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Im Notfall Buch aufschlagen: Tipps für alle möglichen Katastrophen (German Edition)

Im Notfall Buch aufschlagen: Tipps für alle möglichen Katastrophen (German Edition)

Titel: Im Notfall Buch aufschlagen: Tipps für alle möglichen Katastrophen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Moorstedt , Jakob Schrenk
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werden können. Bartonella henselae, der Erreger der Katzenkratzkrankheit, zum Beispiel, kann durch kleine Kratzwunden durch die Haut gelangen und Knochenentzündungen und Lebergeschwüre auslösen.
    Die Tierhaltung in Europa hat sich in den vergangenen Jahrzehnten stark verändert. Die animalischen Begleiter des Menschen sind vom Nutztier zum Emotionstier geworden, vom Kollegen zum Familienmitglied. Tiere wohnen mit Menschen zusammen, sind Spielgefährten von Kindern, werden am Esstisch gefüttert, und mancher Tierfreund schläft sogar mit seinem Liebling in einem Bett. Das macht es Erregern leicht, ihren ursprünglichen Wirt zu verlassen und in einen Menschen zu gelangen. Durch bloßes Streicheln von Tieren, so Tiermediziner, kommt es gemeinhin nicht zu einer Übertragung. Aber Haustierbesitzer lassen sich aus der Hand fressen oder sich gar einen «Kuss» geben und kommen so in Kontakt mit Nasensekreten. Die Tierliebe ist eine Schwachstelle im Immunsystem. Deshalb: Schmeißen Sie die Tiere aus dem Haus.
    Der Erfolgsautor Jonathan Safran Foer veröffentlichte 2010 das Buch Tiere essen , in dem er die elaborierten Nerven- und Schmerzsysteme von Schweinen ebenso beschrieb wie den modernen Fischfang, bei dem man mit Militärtechnologien wie Kreuzer, Radar und Satelliten auf Fischschwärme losgeht: «Der Mensch führt Krieg gegen die Tiere.» Foers Buch wurde schnell zu einer Bibel der Neo-Veganer. Die Gesellschaft debattierte über den Treibhauseffekt von Rinderdarmgasen, die Tugenden der Sojabohnen und die Reform der industriellen Massentierhaltung. Übersehen wurde der Aspekt, dass der Verzicht auf Tierhaltung nicht nur ein gutes Gewissen und einen niedrigen Cholesterinspiegel zur Folge hat, sondern auch die Infektionsgefahr reduziert. Die De-Domestizierung der Tiere ist die einzige Lösung. Der Mensch wird nicht mehr krank. Und die Tiere können ihr eigenes Ding machen. Eine Win-win-Situation.

[zur Inhaltsübersicht]
    44. Hungersnot AM BUSEN DER NATUR
    Ein Menüvorschlag für die postapokalyptische (Tisch-)Gesellschaft.

    Der Superstar-Koch Jamie Oliver beginnt seine Kochbücher mit Ratschlägen für das private Gärtnern. Kanadische Gourmets zahlen mehrere hundert Dollar für heimische Wildpilze. Und auf deutschen Wochenmärkten schütten die Bauern gerne ein wenig Erde über ihre Kartoffeln, damit die Knollen schmutziger und irgendwie authentischer aussehen. Die Kultur des Kochens verändert sich. Die Menschen haben vor allem Appetit auf rohe und ursprüngliche Natur. In den Nullerjahren entwarf der spanische Molekularkoch Ferran Adrià mit flüssigem Wasserstoff und chemischen Spezialeffekten noch ein Hightech-Menü für die Zukunft. 2012 aber wird Adrià sein Restaurant El Bulli an der Costa Brava schließen. Im derzeit besten Restaurant der Welt, dem Noma in Kopenhagen, serviert der Küchenchef schon mal Flechten und Moose aus den dänischen Dünen.
    Alles deutet darauf hin, dass sich die Menschheit schon auf ein Zeitalter vorbereitet, indem wir, wenn der Magen knurrt, nicht in den nächsten Supermarkt gehen können ( → Lebensmittelvergiftung, S. 72). Es sollte den hiesigen Konsumenten zu denken geben, dass in der gesamten westlichen Welt nur noch 2 Prozent der Bevölkerung in der Landwirtschaft oder im Fischfang arbeiten und die restlichen 98 Prozent keine Ahnung haben, wie man eine Kuh melkt oder wo jetzt genau die Kartoffeln herkommen.
    Die Anhänger der sogenannten Peak-Oil-Bewegung glauben, dass die Weltwirtschaft wegen allgemeiner Öl- und Rohstoffknappheit bereits in den nächsten Jahren zusammenbrechen wird. Sie bereiten sich daher schon einmal auf ein Leben ohne Maschinen und Fabriken vor. Der Mensch werde wieder zum Jäger und Sammler. Und das müsse noch nicht einmal so schlimm sein. Weltweit gibt es etwa 300 000 Pflanzensorten, von denen die Hälfte essbar ist (Warum also muss es immer Fluggemüse wie Avocado oder asiatische Minze sein, die man im Falle des Falles eh nicht bekommt?). Wildpflanzen sind nicht nur aromatischer, sondern auch gesünder als ihre kultivierten Verwandten. Eine Handvoll Brennnesselblätter enthält zum Beispiel zwanzigmal so viel Kalzium und dreißigmal so viel Vitamin C wie Kopfsalat. Als die Menschen etwa um 10 000 v.Chr. anfingen, Landwirtschaft zu betreiben und sesshaft zu werden, stieg die Kindersterblichkeit zunächst stark an, Gesundheitsprobleme häuften sich und die allgemeine Lebenserwartung sank. Wird es Zeit, zu unseren Wurzeln zurückzukehren und Wurzeln zu

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