Im Netz des Drachen
schüttelte den Kopf und Bob drehte die Handflächen nach oben.
»Ja, das Diadem gehört zum Drachenschatz«, bestätigte Fred noch einmal.
»Und wieso bist du dir da so sicher?«, fragte Justus nach.
Fred zögerte. Offenbar verunsicherte ihn das Misstrauen des Ersten Detektivs. »Ich … ich beschäftige mich viel mit alten Schätzen. Das ist mein Hobby. Ich habe schon jede Menge Bücher darüber gelesen und besitze auch hunderte von Bildern.«
»Aha.« Justus griff nach Zettel und Stift. Drachenschatz , schrieb er groß und unterstrich das Wort. »Und … dieser Drachenschatz? Kannst du mir Näheres dazu sagen?«
Diesmal antwortete Fred schneller. »Ja, natürlich. Also, er wird auf das neunte Jahrhundert nach Christus datiert und wurde vor ungefähr achtzig Jahren von Archäologen in Südschweden gefunden. Man nimmt an, dass er die Grabbeigabe eines bedeutenden Fürsten für seine Frau war.«
Justus schrieb eifrig mit, während Peter und Bob gebannt zuhörten. »Und mit dem Diadem bist du dir ganz sicher? Woran hast du es wiedererkannt?«
»An dem Smaragd.«
Bob beugte sich nach vorne und deutete auf den tropfenförmigen Edelstein. Justus nickte stumm.
»Er ist unverwechselbar und hat sogar einen eigenen Namen. Die Träne des Nordens .«
» Träne des Nordens «, murmelte Justus, während er gleichzeitig die Wörter aufschrieb. »Okay. Super, Fred. Das sind wirklich wichtige Informationen für uns. Eine Frage noch: Wo befindet sich der Schatz im Augenblick?«
»Das weiß ich nicht.«
Der Erste Detektiv blickte überrascht von seinem Zettel auf. »Das weißt du nicht?«
»Nein, das weiß niemand. Außer den Dieben.«
Die drei ??? warfen sich einen erstaunten Blick zu. »Diebe?«, wiederholte Justus. »Der Schatz wurde gestohlen?«
»Ja, vor über fünfundzwanzig Jahren bereits. Und seitdem ist kein einziges Stück des Schatzes wiederaufgetaucht.«
Nachdem Justus Fred nochmals gedankt und das Telefonat beendet hatte, herrschte erst einmal Schweigen in der Zentrale. Peter und Bob hatten sich hingesetzt und jeder der drei Jungen machte sich zunächst seine eigenen Gedanken. Schließlich war es Peter, der das Schweigen brach.
»Wieso hängt in Barons Haus ein Bild, auf dem ein Diadem zu sehen ist, das vor fünfundzwanzig Jahren geklaut wurde?«
»Ein Bild, das kaum ein Jahr alt ist«, ergänzte Bob.
»Wobei nur auf dem echten Gemälde das Diadem zu sehen ist. Im Land der Drachen trägt die Dame eine Krone.« Justus machte sich noch ein paar Notizen.
Peter starrte nachdenklich in die Ferne. »Und dann stiehlt jemand das Bild. Warum? Hat das was mit dieser Träne des Nordens zu tun? Oder mit Hinweisen in dem Gemälde? Oder geht es ihm um das Gemälde selbst? Will er es nur verhökern?«
»Dann hätte der Dieb Wertvolleres und vor allem Handlicheres mitgehen lassen«, widersprach Bob. »Nein, nein, der hatte es schon ganz klar auf das Gemälde abgesehen.«
Justus startete den Browser. »Sehen wir uns diesen Drachenschatz doch einmal genauer an.« Er gab den Begriff in eine Suchmaschine ein und wartete auf die Ergebnisse. Gleich den ersten Link rief er auf.
»Dieser Baron hat echt einen Drachentick, wenn ihr mich fragt.« Peter zählte an seinen Fingern ab: » Land der Drachen , Dragoncourt, Höhle des Drachen, Drachenschatz – bin mal gespannt, was da noch kommt.«
»Der Drachenschatz. Gut, was haben wir hier?« Justus überflog den Eintrag und las stichpunktartig vor, was ihm wichtig erschien. »Sammlung normannischer Grabbeigaben … neuntes Jahrhundert … vierundzwanzig Einzelstücke … ungeheuer wertvoll … wurde vor siebenundzwanzig Jahren gestohlen in –« Justus hielt verblüfft inne. »Los Angeles!«
»Was? In L.A.?« Bob stand auf und kam zum Computer.
»Der Schatz war im Rahmen einer Wanderausstellung im Museum of Ancient Art zu sehen und eine Leihgabe des Archäologischen Museums in Stavanger, Norwegen«, las Justus weiter. »Aber während er in L.A. war, wurde er auf mysteriöse Weise gestohlen, und bis heute hat man weder die Diebe noch ein einziges Stück des Schatzes gefunden.«
»Das ist ja echt ein Ding«, sagte Peter und erhob sich jetzt ebenfalls. »Sind da Bilder zu sehen?«
Justus scrollte den Text nach unten. »Nur zwei. Ein Dolch und ein Armreif.«
»Vielleicht auf den anderen Seiten?«, überlegte Bob.
Justus ging zurück zur Suchmaschine und klickte einen Link nach dem anderen an. Er startete auch eine Bildsuche, aber am Ende hatten sie gerade mal vierzehn
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