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Im Paradies der Suende

Im Paradies der Suende

Titel: Im Paradies der Suende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Mullany
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iPod, Handy, ja, er hatte alles. Mac umarmte ihn.
    „Ist mir scheißegal, wenn‘s schwul aussieht. Ich werde dich vermissen. Wir hören voneinander.“
    Ihre Umarmung war ungeschickt, aber herzlich. Bei dem Gedanken, dass er gleich nach Amerika fliegen würde, fühlte Rob sich immer noch ein wenig schwindlig. Er ließ Mac los, hängte den Rucksack über eine Schulter und ging zum Eingang des Flughafengebäudes.
    Dort drehte er sich noch einmal um und winkte. Mac winkte zurück. Er trug Jeans und ein Hemd, so wie alle Männer hier. Und er sah gar nicht mehr aus wie Mr Darcy, sondern wie ein Freund.

26. KAPITEL
    Lou
    Während des ganzen Flugs über den Atlantik hatte sie geweint, auch auf den Anschlussflügen in den USA und schließlich auf der teuren Taxifahrt zur Ranch. Sie war zu erschöpft und zermürbt gewesen, um Freunde zu bitten, sie am Flughafen abzuholen. Am nächsten Morgen waren ihre Augen immer noch gerötet. Sie rief ihre Nachbarn an und teilte ihnen mit, sie sei wieder da. Mit heftigen Kopfschmerzen und der schlimmsten Sommergrippe ihres Lebens legte sie sich wieder ins Bett. Etwas später rief sie die Nachbarn noch einmal und bat sie um Hilfe.
    „Hättest du uns bloß früher wissen lassen, dass du zurückkommst.“ Bea Reynolds, eine mütterliche Frau um die Sechzig, räumte Behälter mit Hühnersuppe und Brownies in Lous Kühlschrank.
    Die Hunde waren glücklich über die Heimkehr ihres Frauchens. Sie sprangen um Lou herum und wollten draußen mit ihr spielen.
    „Ich war ganz durcheinander“, gestand sie. Oh Gott, hatte sie jemals klar denken können?
    Leo stieß seine Nase in ihre Hand und winselte. Als sie seinen Kopf küsste, hechelte er enthusiastisch.
    „Tut mir leid, Baby, heute kann ich nicht mit euch rausgehen. Sorry, Bea, ich muss mich wieder hinlegen.“
    Bea brachte ihr einen Teller heiße Suppe, Ginger Ale und Medikamente. Dann scheuchte sie die Hunde aus dem Schlafzimmer. „Die dürfen sicher nicht auf dein Bett.“
    „Warum denn nicht?“ Wahrscheinlich würde Lou nie mehr mit jemandem schlafen. Also konnten die Hunde ihr ruhig Gesellschaft leisten. Sie sehnte sich nach der unkomplizierten Liebe dieser Tiere, nach dem lebhaften Rhythmus ihrer Ruten, die auf die Decke klopften.
    „Das sind Farmhunde, die müssten draußen sein. Ruh dich jetzt aus. Die Erkältungen aus Übersee sind immer die schlimmsten. Morgen sehe ich wieder nach dir. Bob wird sich um die Tiere kümmern, bis es dir besser geht.“ Bea schaute durch das Schlafzimmerfenster und schüttelte den Kopf. „Für den Garten ist es in diesem Jahr zu spät. Schade …“
    Amüsiert stellte Lou sich bösartige europäische Viren vor, die über unschuldige Amerikaner herfielen. Dieser Gedanke hätte dem Schriftsteller Henry James, der Europa bereist hatte, sicher gefallen.
    Sie dankte Bea und betrachtete die Aussicht. Sie war so ganz anders als in England, karg und hell und trocken. Als sie an diesem Morgen aufgewacht war, hatte sie sich krank und desorientiert gefühlt. Das grelle Sonnenlicht im Schlafzimmer hatte sie geblendet und eingeschüchtert.
    „Das ist wohl runtergefallen“, sagte Bea und stellte das gerahmte Foto, das Lou und Julian am Hochzeitstag zeigte, zurück auf den Nachttisch. „Er war so ein guter Mann. Vor einem Jahr um diese Zeit hast du geheiratet, nicht wahr, Liebes?“
    Statt zu antworten, putzte Lou sich die Nase.
    Sobald Bea das Haus verlassen hatte, drehte Lou das Foto um.
    Ein paar Tage lang umsorgte und verwöhnte Bea sie. Dann wachte Lou eines Morgens auf und fühlte sich schuldig, weil die Nachbarin so viel Zeit bei ihr verbrachte. Und sie sehnte sich nach frischer Luft. Mit noch etwas unsicheren Schritten ging sie vors Haus, blinzelte ins ungewohnte Licht und beschloss, dass ihre Genesung beginnen musste. Harte Arbeit war die beste Medizin. Und so stürzte sie sich in Aktivitäten, bestellte Umzugskartons und bereitete alles für Robs Ankunft vor.
    Peter und Chris mailten ihr Klatschgeschichten über das Anwesen und die Angestellten und betonten mehrmals, sie würden sich auf Lous Rückkehr freuen. Hin und wieder schickte sie ihnen liebevolle, aber unverbindliche Antworten.
    Vielleicht war es ein Fehler gewesen, Rob einzuladen. Am Tag ihrer Abreise hatte sie geglaubt, dieser nette, unkomplizierte Junge würde ihr über den Kummer hinweghelfen. Und natürlich sollte er ihr auch sämtliche Neuigkeiten aus Paradise Hall erzählen. Jetzt wusste sie nicht einmal mehr, ob sie mit ihm schlafen

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