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Im Ozean der Venus

Im Ozean der Venus

Titel: Im Ozean der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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schließlich.
    Lucky, der gerade damit beschäftigt war, sich abzufrottieren, sah sich um und meinte: »Hast du es noch nicht begriffen?«
    »Ewiger Weltraum, Lucky, spiel jetzt nicht den Geheimnisvollen! Du weißt, daß ich das nicht leiden kann.«
    »Aber das ist nichts Geheimnisvolles. Kannst du dir nicht vorstellen, was der Feind damit bezwecken wollte, indem er einen Mann in eine Schleusenkammer schickte, ihn aber nichts tun ließ?«
    »Ich habe doch schon gesagt, daß ich das nicht verstehe.«
    »Nun, was haben sie denn damit erreicht?«
    »Nichts.«
    »Nichts? Ewige Galaxis! Nichts? Nur, daß die halbe Bevölkerung von Aphrodite und praktisch jeder Beamte der Stadt in den gefährdeten Abschnitt der Stadt lief. Ich war auch dort und du und Morriss. Die ganze Stadt war praktisch leer – und das Hauptquartier des Rates auch. Und ich Idiot kam erst dahinter, als Turner, der Chefingenieur der Stadt, meinte, wie leicht es doch wäre, sich jetzt aus der Stadt davonzumachen.«
    »Ich verstehe immer noch nicht, Lucky, ich ...«
    »Schon gut, Junge.« Lucky lächelte. »Ich fuhr so schnell wie möglich zum Ratshauptquartier zurück und stellte fest, daß Lou Evans inzwischen verschwunden war. Er hat einen Wächter niedergeschlagen, ihm die Waffe weggenommen, dann mit Hilfe seines Ratserkennungszeichens ein U-Boot angefordert und ist ins Meer hinaus entkommen.«
    »War das der Zweck der Aktion?«
    »Offensichtlich. Die Gefährdung der Stadt war nichts anderes als eine Finte. Sobald Evans im Ozean in Sicherheit war, entließ man den Mann in der Schleuse aus der suggestiven Beeinflussung, und er ergab sich natürlich.«
    Bigman riß den Mund auf und klappte ihn dann gleich wieder zu.
    »Bei den Sandteufeln des Mars! Dann war die ganze Kriecherei in dem Lüftungsschacht umsonst. Ich bin wirklich ein Esel.«
    »Nein, Bigman, das bist du nicht«, widersprach Lucky ernst. »Du warst ganz großartig, das wird der Rat auch erfahren.«
    Der kleine Marsianer wurde rot und brachte ein paar Augenblicke kein Wort heraus, dann meinte er: »Aber, Lucky, das bedeutet – ich meine, wenn Evans durch einen Trick der Gegenseite entkam, dann ist er doch schuldig, nicht wahr?«
    »Nein«, sagte Lucky heftig. »Das ist er nicht .«
    Bigman wartete, aber weiter hatte Lucky zu diesem Thema nichts mehr zu sagen. Erst, nachdem der Kleine seinerseits ein Bad genommen und sich ebenfalls zu Bett gelegt hatte, versuchte er es noch einmal.
    »Lucky?«
    »Ja, Bigman.«
    »Wie geht es jetzt weiter?«
    »Wir suchen Lou Evans.«
    » Wir? Und was ist mit Morriss?«
    »Ich habe jetzt das Kommando übernommen. Ich habe dafür gesorgt, daß Conway das von der Erde aus ins reine brachte.«
    Bigman nickte. Jetzt verstand er auch, weshalb er nicht an der Besprechung hatte teilnehmen dürfen. Mochte er auch ein guter Freund Lucky Starrs sein, so war er doch kein Mitglied des Senats der Wissenschaften. In einer Situation, wo Lucky gezwungen war, sich die Rückendeckung der Ratsleitung zu verschaffen, um sich über die Kompetenzen eines anderen Mitarbeiters hinwegzusetzen, konnte man natürlich keine Außenseiter gebrauchen.
    Aber jetzt erwachte die Abenteuerlust in ihm. Jetzt galt es, eine Expedition ins Meer der Venus zu unternehmen.
    »Wann fahren wir ab?« fragte er erregt.
    »Sobald das Schiff fertig ist, das jetzt ausgerüstet wird. Aber zuerst müssen wir noch mit Turner sprechen.«
    »Dem Ingenieur? Wozu denn?«
    »Ich habe die Personalakten sämtlicher Männer, die bis jetzt in diese Zwischenfälle verwickelt waren. Ich möchte auch über den Mann in der Schleuse Bescheid wissen. Turner wird vermutlich am meisten über ihn wissen. Aber ehe wir mit ihm sprechen ...«
    »Ja?«
    »... werden wir schlafen, du Marszwerg. Und jetzt Mund halten!«
     
    Turner wohnte in einem ziemlich weitläufigen Wohnblock, der hauptsächlich hohe Verwaltungsbeamte zu beherbergen schien. Bigman stieß einen leisen Pfiff aus, als sie das Vestibül mit seinen vertäfelten Wänden und dreidimensionalen Meereslandschaften an den Wänden betraten. Lucky ging voraus, stieg mit Bigman in eine Luftbox und drückte die Nummer von Turners Apartment.
    Die Box hob sie fünf Stockwerke in die Höhe und schlug dann eine horizontale Richtung ein, glitt über Richtstrahlen bis zum Hintereingang von Turners Wohnung. Sie stiegen aus der Box, worauf diese mit einem leisen Summen im Korridor verschwand.
    Bigman blickte dem Apparat staunend nach. »He, so etwas hab' ich noch nie gesehen!«
    »Eine

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