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Im Netz Der Schwarzen Witwe

Im Netz Der Schwarzen Witwe

Titel: Im Netz Der Schwarzen Witwe Kostenlos Bücher Online Lesen
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Schatz!“
    „Um sieben muss ich zu Hause sein.“
    „Wir bringen dich.“
    Mariah warf einen letzten Blick auf die Fotos von Jonathan, ehe sie das Licht ausschaltete und die Kellertreppe hinaufstieg. Um sieben würde sie wieder hier sein. Und dann würde sie ein paar Antworten bekommen.

11. KAPITEL
    M ariahs Verandatüren waren geöffnet, die Fliegentür nicht abgeschlossen. „Mariah?“, rief John.
    Niemand antwortete. Nichts rührte sich.
    John betrat das Haus und machte die Fliegentür wieder hinter sich zu.
    Ohne Mariahs Lachen und fröhliches Wesen kam ihm die Hütte beinah schäbig vor. Leise ging er zum Esszimmertisch, um die beiden Fotos, die er sich ausgeborgt hatte, wieder unter den Stapel zu schieben. Sie würde nie erfahren, dass er die Bilder mitgenommen hatte.
    Rein theoretisch hätte das funktionieren können, doch die Realität machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Denn die übrigen Fotos von Serena waren aussortiert worden. Mariah hatte ihn also überprüft und wusste daher, dass er die beiden Fotos an sich genommen hatte. Er legte die Bilder zu den anderen.
    Eigentlich spielte es keine Rolle. Er hatte immer die Absicht gehabt, ihr die Wahrheit zu sagen, und jetzt konnte er es. Während seines kurzen Meetings mit Pat Blake war dieser Teil des Falls offiziell abgeschlossen worden. Man betrachtete es als Zeit- und Geldverschwendung, dass er weiterhin auf der Insel auf Serenas Rückkehr wartete. Daniel war in diesem Augenblick im Hotel damit beschäftigt, seine Ausrüstung einzupacken.
    John hatte ihm geholfen, um die Arbeit hinter sich zu bringen und seinen Bericht fertig zu bekommen, bevor er sich um sieben mit Mariah zum Essen treffen wollte. Doch etwas, das Daniel während des Meetings gesagt hatte, hatte ihn nachdenklich gestimmt. Sein Kollege machte ihn darauf aufmerksam, dass Serena in der Vergangenheit stets äußerst penibel gewesen war, was ihre Fotos anging. Wusste sie möglicherweise von diesen Bildern?
    Es war John absolut klar, dass sie ihn eventuell längst durchschaut hatte. Sie konnte die in ihrem Haus versteckten Mikrofone entdeckt und John als FBI-Agenten identifiziert haben. Wenn das der Fall war, hatte sie die Fotos vielleicht absichtlich zurückgelassen, weil sie irgendein undurchsichtiges Spiel spielte.
    Aber was für ein Spiel war das?
    War sie verschwunden, um ihr Aussehen komplett zu verändern, sodass es auf die zurückgelassenen Fotos nicht mehr ankam? Handelte es sich hier vielleicht um eine Art arroganter Herausforderung?
    Oder hatte sie tatsächlich einen Fehler begangen? Hatte sie die Mikrofone in ihrem Haus entdeckt und war in Panik geflohen? Und würde sie sich wieder beruhigen, indem sie sich daran erinnerte, dass Mariah Fotografin war und deshalb ganz selbstverständlich Fotos von Serena schoss, absichtlich und unabsichtlich? Wenn Serena an eine harmlose Erklärung glaubte, würde sie dann wieder zurückkommen? Und wäre Mariah in Gefahr, wenn Serena zurückkäme?
    Bei diesem Gedanken war John der kalte Schweiß ausgebrochen. Er hatte zum Telefon gegriffen und Mariah angerufen. Sie meldete sich nicht. In der Annahme, dass sie die Nachmittagssonne am Strand genoss, hatte er Daniel die Ausrüstung allein weiterpacken lassen und war so schnell wie möglich mit dem Wagen zu ihrer Strandhütte gefahren.
    „Mariah?“, rief er jetzt noch einmal und ging in die Küche.
    Auf der Arbeitsfläche stand ein offenes Glas Erdnussbutter. Bei ihrer ersten Begegnung hatte sie ihm erklärt, Nahrungsmittel offen in der Küche herumstehen zu lassen, sei ein sicherer Weg in die Katastrophe. Ameisen oder riesige Kakerlaken würden sofort davon angezogen, und es sei fast unmöglich, sie wieder loszuwerden.
    Neben dem Glas Erdnussbutter stand ein Teller mit Brotkrümeln – als hätte sie sich dort ein Sandwich zubereitet und anschließend mitgenommen.
    Nur wohin? Ihr Fahrrad lehnte draußen an der Hauswand, das hatte er gleich bei seiner Ankunft gesehen. Weder im Garten noch am Strand traf er sie an.
    Wo immer sie war, sie musste ziemlich plötzlich aufgebrochen sein.
    John ging durchs ganze Haus. Im Badezimmer fand er Anzeichen dafür, dass Mariah vor Kurzem eilig geduscht hatte – auf dem Fußboden lag ein nasses Handtuch, zusammen mit dem Bademantel, den sie heute Morgen getragen hatte. Eine offene Tube Zahnpasta lag auf dem Waschbeckenrand. Das Bett im Schlafzimmer war ungemacht, das Bettzeug noch zerwühlt von ihrem Liebesspiel.
    John setzte sich auf die Bettkante und

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