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Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition)

Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition)

Titel: Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.R. Ragan
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respektvolle Menschen. Sogar die Freundinnen seiner Schwester hatten gedacht, sie wären ja so cool. Schon bevor sie ihn in den Keller gesperrt hatten, hatte er den Blick gehasst, mit dem ihn manche dieser Mädchen aus großen Augen neugierig anstarrten. Wie einen seltenen Vogel in einem Käfig.
    »Hast du jemals deine Eltern angelogen?«
    Sophie schüttelte den Kopf. Er musste darüber lachen. »Andere Frage. Hast du schon mal einen Jungen geküsst?«
    Wieder schüttelte sie den Kopf.
    Aber diesmal lachte er nicht. Sie war eine Lügnerin, genau wie alle anderen. Er konnte Lügner nicht ausstehen. Er hatte bereits den Lötkolben erhitzt und griffbereit auf einen Metallständer gelegt. Er musste nicht aufstehen. Er beugte sich lediglich ein wenig nach rechts, nahm das heiße Gerät und berührte mit der Spitze ihren Arm, bevor sie etwas sagen konnte.
    Sie stieß einen Schrei aus und riss den Arm zurück, als hätte er ihr ein Auge ausgestochen. Mit einem höhnischen Grinsen fuchtelte er mit dem Lötkolben vor ihrem Gesicht herum.
    »B-bitte hören Sie auf.«
    Er riss überrascht die Augen auf. »Ach, sie kann ja auf einmal reden.«
    »Erzähl mir doch mal, wie du das letzte Mal mit einem Jungen geflirtet, ihn ganz heiß gemacht und ihn dann wie einen Idioten im Regen stehen lassen hast. Erzähl mir davon, Sophie. Ich will Details.«
    Ihr Mund blieb geschlossen.
    Grinsend hielt er ihr den Lötkolben ans Bein, unterhalb des Knies. Sie trat um sich und schrie, aber er beugte sich weiter über sie und berührte ihr Fleisch, wo er nur konnte, obwohl sie wie ein Fisch zappelte. Der Geruch verbrannten Fleischs füllte seine Lungen und er bekam eine Erektion. Nach nur ein paar Minuten hörte sie zu zappeln auf, was ihm den ganzen Spaß verdarb.
    »Okay, Sophie, du hast gewonnen. Ich bin jetzt fertig. Leider wirst du jetzt nicht die Überraschung zu sehen bekommen, die ich für dich geplant hatte. Aber weil ich dich irgendwie mag, Sophie, darfst du mir eine Frage stellen, bevor wir ein wenig spazieren fahren und ich dich gehen lasse.«
    Zum ersten Mal seit mehreren Tagen hörte sie mit dem Schluchzen auf. Ihre Augen verrieten, dass sie Hoffnung schöpfte.
    Er legte den Lötkolben zur Seite und verschränkte die Arme. »Wir gehen erst los, wenn du dir eine Frage überlegt hast.«
    »Warum tun Sie mir das an?«
    Er stand enttäuscht auf und klopfte den Staub von den Kleidern. Die Maske fühlte sich unbequem auf seinem Gesicht an und in seinem Schädel pochte es. »Weil du vulgär bist und keinen Respekt vor anderen Leuten hast, Sophie. Ich kannte mal ein paar Mädchen, die waren genauso wie du. Sie haben etwas getan, was sie nie hätten tun sollen.« Er verschränkte die Hände hinter dem Kopf und sah zur Decke empor. Dann holte er tief Luft und versuchte, die Bilder vor seinem inneren Auge zu löschen, aber es gelang ihm nicht. Er würde nie vergessen, was sie mit ihm gemacht hatten … nie und nimmer.
    »Ich weiß, wer Sie sind«, sagte Sophie.
    Diese Bemerkung weckte seine volle Aufmerksamkeit. Anscheinend hatte sein feiges Opfer doch Rückgrat. Er neigte den Kopf zur Seite. »Die Hellste bist du ja nicht gerade, oder, Sophie?«
    Er eilte zur Kommode, nahm eine Rolle Klebeband und kehrte damit an ihre Seite zurück. Er riss mit den Zähnen ein Stück Klebeband ab, wischte ihr mit der Hand über den Mund und befestigte das Band auf ihren Lippen. Dann griff er wieder zum Lötkolben und drückte ihren Kopf gegen den Bettpfosten.
    Es wurde Zeit, dass er Lizzy eine weitere Nachricht hinterließ.

Kapitel 17

Mittwoch, 17. Februar 2010, 19:33 Uhr
    Als sie in den Spiegel sah, fielen ihr die Blutergüsse ins Auge. Die lilafarbenen und blauen Flecken gingen ineinander über und erstreckten sich von den Rippen bis zu den Oberschenkeln. Lizzy durchwühlte die Schublade nach einem sauberen Hemd und dachte dabei an Hayley. Sie hatte eigentlich vorgehabt, dem Mädchen eine Decke um die Schultern zu legen und sie auf die Couch zu setzen. Aber Hayley hatte verstört dreingeschaut und Lizzy wollte sie nicht noch mehr ängstigen. Sie würde die Sache langsam angehen und das Mädchen erst eine warme Suppe essen lassen, bevor sie Fragen stellte. Hayley sah heute Abend irgendwie anders aus – erschöpft und labil, ganz und gar nicht wie das entschlossene, zähe Mädchen, das regelmäßig den Selbstverteidigungskurs besuchte.
    Maggie schlang ihren langen Schwanz um eins von Lizzys Beinen. Lizzy bückte sich und streichelte sie. »Was ist los,

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