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Im Notfall Buch aufschlagen: Tipps für alle möglichen Katastrophen (German Edition)

Im Notfall Buch aufschlagen: Tipps für alle möglichen Katastrophen (German Edition)

Titel: Im Notfall Buch aufschlagen: Tipps für alle möglichen Katastrophen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Moorstedt , Jakob Schrenk
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Todeszonen.
Kaffee trinken verkürzt das Leben um sechs Tage. Koffeinkonsum begünstigt vor allem Herzkrankheiten.
Die Einnahme der Anti-Baby-Pille verkürzt das Leben um 5 Tage. Die Pille begünstigt die Wahrscheinlichkeit, an Brust- und Gebärmutterhalskrebs zu erkranken.

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    46. Eiswasser DER RETTENDE BART
    Kneippkur oder Nordmeer: Überleben unterhalb des Gefrierpunkts.

    Sebastian Kneipp hatte wenig Mitleid mit Schwächlingen. Er habe, schrieb der Wellness-Pionier und Pfarrer verächtlich, schon so manches gestandene Mannsbild «wie Espenlaub zittern sehen». Menschen haben eben Angst vor Eiswasser. Die Theorie von den Wassertretbecken und Kaltwassergüssen der Kneipp-Kur aber geht davon aus, dass der menschliche Körper durch Kontakt mit Eiswasser eine Abhärtung erfahre und dass das Immunsystem gestärkt werde. Kneipp schrieb im Jahr 1886 in seinem Standardwerk Meine Wasserkur selbstbewusst, dass zehn Grad kaltes Wasser «überhaupt alle heilbaren Krankheiten» heile. Die Kneipp-Kur ist eine Immunisierung gegen das kühle H 2 O, eine Kur mit kleinen, genau dosierten Gaben von Gift, denn grundsätzlich setzen wenige Milieus dem menschlichen Körper so sehr zu wie ein unbegrenztes Bad im Eiswasser. Mediziner haben als Leitlinie die 1–10–1-Regel errechnet, die besagt, dass Menschen im eiskalten Wasser etwa eine Minute lang Zeit haben, um den Kälteschock zu überwinden, sich dann noch zehn Minuten zielgerichtet und koordiniert bewegen können und nach einer weiteren Stunde auf Grund der Unterkühlung ohnmächtig werden und bald darauf sterben.
    Die 1–10–1-Regel ist nicht nur für Kneipper wichtig, die nach dreiwöchiger Kur unter Lagerkoller leiden und deshalb eine Mutprobe veranstalten, wer es am längsten im Kaltwasserbottich aushält, sondern auch für Passagiere von Transatlantikflügen und Nordseefähren, die sich nach einer Notlandung im kalten Nordmeer wiederfinden könnten, sowie für Gletscherwanderer und unvorsichtige Schlittschuhläufer, die nicht auf die knackende Eisdecke hören wollten. Wasser mag der Quell des Lebens sein, doch das Nordmeer, das bis zu sechs Grad kalt wird, nennt man nicht ohne Grund das «kühle Grab». Platsch!
    Die ersten Sekunden im Eiswasser werden Sie als besonders unangenehm empfinden. Der Kälteschock führt dazu, dass Sie hyperventilieren und unkontrolliert nach Luft schnappen. Ihre erste Aufgabe ist also, die Atmung unter Kontrolle zu bringen und einen kühlen Kopf zu bewahren. Halten Sie sich zu diesem Zweck am besten an einem stabilen Objekt fest, Eisscholle, Wrackteil, Rettungsinsel, Bottichrand, ganz egal. Es ist nun wichtig, den Körper so weit wie irgend möglich aus dem Wasser hinaus aufs Eis zu bringen. Denn Wasser saugt etwa 25-mal schneller die Wärme aus dem Körper als Luft. Um eine gute Position auf dem Eis oder in der Rettungsinsel zu finden, hat man ungefähr zehn Minuten Zeit. Nun ist es wichtig, nicht zu viel Kraft auf Strampeln oder Rufen zu verschwenden, sondern einfach so lange wie möglich am Leben zu bleiben. Ein Mensch kann im Eiswasser etwa eine Stunde bei Bewusstsein bleiben. Falls einem die Arme festfrieren, sollte man sich nicht beschweren: So kann man im Fall der Bewusstlosigkeit nicht mehr zurück ins Wasser gleiten und ertrinken. Die Forschung weiß von einem Fall zu berichten, bei dem ein Mann überlebte, weil sein langer, weißer Bart an einer Eisscholle festfror. Um den Weihnachtsmann am Nordpol muss man sich also keine Sorgen machen.

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    47. Hakenwürmer MISSBRAUCH DER GASTFREUNDSCHAFT
    Aliens? Tiefseekraken? Problembären? Die wahren Monster lauern in den Tiefen unserer Körper. Die Parasiten-Visite.
    Der Hakenwurm ist das hässlichste Tier der Welt, kein Wunder, dass sich das circa ein Zentimeter lange Tierchen aus der Familie der Fadenwürmer meist in der ewigen Dunkelheit des menschlichen Darms verbirgt. Wissenschaftspaparazzi, die einem der prominentesten Parasiten des Planeten, der immerhin 900 Millionen Menschen infiziert hat, mit einem Elektronenmikroskop nachspürten, haben spektakuläre Fotos von dem Unhold gemacht: ein violettes Ungetüm, dessen Kopf nur aus einem riesigen Maul zu bestehen scheint, das mit dunkelroten Hornfetzen bestückt ist, mit denen sich der Wurm in die Darmwand seines Wirts gräbt, was zu Blutverlust und einer erheblichen Beschädigung der Verdauungsorgane führen kann. Müdigkeit, Depressionen und Apathie sind die Folge. Mehr als 60 000 Menschen sterben

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