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Im Notfall Buch aufschlagen: Tipps für alle möglichen Katastrophen (German Edition)

Im Notfall Buch aufschlagen: Tipps für alle möglichen Katastrophen (German Edition)

Titel: Im Notfall Buch aufschlagen: Tipps für alle möglichen Katastrophen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Moorstedt , Jakob Schrenk
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«14 verschiedene Verbrechensarten wie Mord, Einbruch oder Raubüberfall» auf einer Landkarte an. Das Programm Dangerzone bietet eine ähnliche Analyse für Verkehrsunfälle an, hier kann man sogar sehen, wie alt die beteiligten Personen waren, ob es sich um Männer oder Frauen handelte und ob Alkohol im Spiel war. Die Markierungen auf den Landkarten von Offender Locator und Dangerzone suggerieren dem User, dass er seine Sicherheit erhöht, wenn er diese Regionen meidet, und produzieren so No-Go-Areas.

    Scanner 911: Das Abhören des Polizeifunks, so denkt man, ist eigentlich ein Hobby, das eher in kriminellen Kreisen gepflegt wird als in der heilen Vorstadtwelt. Aber das war einmal. Denn mit dem Programm Scanner 911 können auch Menschen ohne UKW-Sender und Kenntnisse über Notfallfrequenzen die Kommunikation der sogenannten First Responders (Erstretter) überwachen, also dem Funkverkehr der New Yorker Feuerwehr lauschen oder der Polizei in Los Angeles bei der Arbeit zuhören. Das Programm erstellt automatisch Hitlisten der beliebtesten und aktivsten Kanäle – was offenlegt, dass es hier nicht nur um das Sicherheitsbedürfnis der Nutzer geht, sondern auch um ihre Unterhaltungssucht. Auf der Webseite des Herstellers von Scanner 911 tauschen sich Fans über die «gefährlichsten» (sprich: unterhaltsamsten) Städte aus und blättern im Lexikon der Funk-Codes. Das Programm ist nicht nur ein tolles Spielzeug für den abgestumpften Katastrophen-Voyeur, sondern auch für Verschwörungstheoretiker, die überzeugt sind, dass Behörden und Massenmedien einen Terroranschlag oder Reaktorunfall geheim halten würden.

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    36. Überlebenskünstler (II) HANDREICHUNGEN DER HELDEN (II)
    Manche Menschen sind nicht totzukriegen. Was sagt uns das? Improvisation ist eine Tugend!

    Die Danakil-Wüste in Nordostafrika befindet sich 110 Meter unter dem Meeresspiegel. Selbst in der kühlsten Jahreszeit sinken hier die Temperaturen kaum unter 50 Grad, Schwefelquellen verbreiten einen giftigen Gestank, und ab und zu bricht ein Vulkan aus. Um sich in der lebensfeindlichen Umgebung aufzuheitern, haben die Wüstenbewohner aus dem Hirtenvolk der Afar den Brauch entwickelt, fremden Besuchern den Penis abzuschneiden und ihn als Trophäe mitzuführen.
    In diesem «Höllenloch der Schöpfung» erlebte der deutsche Abenteurer Rüdiger «Sir Vival» Nehberg seinen Überfall Nummer 11. Die vier Afar-Krieger trugen Turban, karierte Röcke sowie Speere und Kurzschwerter. Die Wegelagerer verhandelten so lange mit den beiden von Nehberg engagierten Leibwächtern, dass dem professionellen Draufgänger, der alle Wüsten, Dschungel, Steppen und Meere des Planeten überquert hat, ein wenig langweilig wurde. Das klingt verrückt. Aber es war ja wie gesagt bereits der elfte Überfall seines Lebens. Nehberg kramte also in seinem Reisegepäck und suchte nach seinen Malaria-Tabletten. Die Pillendose erregte das Interesse der Räuber. Ob Nehberg Arzt sei? Ob er ihnen gar helfen könnte gegen das Kopfweh und die Hörprobleme, die die Wüstensöhne so plagten? Nehberg traf binnen Sekunden eine Entscheidung und gab jedem der Räuber sechs Schlaftabletten, die diese ohne Zögern hinunterschluckten. Anschließend setzte Nehberg seinen Weg fort. Die Räuber blieben schlafend zurück.
    Wenige Tage später, immer noch in der Danakil-Wüste, ereignete sich Überfall Nummer 12. Diesmal diskutierten die Räuber nicht lange, mit ihren Waffen hielten sie Nehberg immer auf Distanz. Sie durchwühlten das Gepäck, fanden tausend Dollar, brachen in Jubel aus, verabschiedeten sich höflich per Handschlag und verschwanden. «Ich war bewaffnet, ich hätte mich schon wehren können», erinnert sich Nehberg, «aber man muss auch wissen, wann sich der Einsatz nicht lohnt.» Mittlerweile hat Nehberg schon 25 Überfälle erlebt (und 26 Survival-Bücher geschrieben), im Grunde könne er aber nur zwei Ratschläge zum Thema geben: «Riskieren Sie nicht zu viel. Besser man ist nackt als tot. Außerdem kommt es darauf an, geistesgegenwärtig zu sein, im richtigen Moment die richtige Idee zu haben. Aber das können Sie nicht im Voraus planen. Jeder Überfall auf mich war anders. Der menschlichen Bosheit und Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.»

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    37. Massenpanik DER MENSCH ALS ELEMENTARTEILCHEN
    Gefangen in einer Lawine aus Furcht und Fleisch: So überlebt man Loveparade und Hadsch.
    Eine Massenpanik ist keine Naturgewalt wie ein Erdbeben oder ein

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