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Im Profil des Todes

Im Profil des Todes

Titel: Im Profil des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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Kopf auf ihre Aktentasche, die neben dem Stuhl stand. »Aber ich muss noch einige alte Akten durchsehen, die auf
    Diskette gespeichert sind. Deshalb muss ich jetzt auch gehen. «
    Eve schöpfte Hoffnung. »Das ist sehr bedauerlich.«
    »So ist das Leben.« Sie erhob sich. »Es war ein interessanter Abend. Tut mir Leid, dass ich Ihnen nicht helfen konnte.« Sie lächelte. »Ich gehe noch schnell auf die Toilette. Wahrscheinlich werden Sie schon gegangen sein, wenn ich zurückkomme. Ich hoffe, Sie finden das Mädchen.« Ihr Blick blieb auf Eve haften. »Mir fällt gerade ein, das Mädchen hat mich an Sie erinnert. Sie starrte mich mit diesen großen Augen an und ich
    dachte, sie würde jeden Moment auf mich losgehen.
    Dieselbe zähe kleine ... Stimmt was nicht? «
    Eve schüttelte den Kopf.
    Barbara Eisley wandte sich an Mark. »Danke für die Einladung. Trotzdem habe ich Ihnen nicht verziehen, dass Sie mich in dieser Geschichte zitiert haben.« Sie drehte sich um und ging zwischen den Tischen hindurch zu den Toiletten.
    »Gott sei Dank.« Eve langte nach der Aktentasche. Sie war unverschlossen und in der Seitentasche steckte nur eine Diskette. Sie hätte Barbara Eisley küssen können. Schnell steckte sie die Diskette in ihre Handtasche. »Sie will, dass wir sie nehmen.«
    »Du meinst, sie stehlen«, murmelte Joe und warf einige Dollarnoten auf den Tisch.
    »Damit ist sie jedenfalls aus dem Schneider.« Eve drehte sich zu Mark um. »Haben Sie einen Laptop
    dabei? «
    »Im Kofferraum. Ich habe ihn immer bei mir. Wir
    können uns den Inhalt der Diskette gleich auf dem Parkplatz ansehen. «
    »Gut. Sie müssen morgen früh in Barbara Eisleys Büro fahren und die Diskette auf ihrem Schreibtisch deponieren. Ich möchte nicht, dass sie Ärger bekommt. «
    Sie stand auf. »Gehen wir. Wir müssen weg sein,
    bevor sie zurückkommt. Vielleicht ändert sie doch noch ihre Meinung.«
    »Unwahrscheinlich«, sagte Joe. »Es war nicht zu
    überhören, dass du sie als Kind ziemlich beeindruckt hast. «
    » Oder Jane. « Sie ging zur Tür. » Oder vielleicht ist sie einfach eine Frau, die in einer falschen Welt das Richtige zu tun versucht. «
    Auf der Diskette befanden sich siebenundzwanzig Berichte. Mark benötigte zwanzig Minuten, um die ersten sechzehn zu überfliegen.
    »Jane MacGuire«, las er vor. »Das Alter stimmt. Vier Pflegefamilien. Die Beschreibung passt. Rote Haare, braune Augen.«
    »Können Sie es ausdrucken?«
    Mark schloss einen kleinen Kodak-Drucker am Laptop an. »Sie wohnt zurzeit bei einer Fay Sugarton, die noch zwei weitere Kinder in Pflege hat. Chang Ito, zwölf Jahre alt, und Raoul Jones, dreizehn.«
    »Die Adresse?«
    »Luther Street 1248.« Er reichte Eve den Ausdruck.
    »Brauchen Sie einen Stadtplan?«
    Eve schüttelte den Kopf. »Ich weiß, wo das ist.« Wie Dom gesagt hatte, sie würde den Ort wiedererkennen.
    »Das ist mein altes Viertel. Also los.«
    »Willst du heute Abend noch hinfahren?«, fragte Joe.
    »Es ist fast Mitternacht. Diese Fay Sugarton wird nicht erfreut sein, wenn sie von wildfremden Leuten aus dem Bett geklingelt wird. «
    »Mir ist es egal, ob sie erfreut ist. Ich möchte nicht ... «
    »Und was willst du ihr sagen?«
    »Was meinst du wohl? Ich werde ihr von Dom erzählen und sie bitten, Jane in unsere Obhut zu übergeben, bis die Gefahr vorüber ist.«
    »Das wird einige Überredungskünste erfordern, wenn sie nur halbwegs an dem Kind hängt. «
    »Dann musst du mir eben dabei helfen. Wir können sie nicht an einem Ort lassen, wo ... «
    »Wir sind darauf angewiesen, dass Fay Sugarton mit uns zusammenarbeitet«, sagte Joe ruhig. »Du darfst sie nicht auf dem falschen Fuß erwischen.«
    Also gut, sie musste nachdenken. Dom hatte sie auf diese Fährte geführt, weil er wollte, dass sie Kontakt zu Jane MacGuire aufnahm. Wahrscheinlich würde er sich ruhig verhalten, bis sie ...
    Wahrscheinlich? Herrgott, wollte sie aufgrund von Wahrscheinlichkeiten das Leben eines Kindes riskieren? Vielleicht war er in diesem Augenblick in dem Haus in der Luther Street. »Ich will heute Nacht noch hin.«
    »Es wäre besser ...«, setzte Mark an.
    Sie schnitt ihm das Wort ab. »Ich will mich nur vergewissern, dass dort alles in Ordnung ist. Ich werde nicht hineingehen und alle aus dem Bett werfen. «
    Mark zuckte die Achseln und ließ den Motor an. »Wie Sie wollen.«

    Das Haus in der Luther Street war klein, die graue Farbe auf den Verandastufen blätterte ab, doch ansonsten wirkte das Haus sauber und

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