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Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition)

Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition)

Titel: Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.R. Ragan
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strich ihr mit der Hand über den Arm und die Schulter. Sie zitterte vor Erregung. Dann brachte er seinen Mund ganz nah an ihr Ohr und flüsterte: »Ich habe dich vermisst, Lizzy.«
    Das heiße Kribbeln zwischen ihren Beinen teilte ihr mit, dass dieses Gefühl auf Gegenseitigkeit beruhte. Sie ließ ihre Hand unter seine Schürze und über sein Hemd gleiten. Der weiche Baumwollstoff unter ihren Fingerspitzen fühlte sich ganz anders an als die harten Muskeln darunter.
    Er packte sie mit beiden Händen fester am Hintern und drückte sie eng an sich. Ein Stöhnen der Begierde entwich ihren Lippen – die Art von Geräusch, die letztendlich dazu führt, dass man sich die Klamotten vom Leib reißt und heißen Sex miteinander hat. Das erinnerte sie an ihr erstes Mal … kurz bevor die Dunkelheit sie verschlungen hatte. Sie machte einen Rückzieher und holte tief Luft.
    »Was ist los, Lizzy?«
    Sie sah ihm tief in die Augen. Es wäre so einfach, sich in ihnen zu verlieren, sich von seinem Duft betören zu lassen, sich seinen Küssen hinzugeben. »Warum erst jetzt?«, fragte sie. »Nach all den Jahren, warum erst jetzt?«
    »Weil ich ein Idiot bin.«
    Vielleicht hätte seine Ehrlichkeit ihr ein Lächeln entlockt, wenn in diesem Augenblick nicht das Telefon geklingelt hätte. Das Geräusch ließ sie zusammenzucken. Sie folgte Jared zu dem schwarzen Kasten, der die Nummer des Anrufers zeigte. Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken. Sie wollte nicht rangehen, hatte aber keine andere Wahl. Als sie den Hörer abnahm und an ihr Ohr hielt, kreisten ihre Gedanken um Sophie. »Hallo.«
    »Du hättest mich nicht anlügen sollen, Lizzy.« Der Synthesizer verzerrte seine Stimme und ließ sie kalt und roboterhaft klingen. »Jetzt muss ich dir eine Lektion erteilen.«
    »Ist Sophie Madison bei Ihnen?«, wollte sie wissen.
    »Ich stelle hier die Fragen, Lizzy. Wenn du die Wahrheit sagst, erfährst du es vielleicht von mir.«
    Jared stand dicht neben ihr, um mithören zu können.
    »Ist dein Freund bei dir, Lizzy?«
    »Ich habe keinen Freund.«
    Am anderen Ende ertönte ein Lachen, das wie ein schwerfälliger Husten klang. »Lass mich die Frage ein wenig umformulieren. Ist der Junge, mit dem du damals vor vierzehn Jahren gevögelt hast, bevor ich dich gefunden habe, gerade bei dir im Zimmer?«
    Sie spürte, wie sich Jareds Haltung versteifte.
    »Habe ich mich deutlich genug ausgedrückt, Lizzy? Kanntest du eigentlich seine Verlobte? Die Frau, die er deinetwegen verlassen hat? Die mit den goldenen Haaren und den schönen rosa Lippen. Wirklich eine hübsche Frau, und trotzdem hat er sie sitzen lassen, Lizzy. Dasselbe wird er am Ende auch mit dir machen. Er ist genau wie seine Mutter, diese Schlampe. Erst musst du sie knallen, dann lässt du sie fallen, das ist das Motto von Jared Shayne. Er sollte sich dafür schämen. Aber jetzt beantworte meine Frage. Ist dein Liebhaber gerade bei dir?«
    Jareds Gesichtszüge verhärteten sich. Sie griff nach seiner Hand und drückte sie. Sie musste dafür sorgen, dass der Spinnenmann in der Leitung blieb. »Ja«, sagte sie ruhig. »Er ist bei mir. Haben Sie das Mädchen?«
    »So schnell läuft das nicht, Lizzy. Ich habe dir erst eine Frage gestellt.«
    Tief durchatmen, Lizzy, tief durchatmen
.
    »Liebst du mich immer noch mehr als deinen eigenen Vater? Ich will die Wahrheit hören, nichts als die Wahrheit.«
    Sie wartete so lange wie möglich und hoffte, dass das rote Licht gleich blinken würde. Dann hätten sie ihn. »Nein«, sagte sie. »Nein, das tue ich nicht.«
    »Sehr gut, Lizzy. Weißt du noch, was ich dir gesagt habe? Was ich mit dir machen würde, wenn du mich jemals hintergehst?«
    Ihre Wut konnte nicht verhindern, dass Ekel sie durchfuhr. »Ja.«
    »Braves Mädchen. Dann schieß los und frag mich was, Lizzy.«
    »Ist Sophie Madison gerade bei Ihnen?«
    »Ja, aber nicht mehr lange. Sie war ein äußerst böses Mädchen.«
    »Sagen Sie mir, wo Sie sind. Lassen Sie sie frei. Nehmen Sie stattdessen mich. Ich tue, was auch immer Sie …«
    Klick.
Er hatte aufgelegt.
    Sie sah Jared an. Keiner von ihnen sagte ein Wort. Das war auch nicht nötig. Sie hatte es nicht geschafft, ihn lange genug in der Leitung zu halten.

Mittwoch, 17. Februar 2010, 22:13
    Der Wind peitschte den Regen gegen die Hecken und Büsche vor dem Haus, das er beobachtete, brach Äste und Rinde von Bäumen ab und fegte sie über die Straße.
    Der Sturm hatte sich früher zusammengebraut, als der Wetterbericht

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