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Im Palast des Wuestenprinzen

Im Palast des Wuestenprinzen

Titel: Im Palast des Wuestenprinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish Morey
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nur darum, dass ich deine Söhne zur Welt bringe, oder?“ Ungerührt zuckte er die Schultern. „Das gehört natürlich zu den Aufgaben meiner Frau.“
    Meine Güte, wie konnte ich nur so dumm und naiv sein?, überlegte sie. Von Anfang hatte sie gewusst, dass es eine reine Vernunftehe war, und dennoch hatte sie sich einreden wollen, er empfinde vielleicht etwas für sie. Sie hatte sich von schönen Worten, seinen Verführungskünsten und einem kostbaren Geschenk beeindrucken lassen, obwohl es ihm die ganze Zeit nur darum gegangen war, dass sie ihre Aufgabe erfüllte, wie er es ausdrückte.
    „Du brauchst keine Frau, sondern eine Zuchtstute“, stellte sie ärgerlich fest und rückte von ihm ab. Sie wollte nur noch weg von ihm, sich am liebsten vor ihm verstecken, damit er ihr die Enttäuschung nicht anmerkte.
    „Als du vorhin in meinen Armen lagst, hattest du nichts dagegen, von mir schwanger zu werden“, erinnerte er sie.
    Sie hatte geglaubt, er begehre sie, an eine Schwangerschaft hatte sie nicht gedacht. Jetzt wusste sie, worum es ihm ging. Entschlossen stieg sie die wenigen Stufen des Pools hinauf.
    „Bleib hier, und entspann dich, Murjanah“, bat Tajik sie schon nicht mehr ganz so gleichgültig, machte jedoch keine Anstalten, sie aufzuhalten, als sie seine Bitte ignorierte.
    „Falls du es vergessen haben solltest, ich heiße Morgan“, warf sie ihm mit einem Blick über die Schulter zu, ehe sie sich einen der flauschigen Bademäntel überstreifte, die an der Tür hingen. „Ich habe genug von alldem.“

9. KAPITEL
    „Du musst mir helfen!“, wandte Morgan sich am nächsten Tag beim Mittagessen an Sapphy.
    Die Männer waren schon sehr früh zur Falkenjagd in die Wüste geritten, doch erst jetzt hatte Morgan Gelegenheit, mit ihrer Landsmännin zu reden. Den ganzen Vormittag hatten sie sich mit den anderen Frauen im Salon unterhalten und waren keine Sekunde allein gewesen.
    „Natürlich helfe ich dir, wenn ich kann“, versprach Sapphy leicht besorgt. „Was ist passiert?“
    Nachdem Morgan sich vergewissert hatte, dass ihnen niemand zuhörte, erwiderte sie: „Ich will nach Hause. Kannst du mich von hier wegbringen?“
    „Du willst Tajik verlassen? Warum das denn?“
    „Eigentlich sollte ich überhaupt nicht hier sein. Man ließ mich als Nobilahs Gesellschafterin hierherkommen, aber es war eine List. Gleich nach unserer Ankunft kündigte Tajik allen unsere bevorstehende Hochzeit an. Ich hatte keine Wahl …“ Morgan verstummte und biss sich auf die Lippe, den Tränen nah.
    „O Morgan.“ Sapphy nahm ihre Hand. „Zugegeben, eure Hochzeit kam sehr überraschend, aber ich dachte, es sei Liebe auf den ersten Blick bei Tajik gewesen. Er ist jedenfalls in dich vernarrt und hat nur noch Augen für dich.“
    Morgan schüttelte den Kopf. Die Hoffnung, Tajik könnte sie lieben, hatte sie in der vergangenen Nacht begraben, als er ihr mit aller Deutlichkeit erklärt hatte, was er wirklich von ihr wollte.
    „Empfindest du nichts für ihn?“
    Nicht mehr, erwiderte Morgan im Stillen. Laut sagte sie: „Wie sollte ich, wenn er in mir nur die Mutter seiner Söhne sieht?“
    „Hat er es so ausgedrückt?“
    „Mehr oder weniger. Bitte, Sapphy, du musst mir helfen, von hier wegzukommen. Es muss doch irgendwo eine australische Botschaft geben, an die ich mich wenden kann.“
    Mit unglücklicher Miene lehnte Sapphy sich zurück. „Morgan, ich befürchte, es ist nicht so leicht, wie du es dir vorstellst. Tajik und Khaled sind eng befreundet. Ich wage nicht, an die Folgen zu denken, wenn ich dir hinter ihrem Rücken zur Flucht verhelfe.“
    „Aber ich gehe zugrunde, wenn ich hierbleibe.“
    „Er ist dir gegenüber doch nicht gewalttätig geworden, oder? Das traue ich ihm nicht zu. Falls er …“
    „Nein, er hat mir nichts getan“, versicherte Morgan ihr rasch. Tajik hatte sie überaus sanft und rücksichtsvoll behandelt und war alles andere als gewalttätig. Sogar als sie heute Morgen abgelehnt hatte, noch einmal mit ihm zu schlafen, hatte er sie zu nichts gezwungen. Er war sofort aufgestanden, hatte sich angezogen und sich von ihr mit einem Kuss auf die Stirn verabschiedet.
    Jetzt erschien Abir mit Kaffee und Gebäck. Die beiden Frauen schwiegen, bis das junge Mädchen wieder gegangen war. Dann legte Sapphy der bekümmerten Morgan die Hand auf die Schulter. „Glaub mir, ich kann dich verstehen. Ich weiß besser als viele andere, was es bedeutet, in der Falle zu sitzen. Dennoch muss ich dich warnen, es wird

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