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Im Ozean der Venus

Im Ozean der Venus

Titel: Im Ozean der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Rechenmaschine.
    »Irgend etwas Neues über den Mann, der die ganze Aufregung verursacht hatte?« fragte Lucky. »Den Mann in der Schleuse meine ich.«
    »Er ist unter Beobachtung. Offensichtlich ein Verrückter.«
    »Steht in seinen Personalakten etwas von geistigen Störungen?«
    »Nein, gar nichts. Da habe ich schon nachgesehen. Als Chefingenieur untersteht mir ja das Kuppelpersonal.«
    »Ich weiß. Deshalb bin ich auch zu Ihnen gekommen.«
    »Nun, ich wollte, ich könnte Ihnen helfen, aber der Mann ist nur ein einfacher Angestellter. Er ist seit sieben Monaten für uns tätig, und bisher hatten wir nie Schwierigkeiten mit ihm. Er war ruhig, fleißig und bescheiden.«
    »Nur sieben Monate?«
    »Ja, das stimmt.«
    »Ist er Ingenieur?«
    »Er hat eine Technikerprüfung abgelegt, aber seine Arbeit bestand eigentlich nur darin, die Schleuse zu bewachen. Schließlich haben wir eine Menge ein- und ausgehenden Verkehr zu bewältigen. Die Schleuse muß geöffnet und geschlossen werden. Frachtbriefe müssen überprüft und Akten geführt werden. Es hängt eine Menge Verwaltungsarbeit daran.«
    »Hat er praktische Erfahrung als Ingenieur?«
    »Nur einen elementaren Kurs. Das ist seine erste Stellung.«
    Lucky nickte. Dann meinte er beiläufig: »Wie mir berichtet wurde, hat es in letzter Zeit eine ganze Menge eigenartiger Zwischenfälle in der Stadt gegeben.«
    »Wirklich?« Turner sah Lucky fragend an und zuckte dann die Achseln. »Ich habe selten Zeit, in die Zeitung zu sehen.«
    Das Telefon summte. Turner nahm den Hörer ab und hielt ihn sich ans Ohr. »Für Sie, Starr«, sagte er dann.
    Lucky nickte. »Ich hatte hinterlassen, daß ich hier sein würde.« Er nahm den Hörer, schaltete aber den Bildschirm nicht ein, sondern meldete sich nur mit »ja, ich komme.«
    Dann legte er den Hörer auf und erhob sich.
    »Wir gehen jetzt, Turner.«
    Turner erhob sich ebenfalls. »Wenn ich Ihnen behilflich sein kann, dann stehe ich Ihnen jederzeit zur Verfügung.«
    »Vielen Dank. Und bitte eine Empfehlung an Ihre Gattin.«
    Vor dem Haus wollte Bigman wissen: »Was ist denn?«
    »Unser Schiff ist fertig«, sagte Lucky und winkte ein Taxi herbei.
    Sie stiegen ein, und wieder durchbrach Bigman das Schweigen.
    »Hast du von Turner etwas erfahren?«
    »Ein oder zwei Dinge«, sagte Lucky kurz angebunden.
    Bigman rutschte unruhig auf seinem Sitz herum. »Hoffentlich finden wir Evans.«
    »Das hoffe ich auch.«
    »Der steckt in der Tinte. Je mehr ich daran denke, desto schlimmer kommt es mir vor. Schuldig oder nicht schuldig – es ist jedenfalls eine dumme Sache, wenn ein Offizier mit höherem Rang eine Meldung ans Hauptquartier durchgibt, daß man wegen Bestechung abgelöst werden soll.«
    Lucky drehte sich um und blickte auf Bigman herunter.
    »Morriss hat nie einen Bericht über Evans ans Hauptquartier geschickt. Ich nahm an, das hättest du gestern schon aus der Unterhaltung mit ihm entnommen.«
    »Er hat keinen Bericht geschickt?« fragte Bigman ungläubig. »Wer dann?«
    »Ewige Galaxis!« sagte Lucky. »Du begreifst diesmal schwer. Lou Evans hat diese Nachricht geschickt und Morriss' Namen dazu verwendet.«

 
8.
     
    Lucky hatte sich bald an die Steuerung des schlanken U-Boots gewöhnt und bediente die Kontrollorgane mit geschickter Hand. Die Männer, die ihnen das Schiff übergeben hatten, hatten besorgt empfohlen, zuerst eine Art Fahrkursus mitzumachen, aber Lucky hatte nur gelächelt und sich auf ein paar Fragen beschränkt.
    Das Schiff – es trug den Namen Nautilus – trieb jetzt mit abgeschalteten Motoren dahin. Es schwebte beinahe schwerelos durch die ewige Nacht des venusianischen Meeres. Sie navigierten blind. Die kräftigen Scheinwerfer des Schiffes waren bis jetzt noch kein einziges Mal eingeschaltet worden. Statt dessen tasteten vor ihnen Radarstrahlen und vermittelten ihnen einen genauen Eindruck von ihrer Umgebung.
    Außer den Radarimpulsen wurden noch Mikrowellen abgestrahlt, die von der Schiffswand eines U-Boots reflektiert werden würden. Der Aktionsradius der Mikrowellen betrug Hunderte von Meilen. Und diesen ganzen Bereich durchtasteten sie, auf der Suche nach Lou Evans' Boot.
    Bis jetzt freilich erfolglos, und so sank die Nautilus ruhig in den Schlamm hinunter, über sich eine halbe Meile Wasser. Sie lag ruhig und bewegungslos da und schwankte nur ein wenig in der Unterseeströmung des venusianischen Meeres.
     
    In der ersten Stunde hatte Bigman für die Mikrowellen und den Gegenstand ihrer Suche überhaupt

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