Im Netz des Verbrechens
Von einem glücklichen Mädchen in einem weißen, bauschigen Kleid hatte sie seit ihrer Kindheit nicht mehr geträumt, ganz anders als ihre Kommilitoninnen, von denen einige bereits mit zwanzig zum Standesamt eilten, weil die Angst, keinen Mann abzubekommen, viel zu tief saß.
Aber das Mädchen in ihr war glücklich. Dieses Mädchen wollte so sehr bei ihm sein, dass es auch eine Hochzeit im bauschigen Kleid über sich ergehen lassen würde.
»Du sagst nichts?«, brachte er endlich hervor.
»Ich liebe dich«, antwortete sie.
»Aber?«
Sie beugte sich zu ihm und küsste vorsichtig seine Lippen. »Heiraten. Was ist, wenn wir reden darüber, wenn du weniger …«, sie deutete zum Infusionsständer, »… Medizin hast.«
Er schmunzelte und erwiderte ihren Kuss. »Das heißt also nicht nein.«
»Das heißt nicht nein.«
»Damit kann ich leben. Vorerst.«
Ihre Finger spielten mit seinen blonden Strähnen. Sie kannten einander nicht lange. Und doch – hatte sie nicht schon immer das Gefühl gehabt, zu ihm zu gehören? »Ich … ich habe gelernt, deinen Namen zu sagen. Deinen richtigen Namen. Aber ich weiß noch wenig über dich.«
»Okay. Du hast recht. Ich glaube, es ist an der Zeit, mit den letzten Wahrheiten herauszurücken.«
Sie verharrte. Was meinte er jetzt damit? Hieß er vielleicht gar nicht Danny? War er bereits viermal verheiratet? Und hatte fünf Kinder? Wie konnte sie ernsthaft darüber nachdenken, einen ihr völlig fremden Mann zu heiraten? Ganz egal, was sie für ihn empfand – wo war nur ihre Vernunft abgeblieben?
»Welche … Wahrheiten?«
Seine Finger strichen ihr über die Wange. »Ich bin nicht blond. Meinst du, du kannst das verkraften?«
Danksagung
An dieser Stelle möchte ich all den wunderbaren Menschen danken, die mich bei diesem schwierigen Projekt so tatkräftig unterstützt haben. Ohne euch hätte es dieses Buch nicht gegeben!
An erster Stelle gilt mein größter Dank meiner Familie und ganz besonders meinem Mann, der noch im allergrößten Stress stets die Ruhe bewahrt und mir immer wieder Mut gemacht hat. Ich kann mir keinen liebevolleren Menschen an meiner Seite vorstellen.
Gerade in der Zeit, in der alles ganz und gar nicht so läuft, wie man es sich eigentlich vorgestellt hat, war ich regelrecht überwältigt, wie viel Verständnis und Geduld meine Lektorinnen Ulrike Gerstner und Alexandra Panz gezeigt haben. Ich bin so froh, in diesem Verlag zu sein! Auch ohne meinen Lektor Andy Hahnemann, der diesem Roman mit so viel Fingerspitzengefühl den letzten Schliff gegeben hat, wäre dieses Buch nicht das geworden, was es ist.
Ich danke ebenfalls für die großartige Unterstützung in den Mails und Gesprächen: Barbara Slawig, die mit ihren Taiji-Kenntnissen meiner Protagonistin Juna die richtigen Konturen verliehen hat; Claudia Brendler, die mich mit ihrem kritischen Blick immer wieder auf den richtigen Weg gebracht hat; Simone Kühlewind, die noch immer nicht müde ist, meine Romane testzulesen; Angelika Jodl für die Unterhaltung darüber, wie sexy deutsche Grammatik sein kann; Heike Schulz für die Einblicke in die Geheimnisse der Schneiderkunst; Angelika Lauriel für mon chou chou ; Stefanie Ross, der so viele Figuren ihr Leben nach dem Showdown verdanken; Martin Wyschkon für die Infos über die Post; Danny Stahl für einen ›typischen‹ ostdeutschen Namen, den er so großzügig für dieses Buch zur Verfügung stellte; Nicola Rudnig für seine Waffenkenntnisse und natürlich Ines Kieling und Michaela Kutsche, die mir geholfen haben, als alles im Chaos zu versinken drohte.
Es kann nichts Schöneres geben, als von Menschen umgeben zu sein, auf die man sich immer verlassen kann!
Quellennachweis
Die Zeilen ›Alain Delon trinkt kein Eau de Cologne‹ stammen aus dem Lied Vsgljad s Ekrana (Alain Delon) der Gruppe Nautilus Pompilius. Die Erklärungen zum Wort › Duma ‹ sind dem Langenscheidt Taschenwörterbuch Russisch-Deutsch / Deutsch – Russisch entnommen.
Die Jessenin-Gedichte wurden in der Übersetzung von Paul Celan und Margit Bluhm zitiert. Shakespeares Der Widerspenstigen Zähmung ist in diesem Roman in der Übersetzung von Wolf Graf Baudissin zu lesen. Die Puschkin- und Lermontow-Gedichte wurden von Eric Boerner übersetzt. Die Sprüche aus dem Tao Te King wurden von Richard Wilhelm und Rudolf Backofen in die deutsche Sprache übertragen. Zitate aus dem Dschuang Dsi sind in der Übersetzung von Richard Wilhelm zu lesen. Mitte und Maß von Zi Si wurde von James
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