Im Notfall Buch aufschlagen: Tipps für alle möglichen Katastrophen (German Edition)
essen? Mit diesen Rezepten werden Sie sich sogar noch auf den Zivilisationszusammenbruch freuen:
Vorspeise: Linde-Walnuss-Salat. Die Sommerlinde wurde früher auch Salatbaum genannt, weil ihre Blätter, wenn sie früh geerntet werden, weich und geschmeidig sind und sehr aromatisch schmecken. Verfeinern können Sie den Salat mit wild wachsender Walnuss. Für das Öl genügt es, Bucheckern zu sammeln und zu zerstampfen. Die Masse in Wasser erwärmen, das Öl schwimmt nun auf dem Wasser an der Oberfläche, von wo Sie es abschöpfen können.
Hauptgericht: Distelstängel an Möhren-Eichelschrot-Bratlingen. Sie finden die Distel vor allem am Fahrbahnrand oder an Rändern von Ackerflächen. Ernten Sie die Stängel, schälen Sie die stachelig-harte Hülle ab und kochen Sie die Stängelkerne in Salzwasser. Sie haben einen zarten, süßlichen Geschmack, der an Spargel oder Artischocken erinnert. Für die Bratlinge trocknen Sie Eicheln über dem Feuer und zermahlen sie anschließend, zum Beispiel mit zwei Steinen, zu einem groben Mehl. Mit Wasser verrühren. Einige Wildmöhren (sie sind weiß und schmecken viel intensiver als kultivierte Karotten) in den Teig schneiden, in einer Pfanne anbraten.
Falls Sie nachsalzen wollen, ernten Sie einfach Pestwurzstängel. Schneiden Sie die Stängel in vier Zentimeter dicke Stücke, lassen Sie die Stücke in einer Pfanne komplett verbrennen, die schwarze Asche wegwerfen. Die weiße Asche ist der Mineralienbestand der Pflanze, der aromatisch-salzig schmeckt. Mit scharf? Einfach den Samen aus den weißen Dolden des Bärlauchs sammeln und trocken. Er gibt Ihren Spießen ein pfeffrig-knoblauchartiges Aroma.
Dessert: Sammeln Sie Brombeeren, Himbeeren und Waldbeeren und lassen Sie sie ganz leicht verrotten, das gibt den Früchten zusätzliche Süße. Die überreifen Früchte zu einer Mousse verkochen lassen. Sind die Außentemperaturen entsprechend kalt, können Sie die Mousse sogar noch unter gelegentlichem Rühren zu einem Sorbet weiterverarbeiten. Mit Wildrosenblüten oder Erdbeerblüten garnieren.
Kaffee: Ziehen Sie die Wurzeln der Wegwarte, die, wie der Name schon sagt, oft an Wegrändern zu finden ist. Die Wurzeln trocknen, dann in der Pfanne rösten. Sie haben nun das Pulver für einen Zichorien-Kaffee, den schon aus Kriegs- und Nachkriegszeit bekannten «Muckefuck».
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45. Fehlentscheidungen DER FRÜHE TOD DES SINGLES
Aufgepasst: Scheinbar banale Entschlüsse können unser Leben dramatisch verkürzen.
Der moderne Mensch hat die Alles-oder-nichts-Situation weitgehend aus seinem Alltag eliminiert – wann kommt man schon mal in die Situation, in einem Schneesturm unter dem Gipfel des Mount Everest zu entscheiden, ob man die Expedition abbricht oder fortsetzt? Und nur ein Bruchteil aller Deutschen unter 75 Jahren musste sich schon einmal damit auseinandersetzen, wie man effektiv und schnell einem feindlichen Artilleriebombardement entkommt. Die gefährlichsten Entscheidungen treffen wir also, wenn wir an der Supermarktkasse stehen, durch Kataloge blättern oder den Dating-Vorschlag einer hübschen Frau ignorieren. Manchmal ist der Mensch sein größter Feind.
Als Mann nicht zu heiraten verkürzt das Durchschnittsleben um 3500 Tage. Männliche Singles kochen selten, essen überdurchschnittlich viel Fast Food, treiben weniger Sport und rauchen häufiger (Es stört ja doch keinen!). Weibliche Singles kämpfen mit ähnlichen Problemen, verlieren durch das Alleinsein jedoch nur 1600 Tage.
Rauchen verkürzt das Leben um 2250 Tage. Im 20. Jahrhundert starben etwa hundert Millionen Menschen, weil sie Raucher waren. Damit ist Zigarettenkonsum die weltweit wichtigste singuläre Krankheits- und Todesursache. Jede einzelne Zigarette verkürzt das Leben um acht Minuten.
30 Prozent Übergewicht verkürzen das Leben um 1300 Tage. Fettsucht führt zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen, begünstigt die Entstehung bestimmter Krebsarten und ist vor allem für den Ausbruch von Diabetes verantwortlich, Ernährungswissenschaftler sprechen von der Fettleibigkeit als einer «internationalen Seuche», die so gefährlich sei wie die Klimaerwärmung.
Motorrad fahren mag zwar Freiheit schenken, verkürzt das Leben aber um 207 Tage. Immerhin zählen tödlich verunglückte Motorradfahrer zu den zuverlässigsten Organlieferanten.
Auf der Straße gehen verkürzt das Leben um 37 Tage. Vor allem für Fußgänger im hohen Alter sind Bürgersteig, Ampel und Zebrastreifen potenzielle
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