mariahs Erlaubnis an sich nehmen zu müssen. Aber diese Fotos würden bei der Suche nach Serena Westford von unschätzbarem Wert sein. Mit einem Bild von dieser Qualität hätte eine Fahndung vielleicht Erfolg, bevor sie ihr Aussehen veränderte. Die Chancen standen zwar schlecht, aber es war einen Versuch wert.
    Es würde nicht mehr lange dauern, bis dieser Teil des Falls erledigt war. Dann konnte er Mariah alles erklären. Würde sie die Wahrheit schon jetzt kennen, hätte sie ganz sicher nichts dagegen, dass er die Fotos an sich nahm.
    Sie kehrte mit der Sonnencreme zurück, und er rieb sich damit schnell Wangen und Nase ein. Dann küsste er sie noch einmal und versuchte, ihr mit diesem Kuss zu zeigen, was er für sie empfand. Trotz ihres spürbaren Misstrauens erwiderte sie den Kuss.
    „Bis später“, sagte er und trat hinaus auf die Veranda, wo Princess im Schatten ein Nickerchen machte. „Komm“, forderte er den Hund auf. „Wir müssen uns sputen, denn wir sind schon spät dran.“
    Unten am Strand verfiel er in langsames Joggingtempo. Princess trabte neben ihm her. Seine Beine fühlten sich schwach an, er spürte noch die Nachwirkungen des wilden Liebesspiels vor wenigen Minuten.
    Aus einem Impuls heraus schaute er noch einmal zur Strandhütte zurück. Mariah stand auf der Veranda und sah ihm hinterher. Er winkte, und sie winkte zurück.
    John verschärfte sein Tempo und grinste dabei. Sicher, er würde zu spät kommen zu diesem Treffen mit Pat Blake. Als Daniel zum zweiten Mal anrief, war Blakes kleines Flugzeug bereits auf dem Festland gelandet. In wenigen Augenblicken würde sein Wagen am Hotel vorfahren. John würde fünf Minuten nach ihm eintreffen, allerdings ungeduscht, unrasiert und noch immer dezent nach Mariah duftend. Süße, sexy Mariah. Was für ein Grund, zu spät zu kommen …
    Blake würden bei seinem Anblick die Augen aus dem Kopf fallen. John konnte sich nicht erinnern, zu irgendeinem Meeting jemals anders als in Anzug und Krawatte erschienen zu sein. Doch sein Aufzug würde ganz schnell vergessen sein, sobald er diese Fotos präsentierte.
    John konnte nur hoffen, dass Mariah ihm ebenso schnell verzeihen würde, wenn er ihr die Wahrheit sagte. Er wünschte, er könnte es so schnell wie möglich tun. Vielleicht würde sie ihm dann auch erklären, warum sie sich unter falschem Namen auf Garden Isle aufhielt.
    Mariah war also ein Kosename. Wie haben deine Eltern dich gerufen? Das hätte er fragen sollen. In diese Richtung hätte er die Unterhaltung lenken sollen, doch er war abgelenkt worden durch ihre Küsse. Die Aussicht auf weitere Leidenschaft mit ihr hatte ihn einfach überwältigt, sodass kein vernünftiges Denken mehr möglich war.
    Verdammt, sie brachte ihn wirklich um den Verstand.
    Noch einmal drehte er sich zu Mariahs Haus um, aber jetzt war sie verschwunden.
    Mariah schaute zu, wie sich im gedämpften

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