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Im Palast des Wuestenprinzen

Im Palast des Wuestenprinzen

Titel: Im Palast des Wuestenprinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish Morey
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im Märchenland, wo sich alle Wünsche erfüllen und alle Träume wahr werden?“
    „Du hättest mir sagen müssen, dass du noch Jungfrau bist.“ Seine Stimme drückte kaum verhohlenen Ärger aus.
    „Meinst du? Und was ist mit dir? Hättest du mich nicht fragen können?“
    „Hätte ich denn eine ehrliche Antwort bekommen?“
    „Bestimmt nicht.“ Sie hatte momentan nur den einen Wunsch, zu flüchten oder sich irgendwo zu verstecken. Die Situation war zu peinlich. Sie hätte weinen können aus Frust und Verzweiflung. Aber diese Blöße wollte sie sich nicht geben. Stattdessen richtete sie sich auf und schwang die Beine aus dem Bett.
    „Was hast du vor?“, fragte er in scharfem Ton.
    „Ich werde mich jetzt anziehen und von hier verschwinden.“
    „Du kannst den Palast nicht verlassen.“
    Morgan suchte ihre Sachen zusammen und räusperte sich. „Ich werde Mittel und Wege finden.“
    „Nein, du bleibst hier!“ Er packte sie am Arm und drehte sie zu sich herum.
    „Ich hasse dich!“, rief sie zornig aus und wandte sich ab, damit er die Tränen nicht sah, die in ihren Augen standen.
    Er legte ihr jedoch die Hand unter das Kinn und zwang sie, ihn anzublicken. „Bist du wütend, weil ich dich zu meiner Frau machen will oder weil du noch nicht bekommen hast, wonach du dich sehnst?“, fragte er sanft.
    Das wusste sie selbst nicht so genau, und darüber wollte sie auch nicht nachdenken. Aber dass er sie so gut durchschaute, störte sie sehr. „Du bist unerträglich eingebildet.“
    Tajik seufzte. „Ich wusste von Anfang an, dass du die perfekte Frau für mich bist, doch wie perfekt du wirklich bist, habe ich nicht geahnt. Begreifst du es eigentlich nicht? Du bist noch Jungfrau! Dafür solltest du belohnt werden.“
    Misstrauisch blickte sie ihn an. Auf seine schönen Worte durfte sie nicht hereinfallen. „Was soll das heißen? Hast du vor, mich irgendwelchen Göttern zu opfern? Das wäre sogar die beste Lösung“, erklärte sie spöttisch.
    Sein herzliches, unbekümmertes Lachen machte sie noch wütender. Sie wirbelte herum, entschlossen, den Raum zu verlassen. Er war jedoch schneller als sie und hielt sie an der Decke fest, die sie um ihren Körper geschlungen hatte, hob sie hoch und setzte sich mit ihr auf die Bettkante. „Welche Bitten würden mir denn die Götter deiner Meinung nach erfüllen, wenn ich ihnen so ein großzügiges Opfer brächte?“
    „Ach, was weiß ich.“ Sie mied seinen Blick, bemüht, sich nicht anmerken zu lassen, wie elend und unglücklich sie sich fühlte nach allem, was geschehen war – oder beinah geschehen wäre. „Vielleicht würden sie dir eine neue Persönlichkeit gewähren.“
    Zu ihrer Überraschung lachte er schallend und küsste sie aufs Haar. „Du bist unbezahlbar und ganz anders, als du wirkst. Man ahnt zunächst gar nicht, was für ein hitziges Temperament du hast.“
    Sie hatte selbst das Gefühl, aufbrausender und unbeherrschter zu sein als jemals zuvor. „Ich habe nur wenig Erfahrung mit den fragwürdigen Methoden eines Scheichs, vielleicht liegt es daran.“
    „Schau mich an“, forderte er sie auf, als sie den Blick senkte.
    Zögernd hob sie den Kopf und sah ihm in die Augen.
    „Du bist eine ganz besondere Frau, und dass du noch unberührt bist, ist ein wunderbares Geschenk. Unsere Hochzeit feiern wir zwei Wochen lang in meinem Palast in der Wüste. Morgen früh brechen wir auf. Ich freue mich schon darauf, dich den Stammesfürsten des Landes als meine Frau vorzustellen.“
    Sie erwartete, dass er ihr mehr über die Feierlichkeiten erzählte. Und als er beharrlich schwieg, fragte sie leise: „Ist das alles?“
    Tajik nahm sie liebevoll in die Arme und schüttelte den Kopf. „Nein. Nach dem Hochzeitsessen, wenn alle Feuer heruntergebrannt sind und die Sterne am dunklen Nachthimmel funkeln, werde ich dich so sanft und zärtlich lieben, wie du es verdient hast. Das verspreche ich dir.“

7. KAPITEL
    Als Tajik sich in Australien mit Kamil darüber unterhalten hatte, welchen Anforderungen seine zukünftige Frau genügen müsse, hatte er nicht geahnt, wie sehr Murjanah diesem Ideal entsprach.
    Er verschränkte die Hände hinter dem Kopf und ließ sich auf dem Bett zurücksinken. Sie war in der Tat eine seltene Perle. Dass sie sehr unerfahren war, hatte er gespürt. Doch dass sie noch völlig unberührt war, hatte er nicht erwartet, denn sie hatte ihm erzählt, sie sei verlobt gewesen und sie hätten heiraten wollen. Der Mann musste ein Dummkopf sein, sonst

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