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Im Netz des Verbrechens

Im Netz des Verbrechens

Titel: Im Netz des Verbrechens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olga A. Krouk
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zu zerquetschen drohte, die verzerrten Züge. »Tot. Sie ist tot.«
    Er schlug noch einmal zu. »Wo ist sie?«
    »Ich weiß es nicht! Tot, hab ich gesagt.«
    Wieder ein Schlag. Ihr Gesicht fühlte sich taub an. Sie roch ihr eigenes Blut, spürte, wie es unter seinen Fingern an ihrer Haut klebte, wenn er sie packte.
    »Wo ist sie?«, zischte er ihr ins Gesicht. Ihre Gedanken begannen, ihr zu entgleiten. Zdenkas Wimmern holte sie ein, brachte die Realität zurück, der sie zu entfliehen versuchte.
    »Ich weiß es nicht.« Trägt ein Weib den richtigen Kern in sich, klang Vaters Stimme in ihr nach, sind Schläge sinnlos, es bricht nicht. Hier und jetzt würde sich zeigen, ob sie diesen Kern hatte, den ihr Vater so gern in ihr sehen wollte.
    »Wo. Ist. Sie? Und dein Vater. Sie beide.«
    »Du kannst mich zu Tode prügeln, ich weiß es nicht!«, krächzte sie.
    Urplötzlich ließ er von ihr ab. »So kommen wir nicht weiter.« Er spuckte das Bonbon aus und wiegte den Kopf. Sein Blick blieb an Zdenka haften, die sich noch mehr in eine Ecke drängte. Er packte das Mädchen; ein heller, spitzer Schrei schnitt durch die bange Stille. Er warf die Kleine zu Boden.
    »Lass sie los!«
    »Ich soll sie loslassen? Hast du immer noch nicht genug mit dir selbst zu tun? Was bist du bloß für eine, Juna? Ich wüsste gerne, wie du denkst, weißt du. Ich wünschte, ich hätte mehr Zeit mit dir.«
    Seine Finger fuhren über Zdenkas Wange, den Hals hinunter zum Ausschnitt ihrer Bluse, gaben Knopf für Knopf das Dekolleté darunter frei. Erstarrt, den Körper unnatürlich gebogen, ließ das Mädchen ihn gewähren.
    »Hör auf!« Es ging hier doch nur um sie. Er wollte Antworten haben. Dann würde er welche bekommen, sie würde sich schon etwas einfallen lassen, nur …
    Zdenka wimmerte nicht mehr, drängte sich nicht in die Ecke, sondern starrte den Mann über ihr mit schreckgeweiteten Augen an. Im fahlen Licht erschien sie so verwundbar. Andersens kleine, stumme Meerjungfrau.
    Er streichelte ihre Haut, fuhr über die kleinen Hügel der Brüste, milchig-weiß mit dunklen Brustwarzen, knetete und quetschte sie. Während Zdenka regungslos da lag, spiegelte sich in ihrem Gesicht das Nichts.
    Juna verrenkte ihren Körper, sie hätte ihn getreten, wenn ihr Fuß ihn bloß erreicht hätte – scheiß auf die Konsequenzen.
    Ein Reißverschluss ratschte.
    Der Mann holte seinen Schwanz heraus und rieb daran, seine Haltung spannte sich an. Er rollte ein Kondom über, in rhythmischen Zügen, als würde er in die eigene Faust vorstoßen. Brutal schälte er Zdenkas Unterleib aus der Hose und dem Slip, riss ihre Oberschenkel auseinander und senkte sich in ihre Mitte. Fleisch klatschte auf Fleisch, immer schneller. So nahm er sie. Hart, erbarmungslos, rücksichtslos. Zdenkas zierlicher Körper wurde durchgeschüttelt. Bis ihr Peiniger sich aufbäumte, sich alles an ihm versteifte und sogleich wieder erschlaffte. Langsam glitt er aus ihr heraus, streifte das Kondom ab und warf es auf Zdenkas Busen. Sein Samen kroch ihre Brüste herab. »Gewöhn dich dran«, sagte er.
    Atemlos beobachtete Juna, wie der Mann sich auf sie zubewegte. »Mit dir beschäftige ich mich später noch. Also denke gut über deine Antworten nach.«
    Er ging. Die Tür fiel hinter ihm ins Schloss. Es wurde sorgfältig abgesperrt. Ihr Vater … ihre Mutter … Ging es hier doch nicht um Pyschka? Worum dann?
    Zdenka hatte sich noch immer nicht gerührt. Atmete sie noch? Aus der schlaffen Gummihülle quoll der Samen und durchdrang die Luft mit seinem schweren Geruch.
    Leer, diese Stille.
    Stumm, die kleine Meerjungfrau.

3
    Sie träumte von ihrer Oma. Unruhige, wirre Bilder. Oma hatte die alte Nähmaschine aufgeklappt, um das Innere zu ölen. Aus dem Schrank holte sie das Kleid aus dem blaugrauen, mit silbernen Fäden durchzogenen Stoff, der sich rau anfühlte und nie knitterte. Bis spät in die Nacht saß ihre Oma vor der Nähmaschine, fluchend über ihre zittrigen Hände. Während das regelmäßige Klappern Juna in den Schlaf wiegte, wusste sie, dass bald etwas passieren würde, das alles verändern sollte. Sie würde das Kleid nie mehr bekommen, um Aschenputtel auf dem Ball zu spielen, nie mehr. Ihre Mutter stand neben ihr. Schon bald würde sie Prinzessin spielen. Schätzchen, das ist Kornej, dein Vater, sag ihm Hallo, Kleines. Mutters Blick flackerte unruhig hin und her, als könne sie ihre Tochter nicht länger ansehen. Hallo, sagte Juna zu seinen Schuhen. Er schaute auf sie herab. Seine

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