Im Notfall Buch aufschlagen: Tipps für alle möglichen Katastrophen (German Edition)
ähnliches Rhythmusgefühl? Und lieben sie Brahms?
Erste Versuche zeigen, dass Walfische und Delphine für musikalische Signale empfänglich sind. Die SETI-Experten überlegen nun, ob sich diese Erkenntnis auch auf die Verständigung mit Außerirdischen übertragen ließe. Dabei ist auch die Hilfe von Amateuren willkommen. Wer sich über das Geigengekratze von Nachbars Tochter ärgert, ist gut beraten, nicht durch Sturmklingeln oder Drohanrufe die Übungsstunde zu beenden. Vielleicht bemüht sich die Kleine ja nur, über die permanente Wiederholung der ersten Takte der Kleinen Nachtmusik in Kontakt mit Außerirdischen zu treten (Weil wir so wenig über Aliens wissen, können wir auch nicht ausschließen, dass ihre Ohren oder Richtmikrofone sensibel genug sind, um musikalische Botschaften aus dem zweiten Stock einer Wohnung in Köln-Zollstock zu empfangen).
Einen anderen Weg gehen die Mitglieder des Internetforums abovetopsecret.com, die auf PSI (Gedankenübertragung) schwören. Laut Aussage diverser Diskutanten ist PSI ein «einfacher und effektiver Weg, um mit Aliens zu kommunizieren» und so etwas wie ein interstellares Internet (man braucht auch kein Raumschiff und spart sich viel Benzin). Ob dieser Rekurs auf übersinnliche Techniken wirklich zum Erfolg führt, ist fraglich.
Dr. John R. Elliott dagegen, Mitglied der Fakultät für Informatik an der Metropolitan University in Leeds und selbsternannter Exo-Linguist, ist sich sicher, dass er mit Hilfe einer selbst entwickelten Software das Kosmos-Kauderwelsch übersetzen könnte. Elliott hat über 60 irdische Sprachen auf ihre Struktur hin untersucht und festgestellt, dass sie alle einer ganz ähnlichen Logik folgen. Um die Alien-Sprache zu entschlüsseln, behauptet der Informatiker, bräuchte er lediglich einen Text von der Länge eines Zeitungsartikels. Wer auch immer glaubt, im Besitz einer etwas längeren Außerirdischen-Botschaft zu sein, sollte sie also dringen an Dr. John R. Elliott in Leeds senden.
Nicht jeder Mensch ist an einem Zwiegespräch der Zivilisationen interessiert. Trotzdem bedarf es einer gesellschaftlichen Diskussion darüber, was die Menschheit eigentlich den Außerirdischen über sich mitteilen sollte. «Bevor ein Kontakt zustande kommt, sollte man sich überlegen, was man sagen will», meint auch Douglas Vakoch vom SETI-Institut. Wie wollen wir rüberkommen? Als pazifistische Philosophen? Rationale Händler? Kriegslüsterne Weltallmonster? Douglas Vakoch plädiert für schonungslose Offenheit. In all den Botschaften, die Wissenschaftler über Antennen und in Satelliten bislang ausgesandt haben, wurden die Themen Krieg, Armut und Krankheit ausgeklammert (und bei den Amerikanern auch das Kapitel Sex!) Diese Zensurmaßnahmen seien eine Beleidigung der Intelligenz der Aliens, findet Vakoch: Eine Spezies, die so fortgeschritten ist, dass sie interstellaren Tourismus betreibt, «würde ohnehin merken, dass in unserer Selbstbeschreibung etwas fehlt».
Die SETI-Forscher gehen davon aus, dass die Außerirdischen, mit denen wir in Kontakt treten könnten, weiter entwickelt sind als wir selbst und deshalb vermutlich nicht auf die Ressourcen der Erde angewiesen sind. Aus diesem Grund, spekulieren die Forscher, hätte die Menschheit nichts von den Aliens zu befürchten und könne vielmehr von ihnen lernen. Noch würden die meisten Menschen den Außerirdischen keinen besonders herzlichen Empfang bereiten, sondern schreiend weglaufen oder das Feuer eröffnen, ohne Fragen zu stellen. Glaubt man der SETI-Direktorin Jill Tarter, ist es eine zentrale Aufgabe für alle Menschen, «durch Aufklärung und Erziehung die Angst vor Außerirdischen allmählich abzubauen». Die Aliens könnten uns sogar dabei helfen, das Leben auf der Erde friedlicher zu gestalten, hofft Tarter. Im Vergleich zu den Außerirdischen würden die Unterschiede zwischen den Menschen, die bisher für so viele Auseinandersetzungen sorgen, doch lächerlich gering wirken.
[zur Inhaltsübersicht]
33. Hai VOLL AUF DIE FRESSE
Was uns Steven Spielberg nicht verraten wollte: So wehrt man sich gegen den Killer der Weltmeere!
Entweder sind Haie schlecht im Kopfrechnen, oder die Tiere sind äußerst friedfertig und versöhnlich. Der Mensch erlegt jedes Jahr weit über eine Million Haie. Der gefürchtete und mit einem automatisch nachladenden «Revolvergebiss» ausgerüstete Killer der Meere revanchiert sich für den versuchten Genozid, indem er im selben Zeitraum durchschnittlich gerade einmal
Weitere Kostenlose Bücher