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Im Paradies der Suende

Im Paradies der Suende

Titel: Im Paradies der Suende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Mullany
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zusammen, füllten Umzugskartons und Kisten und fuhren mehrmals zur Müllhalde. Schließlich war das Haus bis auf die notwendigsten Dinge leer geräumt. Lou hatte ein paar persönliche Sachen und Bücher, die sie nicht einlagern wollte, zu einer Freundin in die Stadt gebracht.
    Rob saß mit gekreuzten Beine zwischen ein paar Kartons und blickte von seinem Handy auf. „Jetzt sind wir hier so gut wie fertig.“
    „Ja, fast“, bestätigte Lou. „Wirst du bald zurückfliegen?“
    „Ja. Ich war sehr gern hier, diese zwei Wochen mit dir waren wundervoll. Aber du brauchst mich nicht mehr.“
    „Stimmt. Es wird Zeit, dass du deine eigenen Abenteuer erlebst. So schön diese Gegend auch ist - die Ranch liegt zu weit abseits von all den aufregenden Orten, an den du richtig Spaß haben könntest.“
    „Oh, ich hatte sehr viel Spaß mit dir“, sagte er und grinste. „Aber wenn ich meinen Flug umbuche und schon übermorgen fliege, könnte ich einige Leute in New York treffen. Di ist gerade bei ihrer Cousine auf Long Island und hat mich eingeladen.“
    Aha, Di. Dieses Mädchen hatte er ziemlich oft erwähnt.
    „Klingt großartig“, meinte Lou. „New York wird dir gefallen.“
    „Aber ich will dich nicht allein lassen. Wenn du hier endgültig ausziehst, musst du den Wagen mit deinem restlichen Zeug beladen. Und du wirst verdammt traurig sein.“
    „Keine Bange, das ist schon okay“, versicherte sie lächelnd. „Meine Nachbarn werden mir helfen. Und ich werde endlich die Geister der Vergangenheit hinter mir lassen können. Das verdanke ich vor allem dir.“
    „Yes, Ma‘am!“, sagte er mit einem schrecklichen amerikanischen Akzent. Dann begann er, mit Lichtgeschwindigkeit auf seinem Handy herumzutippen. „Alles klar, der Flieger geht übermorgen um halb elf. Ist das auch wirklich in Ordnung?“
    „Absolut. Für meine Erlaubnis wirst du im Bett bezahlen.“
    „Mit dem größten Vergnügen.“
    Mac, zwei Tage später
    In dieser Wildnis misstraute er dem Navigationssystem. Aber es gab sonst nichts, woran er sich orientieren konnte. Die Landkarte zeigte ihm nur ein paar endlose, schnurgerade Straßen. Er war noch nie so tief im Westen gewesen. Die Pazifikküste hatte er zwar schon ziemlich oft bereist, aber das hier war etwas ganz anderes. Er befand sich im Land der Cowboys und der Wölfe, mitten im Wilden Westen.
    Weiter konnte man sich vom Leben eines britischen Regency-Gentleman nicht entfernen.
    Lou beantwortete weder seine Mails noch die von Peter und Chris. Glücklicherweise hatte er einen Spion vor Ort, den überaus tüchtigen Rob.
    Wie ihm sein Navi mitteilte, musste er nach einer Meile abbiegen. Da er diesem kurvenlosen Highway seit über fünfzig Meilen folgte, konnte er es kaum erwarten, das Lenkrad mal wieder zu bewegen.
    Als er zu der Abzweigung kam, kündigte ein Briefkasten mit der Aufschrift „Connolly“ an, dass er sich seinem Ziel näherte. Vorsichtig fuhr er eine Sandstraße entlang und erreichte ein kleines Ranchhaus, das zwischen einigen Nebengebäuden stand. Die Aussicht auf die Berge war atemberaubend.
    Gerade bog ein Pick-up auf die Sandstraße ein, die vom Haus weg in Richtung der Berge führte. Mac stieg aus dem Mietwagen und streckte sich. Nirgendwo war eine Menschenseele zu sehen. Nur zwei Hunde, die auf der Terrasse saßen, sprangen auf, wedelten mit den Schwänzen und kläfften ohrenbetäubend. Dann kamen sie angerannt und beschnupperten ihn. Offenbar empfanden sie ihn nicht als eine Bedrohung. Der eine legte sich auf den Rücken und wollte am Bauch gekrault werden. Der andere hüpfte um Mac herum und drängte ihn, mit ihm zu spielen.
    „Jemand zu Hause?“, rief Mac. Eigentlich hatte das Gebell seine Ankunft bereits lautstark angekündigt. Aber auf solchen Farmen wusste man nie, was einen erwartete. Womöglich liefen die Bewohner nackt herum. Er würde Lou sehr gern nackt sehen - aber auch vollständig bekleidet, Hauptsache, sie tauchte endlich auf.
    Er sah, wie der Pick-up hinter einer Kurve verschwand. Mac ging zu seinem Auto zurück und schlug die Richtung ein, die der andere Wagen kurz zuvor genommen hatte. Allzu weit musste er nicht fahren. Nach ein paar Minuten ging die Straße in eine Schotterpiste über. Der Pick-up parkte am Rand einer Weide mit hohem, goldgelbem Gras. Zwischen Zwergeichen grasten ein paar Rinder.
    Lou, die Jeans und ein Hemd trug, hockte auf der Wiese. Sie war dabei, einen kleinen Kreis aus Steinen zu legen. Offenbar hatte sie Macs Ankunft nicht bemerkt.

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